„Ein Schlag ins Gesicht“?

„Ein Schlag ins Gesicht“?

Gewalt gegen Christen – Bischöfe geißeln AfD-Vorwürfe

WELT/N24 | 19.10.16

Trotz wiederholter Berichte über Übergriffe auf christliche Flüchtlinge bleibe der Aufschrei der Kirchen aus, sagte AfD-Vorstandsmitglied Paul Hampel am Dienstag in Berlin. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, rührten „keinen Finger“.
Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, erklärte dazu, die Feststellung Hampels entbehre jeder Grundlage. „Gerade Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm haben sich oft zur Frage christlicher Flüchtlinge geäußert“, sagte Kopp. „Die undifferenzierte Aussage von Herrn Hampel ist einmal mehr ein Schlag ins Gesicht unserer Pfarreien und Verbände, die sich großartig und vielfältig für Flüchtlinge einsetzen.“

Kommentar:

Reagieren die Bischöfe nicht am Thema vorbei? Wieso ist die Kritik an den beiden Bischöfen „ein Schlag ins Gesicht unserer Pfarreien und Verbände, die sich großartig und vielfältig für Flüchtlinge einsetzen“? Diesen Einsatz hat doch niemand bezweifelt! Oder?
Bezeichnend ist aber doch die wiederholte Reaktion des ZK der deutschen Katholiken, dass eine getrennte Unterbringung „den Irrglauben schüren (würde), dass Christen und Muslime nicht friedlich zusammenleben könnten.“ Die Helfer und Politiker vor Ort müssten für das friedliche Zusammenleben der religiösen Gruppen sorgen.
(Quelle: 1. Video im Artikel)
Dazu hat der zumindest in dieser Presseschau schon mehrfach zitierte Philosoph und Papstberater (von Benedikt XVI.) Robert Spaemann erklärt:
„Die christlichen Flüchtlinge befinden sich in manchen Quartieren so wie in ihrer Heimat, die sie verlassen haben, in einem Zustand der Diskriminierung und Gefährdung. Es sind oft furchtbare Zustände. […] Es ist zynisch zu fordern, ‚miteinander klarzukommen‘. Die Christen würden schon gern, aber die Muslime, die in den Unterkünften den Ton angeben, sind daran gar nicht interessiert.“

(2029)