Pflichtlektüre für Politiker und politisch Interessierte?

Pflichtlektüre für Politiker und politisch Interessierte?

Denkverbote statt Debatte – Haben die Deutschen das Streiten verlernt?

Neue Züricher Zeitung NZZ | 19.08.16

Das Land steckt mitten in der grössten Krise der Nachkriegszeit – und es herrscht Friedhofsruhe. Wer die Probleme beim Namen nennt, wird schnell in die rechte Ecke gestellt. Ein Stimmungsbericht.[…] Immerhin darf mittlerweile darüber geredet werden, dass offene Grenzen auch Menschen anlocken, die den Islam als Aufforderung zu Terror verstehen. Hätte man das nicht ahnen können? Natürlich. Doch diejenigen, die schon im Herbst der Euphorie gewagt haben, Wasser in den Wein zu giessen, dürfen nicht darauf hoffen, im Nachhinein für ihre Weitsicht gewürdigt zu werden. Kritische Stimmen wurden von vornherein dahin gestellt, wo es in Deutschland kein Entrinnen gibt: in die rechte Ecke. […] Wer etwas sagt, was auch der AfD gefallen könnte, ist schon ein Klassenfeind, egal, ob sein Argument triftig ist.

Kommentar:

Tipp: Unbedingt lesen, auch die Leserkommentare.

(1672)

„Ich habe keine Lust mehr, Dinge wie Burka und Niqab unter dem Deckmantel der liberalen, freien Gesellschaft zu verteidigen.“

„Ich habe keine Lust mehr, Dinge wie Burka und Niqab unter dem Deckmantel der liberalen, freien Gesellschaft zu verteidigen.“

Kurz bekommt bei Burka-Verbot Rückendeckung von SPÖ-Schieder

Die Presse (Österreich) | 20.08.16

Am Donnerstag brachte Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz die Diskussion über ein generelles Burka-Verbot auch in Österreich aufs Tapet. Ein Verbot der Vollverschleierung „wird Teil unserer Überlegungen sein“, sagte er. Während sich die Bundes-SPÖ darüber bisher sehr bedeckt hielt, brach Klubobmann Andreas Schieder das Schweigen am Samstag.

Kommentar:

Das Thema hat nun auch Österreich erreicht. Außenminister Kurz ergreift die Initiative und wird vom SPÖ-Obmann Schieder unterstützt. Bei der SPD sieht das anders aus.

(2138)

Zur Sache

Zur Sache

Burka-Verbot – Absolute Religionsfreiheit gibt es nicht

Cicero | 20.06.16

Kolumne Grauzone: Rechtsstaat oder Religionsfreiheit, was ist wichtiger? Für Alexander Grau ist die Sache klar: bereits heute steht das Strafrecht über religiösen Normen und Geboten. Der deutsche Staat sollte aufhören, sich bei Religionsgemeinschaften anzubiedern.

Kommentar:

Eine sachliche Auseinandersetzung mit einem ernsten Thema. Anders als bei NRW-Innenminister Jäger, der die Burka-Diskussion auf ein unsäglich niedriges Niveau abgesenkt hat (vgl. mit Nikolaus und Karneval).

(1862)

So erklärt BILD den Eiertanz der Union

So erklärt BILD den Eiertanz der Union

SchlEiertanz um das Burka-Verbot

BILD | 20.08.16

Der Schleier ist gelüftet – aber was gestern zum Vorschein kam, wird kaum jemanden glücklich machen. Schon gar nicht die CDU-Wahlkämpfer in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Sie hatten ein Voll-Verbot von Burkas in Deutschland gefordert. Aber nach wochenlanger Diskussion wollen CDU und CSU jetzt – ein Verbötchen. Dabei halten die meisten Politiker, nicht nur in der Union, die Vollverschleierung für unvereinbar mit einer freien und emanzipierten Gesellschaft in Deutschland.

Kommentar:

Der Text spricht für sich.

(1995)

Spahns Botschaft klingt gut, aber er weiß auch, dass er sie nicht durchsetzen kann.

Spahns Botschaft klingt gut, aber er weiß auch, dass er sie nicht durchsetzen kann.

Warum Burka und Niqab nicht zu Deutschland gehören

FAZ | 18.08.16

Der Niqab und die Burka verkörpern Werte, die nicht zur deutschen Gesellschaft passen, meint CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn. Deshalb will er die Verschleierung verbieten. Ein Gastbeitrag.

Kommentar:

Ach, wie raffiniert kann man doch Sprache einsetzen! So freut einen die doppeldeutige FAZ-Formulierung außerordentlich: „Verschleierungsdebatte“. Vordergründig geht es ja um das Problem der „Verschleierung“ durch Kleidungsstücke. Auf einer anderen Ebene geschieht aber auch „Verschleierung“. Wenn die FAZ schreibt „Deshalb will [Jens Spahn] die Verschleierung verbieten“, dann weiß die FAZ natürlich, dass Jens Spahn vielleicht viel kann, aber dass er auf keinen Fall die Verschleierung verbieten kann. Es ist sogar fraglich, ob er die CDU-Fraktion auf seinen Kurs festlegen kann. Unmöglich wird er aber in der Koalition ein Verbot durchsetzen können. Das alles weiß Jens Spahn und „fordert“ als Privatmann (oder als was?) ein Verbot – publikumswirksam in einem Gastbeitrag der FAZ. Interessant auch, dass die FAZ ihm als Präsidiumsmitglied der CDU gerade jetzt vor den Landtagswahlen mit ansteigenden Zahlen für die AfD einen Gastbeitrag zu diesem Thema anbietet.
Fazit: „Verschleierungsdebatte“ ist eine echt gelungene Wortschöpfung!

(1873)

Wieder Wählertäuschung geplant?

Wieder Wählertäuschung geplant?

Merkel zittert vor Brexit und fleht Theresa May um Verschiebung an

Die Achse des Guten | 17.08.16

Die Online-Seite von Daily und Sunday Express meldet: „Angela Merkel hat verzweifelt versucht, Theresa May davon zu überzeugen, den Brexit auf die Zeit nach den deutschen Bundestagswahlen zu verschieben“. Merkel befürchte, so der britische Bericht, dass die Folgen des Brexit zu weiterem Zulauf für die AfD führen würde.

Kommentar:

Schäuble versucht das Thema Griechenland auf die Zeit nach der Wahl zu verschieben,
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/kommentar-bizarre-einigung-ueber-griechenland-14253721.html
dann trickst Gesundheitsminister Gröhe und verschiebt die Erhöhung der Zusatzbeiträge für die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen auf die Zeit nach der Wahl
http://www.suedkurier.de/nachrichten/wirtschaft/Geldspritze-fuer-die-Krankenkassen;art416,8758685
und nun will sogar Bundeskanzlerin Merkel persönlich – mit Hilfe der bösen Brexit-Briten! – das Wahlvolk „ruhig stellen“ und nicht durch die Aussicht auf noch höhere Beiträge für die EU „beunruhigen“ – jedenfalls bis nach der Wahl. Dann dürfen den Deutschen die Augen aufgehen; denn dann hat die Politik wieder vier Jahre Ruhe (vor lästigen Wahlen).
Quelle:
http://www.express.co.uk/news/world/700708/Merkel-urges-May-to-delay-Brexit-until-AFTER-German-elections
Übrigens: Glauben auch Sie, dass diese Nachricht weder in den ARD- und ZDF-Nachrichten auftauchen wird noch in den großen deutschen Zeitungen? Ist ja auch nicht interessant oder gar wichtig.

(3202)


Das sehen die Leser der ZEIT überwiegend anders

Das sehen die Leser der ZEIT überwiegend anders

Merkel sieht keine Verbindung zwischen Flüchtlingszuzug und Terror

ZEIT-ONLINE | 17.08.16

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen Zusammenhang zwischen der gewachsenen Terrorgefahr und dem Zuzug von Flüchtlingen zurückgewiesen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern sagte sie auf die Frage, ob mit den Flüchtlingen auch der Terrorismus nach Deutschland gekommen sei, es sei in der Tat zu erkennen, dass versucht werde, Flüchtlinge für islamistischen Terrorismus zu gewinnen. Allerdings sei „das Phänomen des islamistischen Terrorismus des IS nicht ein Phänomen, das durch die Flüchtlinge zu uns gekommen ist, sondern das wir auch schon vorher hatten.“

Kommentar:

Auch die Leser der Zeit sind langsam aber sicher empört und ihre Kommentare sind deshalb lesenswert, weil sie belegen, dass auch unter dieser Klientel die Kritik an Merkel sehr groß ist. Nur zwei Beispiele von aktuell 497 (!) Kommentaren:
1) „Die Ignoranz und Nichtanerkennung von Tatsachen macht mittlerweile wütend. Hält sie die Bevölkerung für minderbemittelt?“
2) „Die Überschrift sollte viel eher lauten:
Merkel: Kein Zusammenhang zwischen der Kanzlerin und der Realität.“

(2040)

„M“ drückt sich um die Antwort

„M“ drückt sich um die Antwort

Macht sich die Union Teile des AfD-Programms zu eigen?

Merkur | 17.08.16

Die rechtspopulistische AfD hat die in der Union erhobenen Forderungen nach einem Aus für den Doppelpass und einem Burka-Verbot für sich reklamiert.

Kommentar:

Der Merkur stellt in der Überschrift eine Frage, beantwortet sie aber nicht. So könnte/soll der Eindruck entstehen, dass es sich um leere Behauptungen der AfD handelt. Das stimmt aber nicht.
Hier die Antworten auf die Frage, und zwar aus dem Partei-Programm der AfD, das schon am 30.04./01.05.2016 beschlossen worden ist:

a) Doppelte Staatsangehörigkeit
„Die Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit ist Abschluss einer erfolgreichen Integration, nicht aber deren Ausgangspunkt. Für die AfD ist die deutsche Staatsangehörigkeit untrennbar mit unserer Kultur und Sprache verbunden. Die Staatangehörigkeit hat in den vergangenen Jahren einen schleichenden Bedeutungsverlust erfahren. Kinder bekommen unter bestimmten Bedingungen automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, auch wenn kein Elternteil Deutscher ist. Gleichzeitig wurden die Möglichkeiten der doppelten Staatsangehörigkeit erweitert.
Die AfD lehnt den „Doppelpass“, also den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit bei gleichzeitigem Fortbestand oder Erwerb einer anderen Staatsangehörigkeit, grundsätzlich ab, was wohlbegründete Sonderfälle aber nicht ausschließt. Darüber hinaus müssen die Anforderungen für eine Einbürgerung deutlich erhöht werden.
Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nur an mündige Einwanderer verliehen werden. Damit unvereinbar ist der automatische Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit für Kinder ausländischer Elternpaare, der zu erheblichem Missbrauch geführt hat. Diese Kinder sollen die deutsche Staatsangehörigkeit nur dann erhalten, wenn mindestens ein Elternteil bereits Deutscher ist. Das Territorialprinzip wollen wir aus diesen Gründen wieder aus dem Gesetz streichen.“ (S.65 im Pateiprogramm der AfD)

b) Burkaverbot
Die AfD fordert ein allgemeines Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit und im öffentlichen Dienst. Burka oder Niqab errichten eine Barriere zwischen der Trägerin und ihrer Umwelt und erschweren damit die kulturelle Integration und das Zusammenleben in der Gesellschaft. Ein Verbot ist daher notwendig und nach einem Urteil des EuGH rechtmäßig.
Im öffentlichen Dienst soll kein Kopftuch getragen werden; in Bildungseinrichtungen weder von Lehrerinnen noch Schülerinnen in Anlehnung an das französische Modell.
Der Integration und Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen sowie der freien Entfaltung der Persönlichkeit widerspricht das Kopftuch als religiös-politisches Zeichen der Unterordnung von muslimischen Frauen unter den Mann.“ (S.50 im Parteiprogramm der AfD)

c) Beendigung der Auslandsfinanzierung von Moscheen
„Die Finanzierung des Baus und Betriebs von Moscheen durch islamische Staaten oder ausländische Geldgeber bzw. ihre Mittelsmänner soll unterbunden werden. Islamische Staaten wollen durch den Bau und Betrieb von Moscheen den Islam in Deutschland verbreiten und ihre Macht vergrößern. Die wachsende Einflussnahme des islamischen Auslands ist mit dem freiheitlichen Verfassungsstaat und der Integration von hier lebenden Muslimen nicht vereinbar.“ (S.49 im Parteiprogramm der AfD)

d) In dieser Presseschau sind noch weitere Beispiele behandelt worden!

e) Zum Thema „Doppelte Staatsbürgerschaft sei auch noch einmal der Artikel von Jakob Augstein im Spiegel erwähnt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/doppelpass-fuer-deutschtuerken-war-ein-fehler-kolumne-augstein-a-1106072.html

(2053)

Panikmache gegen die AfD

Panikmache gegen die AfD

So sähe Deutschland ohne Einwanderer aus

The Huffington Post | 16.08.16

Die Weigerung, Deutschland als „Einwanderungsland“ zu sehen, war eine Trotzreaktion des konservativen Bürgertums. Und sie hat Folgen bis in die Gegenwart. Derzeit macht etwa die AfD mit der Forderung Wahlkampf, nur noch Menschen den Zuzug nach Deutschland zu ermöglichen, die nicht nur wohlhabend und gut gebildet, sondern möglichst auch christlichen Glaubens sind. Der Wunsch nach Abschottung lebt also weiter. Was wäre aber, wenn er Wirklichkeit würde?

Kommentar:

Nur 2 Bemerkungen:
1. Die AfD war nie gegen „Einwanderung“. Schon beim Bundestagswahlkampf 2013 formulierte sie:
– „Wir fordern eine Neuordnung des Einwanderungsrechts. Deutschland braucht qualifizierte und integrationswillige Zuwanderung.
– Wir fordern ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild. Eine ungeordnete Zuwanderung in unsere Sozialsysteme muss unbedingt unterbunden werden.“
2. Der AfD wird oft vorgeworfen, sie schüre bewusst die Angst der Menschen und nutze sie zum eigenen Vorteil aus. Dieser Vorwurf ist Unsinn – und wer ihn erhebt, sollte sich wenigstens nicht selbst angreifbar machen! Was anderes ist nämlich der obige Artikel als Panikmache, Panikmache, Panikmache. Selbst wenn es so käme und die AfD in einer Regierungskoalition wäre (schon damit hätten die anderen Parteien dieser Koalition ja wieder ein Wahlversprechen gebrochen!) und die von der Huffington Post befürchteten Beschlüsse gefasst würden, müssten die anderen Regierungsparteien ja zugestimmt haben, wären also mitverantwortlich! Und schließlich wird unterschwellig so getan, als hätten frühere Regierungen und erst recht die jetzige Regierung nicht auch schon fatale Fehlentscheidungen getroffen.
Fazit: Dieses Märchen der Huffington Post dürfte in keinem Kinderbuch veröffentlicht werden. Es macht Kindern absichtlich Angst.

(1792)

Große Koalition „inhaltlich am Ende“

Große Koalition „inhaltlich am Ende“

Kaum noch Gemeinsamkeiten – Diese Fragen ruinieren die Große Koalition

WirtschftsWoche | 17.08.16

Sollen Burkas verboten werden? Steuern rauf oder runter? Und wie halten wir es mit Autokraten? Bei vielen Themen finden Union und SPD nicht mehr zusammen. Fünf Punkte, warum die große Koalition inhaltlich am Ende ist.

Kommentar:

Eine interessante Analyse

(1733)

Endlich einmal konkrete Zahlen

Endlich einmal konkrete Zahlen

Flüchtlings-Deal: EU hat bereits 105 Millionen Euro an Türkei gezahlt

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 17.08.16

Die EU hat der Türkei im Zusammenhang mit dem Flüchtlings-Deal bisher 105 Millionen Euro überwiesen. Das ist mehr, als von Präsident Erdogan bisher behauptet wurde. Allerdings ist es auch noch weit von den zugesagten 3 Milliarden Euro entfernt.

Kommentar:

Es wird spannend sein zu beobachten, wie es weitergeht. Wie verhält sich die EU? Wie verhält sich die Bundesregierung unter Kanzlerin Merkel? Wie verhalten sich die Bundesbürger?

(1897)

Was nun, Frau Merkel?

Was nun, Frau Merkel?

Vertrauliches Dokument: Bundesregierung wirft Türkei Terrorunterstützung vor

Die Achse des Guten | 16.08.16

Die Bundesregierung sieht Verbindungen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Terrororganisationen wie der Hamas. Die Zusammenarbeit mit islamistischen und terroristischen Organisationen im Nahen und Mittleren Osten ist nach Einschätzung Berlins seit Jahren bewusste Politik der Regierung in Ankara und wird von Erdogan aktiv unterstützt. Diese Einschätzung geht nach einem Bericht des ARD-Hauptstadtstudios aus einer als vertraulich eingestuften Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. […] Für die Öffentlichkeit war diese brisante Stellungnahme der Bundesregierung nicht gedacht.

Kommentar:

Ein Leser schreibt: „Nun weiss man wenigstens dass die Bundesregierung die Tatsachen kennt, aber öffentlich totschweigt.“ Ein anderer: „Unter diesen Umständen soll der Türkei eine Visafreiheit gewährt werden? Dann können islamische Terroristen mit einem „echten“ türkischen Pass ja zukünftig problemlos in die EU einreisen. Die Österreicher wissen schon, warum sie diese Visafreiheit ablehnen und ich hoffe langsam wird auch die deutsche Bevölkerung wach.“

(1829)

„Ruhrgebiet könnte nächste AfD-Hochburg werden“

„Ruhrgebiet könnte nächste AfD-Hochburg werden“

AfD-Durchbruch? Warum die Wahlen in NRW entscheidend werden

Focus | 15.08.16

Wie gefährlich kann die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) den bürgerlichen Parteien in NRW werden? Einige Sozialwissenschaftler befürchten nach den Erfahrungen der drei Landtagswahlen vom vergangenen März, dass das Ruhrgebiet die nächste Wählerhochburg der AfD werden könnte.

Kommentar:

Streng genommen wird für die „bürgerlichen“ Parteien nicht die „rechtspopulistische AfD“ gefährlich, sondern die Tatsache, dass sich immer mehr Bürger von den so genannten bürgerlichen Parteien abwenden (nicht vertreten fühlen) und sich vom Angebot der AfD als echter und einziger Alternative für Deutschland überzeugen lassen. Eine Partei kann nur erfolgreich sein, wenn sie genügend Menschen von ihren politischen Zielen überzeugen kann und von ihnen gewählt wird. Warum also könnte das Ruhrgebiet die nächste AfD-Hochburg werden?

Die Stimmung im Land kommt auch in den zahlreichen Leserkommentaren zum Ausdruck. Nur ein Beispiel:
„Ich sitze im Moment in einem RegionalExpress durch das Ruhrgebiet. Die Hälfte der Fahrgäste Araber, Nordafrikaner und Türken, die sich hier mehr oder weniger schreiend unterhalten oder telefonieren. KEINER spricht auch nur ein Wort deutsch. Ich komme mir fremd im eigenen Land vor! Zeit für Alternativen, bevor unsere Kultur vollkommen vor die Hunde geht. Ich war mal wirklich ein liberaler Mensch, mittlerweile kann ich diese unkontrollierte Massenzuwanderung ohne erkennbaren Integratioswillen nicht mehr ertragen. Was wird aus unserem Land und der Zukunft UNSERER Kinder?“

(2537)

„Zu Beginn des Wahlkampfs gab Müller das Ziel aus, die AfD unter fünf Prozent zu halten – derzeit liegt sie bei 14 Prozent.“

„Zu Beginn des Wahlkampfs gab Müller das Ziel aus, die AfD unter fünf Prozent zu halten – derzeit liegt sie bei 14 Prozent.“

Den Wählern ist das Auftreten der AfD egal

Süddeutsche Zeitung | 16.08.16

• In Mecklenburg-Vorpommern könnte die AfD bei der Landtagswahl am 4. September ein Ergebnis von mehr als 20 Prozent schaffen.
• Auch in Berlin, wo zwei Wochen später gewählt wird, stehen die Rechtspopulisten in Umfragen bei 14 Prozent.
• Die etablierten Parteien wirken eher ratlos angesichts der Offensive der AfD.

Kommentar:

Auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat angekündigt, die AfD inhaltlich zu stellen. Aber davon ist weit und breit nichts zu sehen – nicht nur in Berlin. Es könnte ja sein, dass auch Noch-SPD-Wähler ins Parteiprogramm der AfD schauten und sich von der AfD besser vertreten fühlten. Ein echtes Dilemma für die SPD-Führung.

(1658)

Noch eine Folge der „Flüchtlingspolitik“

Noch eine Folge der „Flüchtlingspolitik“

„Bild“: Regierung erwartet Plus bei Arbeitslosigkeit

Focus | 16.08.16

Die Arbeitslosigkeit wird nach einem Medienbericht laut Einschätzung der Bundesregierung wegen der Flüchtlingszahlen in den nächsten Jahren zulegen.

Kommentar:

Sollten die „Flüchtlinge“ nicht ein willkommenes Mittel gegen den Fachkräftemangel sein? Und nun sind sie auf einmal („laut Einschätzung der Bundesregierung“!) der Grund für wachsende Arbeitslosigkeit (und höhere Kosten)? Ist also die neue „Einschätzung“ ein Beweis für die bisherige „Fehleinschätzung“?

(1610)

Bestätigung für die AfD

Bestätigung für die AfD

Die Banken wollen unser Geld nicht mehr

FAZ | 14.08.16

Die Negativzinsen haben den Privatkunden erreicht: Die Raiffeisenbank am Tegernsee verlangt erstmals eine Strafgebühr. […] Man muss sich klarmachen, was da gerade passiert. Nie war der Satz so richtig, den EZB-Präsident Mario Draghi stets empört zurückweist: Die EZB-Politik gefährdet unser aller Wohlstand!

Kommentar:

Und schon wieder wird die AfD bestätigt:
Flyer der AfD im RBK vor der Bundestagswahl 2013:

Wenn Sie nicht wollen,
– dass Europa am Euro scheitert,
– dass durch den fortgesetzten Euro-Rettungswahn Ihre Ersparnisse und Ihre Altersvorsorge immer wertloser werden oder ganz vernichtet werden,
– dass Deutschland noch mehr politische Souveränität an die EU abgibt, ohne dass Sie gefragt werden und Einfluss nehmen können,
– dass Ihr Einfluss als mündiger Bürger nur noch darin besteht, alle vier Jahre zwei Kreuzchen machen zu dürfen und dann abwarten zu müssen, was andere für Sie – ungefragt – beschließen,
– dass Sie in Zukunft keine eigene Meinung mehr haben und sagen dürfen,
ohne von der political correctness in Schubladen einsortiert und bestraft zu
werden,
– dass die Strompreise immer weiter steigen und für immer mehr Menschen
zum Problem werden,
dann wählen Sie die AfD.

(1663)

Die Zeiten ändern sich: SPD und CDU haben Angst vor den Wählern!

Die Zeiten ändern sich: SPD und CDU haben Angst vor den Wählern!

Wie die AfD von der Panik der Parteien profitiert

Die Welt | 14.08.16

In Mecklenburg-Vorpommern kann die AfD stärkste Kraft werden. Ihr nutzen nicht nur die Ängste der Wähler. Auch SPD und CDU sind so verunsichert, dass sie die neue Partei unfreiwillig pushen.

Kommentar:

Wie sagte doch Mahatma Gandhi?
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“

(1705)

Eine nüchterne und ernüchternde Analyse aus der Schweiz

Eine nüchterne und ernüchternde Analyse aus der Schweiz

Die Lebenslüge der EU

Neue Züricher Zeitung NZZ | 06.06.16

Mancher Berufseuropäer scheint die Abspaltung [Brexit] als neuzeitliche Majestätsbeleidigung zu werten. Erneut bestätigt sich in diesen Kreisen der Verdacht, dass dem Stimmvolk nicht zu trauen sei. […] Die Entfremdung zwischen der Brüsseler Elite und der Bevölkerung wächst. Entsprechend schmilzt der Rückhalt für die «Schaffung einer immer engeren Union der Völker Europas», wie dies 1992 im Vertrag von Maastricht als Ziel vorgegeben wurde. Diesen Unmut als Ausgeburt von Populismus und Hinterwäldlertum herunterzuspielen, ist wenig hilfreich und nährt nur den Verdacht einer abgehobenen und sich verselbständigenden EU-Kaste. Nötig ist eine Neuorientierung.

Kommentar:

Sachlich, un-ideologisch, gut.

(1759)

Und täglich auf die AfD

Und täglich auf die AfD

Der neue Rechtspopulismus

Süddeutsche Zeitung | 13.08.16

Die AfD will Deutschland fundamental verändern. Der Schaden, den die Rechtspopulisten anrichten können, ist groß. […] Es ist eine rechtspopulistische Bewegung entstanden, die auch dann nicht verschwinden wird, wenn Frauke Petry und Donald Trump von einer Erdspalte verschluckt würden. Denn diese Bewegung ist nicht rückwärtsgewandt und spießig, wie ihre linken und liberalen Gegner im Gefühl der intellektuellen Überlegenheit behaupten. Sie ist modern, visionär und perfekt kompatibel mit dem Internetzeitalter. Sie prägt, obwohl in der Minderheit, derzeit die Debatte.

Kommentar:

So ernsthaft wie in diesem Beitrag wird die AfD in den Medien selten zu analysieren versucht. Oder hätten Sie in der SD den Satz erwartet „Es gib unter den neuen Rechtspopulisten Neonazis und Rassisten, doch die Bewegung einfach als faschistisch und rassistisch zu kennzeichnen, greift zu kurz.“? Und: „[Man] wird sich hart und ernsthaft mit der neuen Bewegung auseinandersetzen müssen.“

(1660)

Wie will sich die Regierung darauf vorbereiten? Keine Ahnung. Merkel auf Tauchstation.

Wie will sich die Regierung darauf vorbereiten? Keine Ahnung. Merkel auf Tauchstation.

Kurden erwarten Massenflucht nach Deutschland

ZEIT-ONLINE | 12.08.16

Wegen der harten Reaktion der türkischen Führung nach dem Putschversuch rechnet die Kurdische Gemeinde Deutschland mit einer Massenflucht nach Deutschland. „Kurzfristig rechne ich mit Zehntausenden, mittelfristig mit einigen Hunderttausend Schutzsuchenden aus der Türkei in Deutschland, wenn das Erdogan-Regime die Minderheiten und die demokratische Opposition weiter bekämpft“, sagte der Verbandsvorsitzende Ali Toprak der Welt.

Kommentar:

Die alten Römer nannten jemanden „klug“ (prudens), wenn er „vorausschauend“ (pro-videns) war. „Klugheit“ (prudentia) war also die Anwendung des Verstands zu vorausschauendem Handeln. So auch der berühmte Vers des Dichters Vergil aus der Zeit des Augustus: „Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.“ (Alles, was du tust, tue vorausschauend und bedenke vorher das Ergebnis/die Folgen deines Handelns“.)
Daher hat der Kommentator dieser Presseschau als Lateinlehrer seinen Schülern immer den Satz mit auf den Weg gegeben: „Nachdenken heißt vorher denken, nicht nachher.“
Hätten doch die Mitglieder der Regierungsparteien und der Pseudo-Opposition Vergil gelesen und verinnerlicht! Von vorausschauender Politik kann nämlich – wenigstens nicht im Zusammenhang mit der Asylpolitik, der Flüchtlingspolitik und der Migrationspolitik – keine Rede sein.
Ein Leser bringt das so auf den Punkt: „Kein Mensch käme auf den Gedanken, in ein Fußballstadion erstmal alle Draußenstehenden einzulassen und hinterher hilflose Kontrolleure durch die Reihen zu schicken, um mal zu schauen, ob jeder ein Ticket hat.“
Ein anderer (von 472!) schreibt: „Also dann hätte die Visafreiheit ja zur Folge, dass sich Herr E. seiner ungeliebten Opposition entledigt. Im Gegenzug behält er die Syrer und bekommt sechs Milliarden. Am Zuzug nach Europa ändert sich dann aber wohl nicht viel, nur eben Kurden statt Syreren.
Hmmm, wer hat sich diesen visionären Deal nochmal ausgedacht?“
Und wo ist sie? Was meint sie? Was sagt sie?

(1629)