Erneut klare Worte – und wieder ohne Wirkung?

Erneut klare Worte – und wieder ohne Wirkung?

Migrationsexperte mahnt: Das Tragen vom Kopftuch an Grundschulen gehört verboten

Focus | 11.04.18

Als Pädagoge weiß ich sehr wohl, dass Verbote wenig Sinn machen […]. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass das Tragen des Kopftuchs in den Grundschulen verboten werden muss. Denn Mädchen zwischen sechs und elf Jahren sind kognitiv nicht in der Lage über die Auswirkungen des Kopftuches zu entscheiden. Der intensive Prozess der Identitätsfindung beginnt erst in der Pubertät. Wenn ein Mädchen mit acht, neun Jahren ein Kopftuch anlegt, ist das nicht auf ihren freien Willen zurückzuführen. Die Kinder werden entweder animiert bzw. sozialisiert oder aber gezwungen. Das heißt, der freie Wille des Kindes wurde stark manipuliert.

Kommentar:

Während bei uns endlos diskutiert wird, will in Österreich die Regierung handeln.
Vgl. WELT am 04.04.18: „Sebastian Kurz kündigt Kopftuchverbot für Kindergarten und Schule an“
https://www.welt.de/politik/ausland/article175144493/Oesterreich-Sebastian-Kurz-kuendigt-Kopftuchverbot-fuer-Kindergarten-und-Schule-an.html
Komisch: 1 Woche später die folgende Schlagzeile in der WELT: „NRW-Regierungschef Laschet will Vorschlag umsetzen“
Es geht aber natürlich nicht um den Vorschlag des österreichischen Bundeskanzlers, sondern es wird (für den „normalen“ Leser) der Eindruck erweckt, als habe die CDU die Initiative ergriffen:
https://amp.welt.de/regionales/nrw/article175293628/NRW-loest-Debatte-ueber-Kopftuchverbot-fuer-junge-Maedchen-aus.html
Eine Argumentationshilfe für Diskussionen zu diesem Thema könnte vielleicht auch der folgende Artikel aus dem Focus vom 14.03.18 sein:
https://www.focus.de/panorama/welt/flensburg-schock-nach-mord-an-17-jaehriger-dann-ging-sie-nur-noch-mit-kopftuch-vor-die-tuer_id_8612867.html

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