Wieder ein echter Broder – ARD und Nizza

Wieder ein echter Broder – ARD und Nizza

Von Prof. Dr. empfohlen: Vergleichgültigung und mürrische Indifferenz

Die Achse des Guten | 17.07.16

Am 15.7. berichteten die Tagesthemen zuerst kurz über die Lage in der Türkei und dann ausführlich über den Anschlag in Nizza. „Wir fragen nach bei Philipp Glitz in Paris“, hub Caren Miosga an, „war das nun wirklich ein Akt des Terrors, gar des islamistischen Terrors, so zumindest hat es der Premiereminister heute erklärt.“ Worauf der ARD-Mann in Paris antwortete: Ja, für viele Menschen hier in Franreich fühlte es sich genauso an.“
Dieser grandiose Einstieg in eine schwierige Materie wird bestimmt mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet werden. Man muss in einem solchen Fall alle Optionen sorgfältig abwägen. Der Unfall an der Promenade von Nizza, bei dem mindestens 84 Menschen getötet und viel mehr verletzt wurden, muss nicht ein Akt des Terrors, schon gar nicht ein Akt des islamistischen Terrors gewesen sein. Schon möglich, dass ein Fahrschüler die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und dabei Gas und Bremse verwechselt hat. […].

Kommentar:

Klar, klarer, Broder – dazu die Leserkommentare. Nur ein Beispiel: „Die mediale Vorbereitung für die ersten Terroranschläge in Deutschland laufen. Mit anderen Worten, der Terror wird nicht mehr bekämpft, er wird als quasi Alternativlos dargestellt. Wir müssen mit der Bedrohung leben. Merkel wird präventiv aus der Verantwortung genommen. So einfach ist es den Rechtstaat zu vernichten wenn der Desolatjournalismus mit dem Regime paktiert.“
Und nun haben wir den ersten Fall in Deutschland (Würzburg) und Renate Künasts erste Reaktion ist: „Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen!” Sind die Opfer keine Silbe wert?

(1945)

Zur Erinnerung: Der EU-Vertrag von Lissabon erlaubt das Töten von EU-Bürgern bei Aufständen!

Zur Erinnerung: Der EU-Vertrag von Lissabon erlaubt das Töten von EU-Bürgern bei Aufständen!

„Tyrannis oder Despotie“

Focus-Money | 02.08.09

Karl Albrecht Schachtschneider: Die Grundrechtecharta ermöglicht ausdrücklich in den aufgenommenen „Erläuterungen“ und deren „Negativdefinitionen“ zu den Grundrechten, entgegen der durch das Menschenwürdeprinzip gebotenen Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland (Art. 102 GG), Österreich und anderswo, die Wiedereinführung der Todesstrafe im Kriegsfall oder bei unmittelbar drohender Kriegsgefahr, aber auch die Tötung von Menschen, um einen Aufstand oder einen Aufruhr niederzuschlagen. […]

MONEY: Noch beängstigender ist, dass ohne Gesetz und ohne richterlichen Beschluss bei Aufstand und Aufruhr getötet werden darf. Wer definiert das?

Schachtschneider: Eben. Nach meiner Meinung könnten die Montagsdemonstrationen in Leipzig als Aufruhr definiert werden, wie praktisch jede nicht genehmigte Demonstration. Oder nehmen Sie die Krawalle in Griechenland oder kürzlich die Demonstrationen in Köln und Hamburg. Sie brauchen ja nur ein paar „Autonome“, die Steine schmeißen.

Kommentar:

Über Petry empören sich Politiker und Medien gleichermaßen lautstark auf, wenn sie geltendes Recht zitiert.

Wer aber weiß, dass die EU im Lissaboner-Vertrag unter bestimmten Bedingungen die Todesstrafe zulässt (die doch in Deutschland abgeschafft ist) und sogar das Töten von Bürgern der EU erlaubt, um einen (von der EU definierten) Aufstand niederzuschlagen.

Wissen das unsere Politiker? Es müssten wenigstens die wissen, die den Vertrag abgenickt haben – oder haben sie abgenickt, was sie nicht gelesen haben oder was sie nicht verstanden haben?

Und wieso kritisiert die EU (zu Recht) die Diskussion der Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei, wenn sie für sich vertraglich (aber zu Unrecht) dasselbe „Recht“ beansprucht, „um einen Aufstand oder einen Aufruhr niederzuschlagen“??

Was sagen Sie dazu?

(2553)


Warum haften wir für die hausgemachten Finanzprobleme Griechenlands?

Warum haften wir für die hausgemachten Finanzprobleme Griechenlands?

Griechenland und die Zahlungsmoral – Die große Schuldenspirale von Athen

Handelsblatt | 11.07.16

Griechische Finanzbeamte sollen in NRW das Eintreiben von Steuern lernen. […] Die Schulung tut not: 16 Milliarden Euro im Jahr – auf dieses Volumen beziffern Experten die Steuerhinterziehung in Griechenland. […] Würden alle Griechen ehrlich ihre Steuern zahlen, hätte das Land überhaupt keine Finanzprobleme.

Kommentar:

Die aktuellen Ereignisse stellen das Thema Griechenland in den Schatten – es bleibt aber aktuell (Das nächste Hilfspaket wird kommen) und es bleibt ärgerlich. Denn wenn die Steuerzahler realisierten, dass Griechenland „überhaupt keine Finanzprobleme“ hätte, wenn alle Griechen ehrlich ihre Steuern zahlen würden, dann müsste es einen Aufschrei geben. Doch wer von den Wählern liest schon das Handelsblatt? Und/oder hat auch der Philosoph Peter Sloterdijk Recht? Er bezeichnet Frau Merkel als „Hohlraumfigur“, in der zahllose Menschen „etwas von ihren Hoffnungen, ihren Ärgernissen, ihren Träumen, ihren Niederlagen, ihren Sorgen, ihren Müdigkeiten“ deponiert hätten, was aber nicht ohne Folgen bleibe. „Der natürliche Preis einer solchen Delegation ist Entpolitisierung“, resümiert Sloterdijk. „Wo Politik war, wird betreutes Dahindämmern.“
Beleg:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/zehn-jahre-kanzlerin-merkel-nicht-ganz-ungefaehrlich-fuer-eine-demokratie/12347632.html

(1696)

Die AfD wirkt weiter

Die AfD wirkt weiter

Vor Landtagswahlen – Die AfD macht im Nordosten alle verrückt

n-tv | 20.07.16

In drei Landesparlamente ist die AfD in diesem Jahr bereits eingezogen, zwei weitere sollen folgen. In Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wächst bei den anderen Parteien die Nervosität. Es droht wieder kompliziert zu werden.

Kommentar:

Wie groß muss die Angst vor Machtverlust sein! Der SPD-Spitzenkandidat „kritisierte die Asylpolitik von Kanzlerin Angela Merkel scharf und gab ihr eine Mitverantwortung am Erstarken der AfD. Dann beklagte er mangelnden Rückenwind aus Berlin.“ Dabei tut er so, als sei seine Partei nicht an der Bundesregierung und ihren Entscheidungen beteiligt. Für wie dumm hält der die Wähler?
Und noch eine Randbemerkung zum Wahlverhalten von NPD-Leuten: NPD-Wähler wandern nicht nur – wie im Bericht angedeutet – zur AfD, sondern auch zur SPD. Bei der Landtagswahl 2014 in Sachsen hat die SPD von der NPD 1.000 Stimmen gewonnen, sonst hätte sie wohl noch weniger als 12,4% erreicht. Doch wer weiß das schon!
Beleg:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/landtagswahl-in-sachsen-waehlerwanderung-und-wahlanalyse-a-989121.html

(1799)

Das ist aber eine Überraschung!

Das ist aber eine Überraschung!

Mehrheit der Flüchtlinge nur für Hilfsjobs geeignet

Die Welt | 20.07.16

Das Bildungsniveau vieler Flüchtlinge ist der Bundesagentur für Arbeit zufolge geringer als erhofft. Von den Ende Juni als arbeitssuchend Gemeldeten hätten fast 74 Prozent keine Berufsausbildung.

Kommentar:

Nur 3 Hinweise:
1. „Das Bildungsniveau ist geringer als erhofft.“ Ist „Hoffnung“ ein Kriterium für politisches Handeln in diesem Bereich?
2. Bei 74% ohne Berufsausbildung fällt einem Bassam Tibi ein: „Ich kenne hier in Göttingen einige Araber und Afrikaner, die ihre Familie dabei haben und so um die 50 Jahre alt sind. Die sagen, sie können nicht arbeiten. Die haben keine berufliche Perspektive. Sie können nicht Deutsch, haben keinen Beruf. Außerdem bekommen sie mit Frau und vier Kindern so viel Unterhalt wie ich als pensionierter Professor.“ Wohin soll das führen?
3. Sind nicht die, die das seit Monaten vorausgesagt haben, immer als „Populisten“ verteufelt und in die rechte Ecke geschoben worden? Und nun das? In der Kölnischen Rundschau vom 16.07.16 fordert der Kommentar von Helge Matthiesen: „Wer [die Populisten] stoppen will, muss ihnen die Themen abnehmen und sich der Realität stellen“. Er bestätigt damit, dass die Themen der „Populisten“ nicht falsch sind und dass sich die Regierungs- und Oppositionsparteien bis jetzt der Realität verweigern. Der Artikel der Welt bestätigt das.

(2040)

Die Leser regen sich auf

Die Leser regen sich auf

Hannelore Kraft ist „froh, dass die Grenzen erstmal dicht sind“

Focus-online | 18.07.16

Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ist erleichtert, dass zurzeit nur noch wenige Flüchtlinge nach Deutschland kommen. […] Natürlich müsse man weiterhin möglichst vielen Menschen helfen, aber andererseits seien die Aufnahmekapazitäten einfach erschöpft gewesen. […] Kraft: „Wir waren in den Strukturen überfordert. Deshalb bin ich schon froh, dass die Grenzen jetzt erstmal dicht sind.“

Kommentar:

Alle aktuell 40 Leserkommentare sind eindeutig: Der Wahlkampf kommt näher – Es wird verschwiegen, warum die Grenzen „jetzt erst mal dicht“ sind – Frage: Sind sie wirklich dicht? – War Frau Kraft nicht mit der gesamten Bundesregierung und den Oppositionsparteien in Berlin für offene Grenzen und rückte anders Denkende in die rechte Ecke? – Die aktuellen Zahlen werden nicht genannt, Risiken in der Zukunft erst recht nicht – Kraft schwenkt auf AfD-Argumente um – usw. Die Leser lassen kein gutes Haar an Frau Kraft? Zu Unrecht?

(1742)

Ernst zu nehmende Mahnung

Ernst zu nehmende Mahnung

Bassam Tibi – „Weitere islamische Staaten werden zerbrechen“

WirtschftsWoche | 13.07.16

Es hat sich herumgesprochen – durch Frau Merkel – dass die Türen nach Deutschland auf sind. Und die Leistungen und die Funktionen des deutschen Sozialstaates sind sehr bekannt. Die Leute wissen das alles genau. Aus dieser Mischung: Werbung auf der einen Seite und einer Bundeskanzlerin, die sagt: Willkommen! ergeben sich natürlich Anziehungseffekte. […] Die jüngeren Leute hoffen, Arbeit zu finden und Karriere zu machen. Aber ich kenne hier in Göttingen einige Araber und Afrikaner, die ihre Familie dabei haben und so um die 50 Jahre alt sind. Die sagen, sie können nicht arbeiten. Die haben keine berufliche Perspektive. Sie können nicht Deutsch, haben keinen Beruf. Außerdem bekommen sie mit Frau und vier Kindern so viel Unterhalt wie ich als pensionierter Professor. […] Zur Ursachenbekämpfung der Migration, über die Angela Merkel immer redet, gehört eine gesunde Proportion von wirtschaftlicher und demographischer Entwicklung. Ich weiß nicht, wie Merkel das machen will. Es werden noch weitere Staaten zerbrechen.

Kommentar:

Vielen Dank dem Leser dieser Presseschau für den Hinweis auf diesen wichtigen Artikel, dessen Schlussbemerkung nachdenklich macht: „Die Meinungsführer in Deutschland wollen über diese Dinge nicht reden. Positiv denken, lautet die Devise. Aber dadurch verschwinden die Fakten nicht.“

Ergänzend zu diesem Artikel sei an den Artikel von Tibi in der ZEIT vom 25.11.04 erinnert: „Zuviel Poesie, zuwenig Selbstkritik“
http://www.zeit.de/2004/49/Zuviel_Poesie_zuwenig_Selbstkritik

(1743)

„Wir lassen uns das Feiern nicht verbieten“

„Wir lassen uns das Feiern nicht verbieten“

Attentat von Nizza – «Mon Dieu, mon Dieu!»

Neue Züricher Zeitung NZZ | 16.07.16

Ein Flugzeug steuert über der Baie des Anges, der Engelsbucht, eine Kreisbahn. […]. Dass in Nizza vor zwanzig Stunden ein Massaker stattgefunden hat, ist schwerlich zu erahnen. In der Bahnhofshalle spielen zwei Halbwüchsige unflätig fluchend Tischfussball. Unweit des Hôtel Interlaken in der Rue Durante nippen zwei ältere Ehepaare auf Barhockern im Freien an Champagnergläsern. […] Die stadtseitigen Gitter halten Fussgänger zwar nach wie vor fern von der Promenade. Aber ein erster Jogger springt behende darüber – und andere folgen alsbald seinem Exempel. […] Hie und da ertönt aus Wohnungen mit Meerblick Gelächter und Partymusik; für junge Leute beginnt ein weiteres geselliges Wochenende. […]. Ein Flugzeug steuert über der Engelsbucht eine Kreisbahn.

Kommentar:

Statt eines Kommentars ein Zitat aus einem Magazin für elektronische Musik nach den Terroranschlägen am 13.11.15 in Paris: „Dennoch werden wir heute Abend wieder ausgehen. Wir werden tanzen gehen und unsere Wut über diese sinnlose Gewalt aus unseren Körpern schütteln. Gänzlich abschütteln werden wir die Bilder nicht können. Aber wir lassen uns das Feiern nicht verbieten.“ http://www.fazemag.de/
Schon 1984 sang die Gruppe Geier Sturzflug: „Aber eins kann mir keiner, eins kann mir keiner, eins kann mir keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben.“
Westliche Werte?

(1790)

Größte Zustimmung der Leser

Größte Zustimmung der Leser

Ich will heute nicht schreiben, was man immer so schreibt…

Focus | 15.07.16

Nein, es war kein mutmaßlicher Attentäter, er war ein realer Attentäter. 84 Tote, 18 Schwerverletzte – die grauenhafte Bilanz der vergangenen Nacht. Und immer wieder diese Rituale. Die Schauspielerin Mia Farrow […] hat dem französischen Volk ihre Solidarität mitgeteilt – „Ich sende Liebe an Frankreich“ – Wirklich nett, das wird den Angehörigen helfen, die die zerfetzten Körper ihrer Familienangehörigen und ihrer Kinder identifizieren müssen. […]
US-Präsident Obama bietet über Twitter (!) dem französischen Volk Hilfe an, Bundeskanzlerin Merkel drückt ihre Anteilnahme aus und versichert, man werde den Kampf gegen den Terror gewinnen. Den Kampf? Welchen Kampf? Und gegen wen? Der Massenmörder von Nizza war nach ersten Medienberichten nicht als radikaler Islamist bekannt, auch nicht als politisch motivierter Täter. Gegen wen kämpfen wir also, Frau Merkel?

Kommentar:

Aktuell 320 Leserkommentare sprechen für sich. Nur zwei Beispiele:
1. „Grandioser Artikel, […] daß man so etwas lesen darf – ich dachte erst, das ist ja alles Rassismus und Diskriminierung, ich hätte mich beim Anklicken vertan, nein, hier wurde die Wahrheit geschrieben, so wie es ist und sein sollt – gibt es das noch in unserem Lande und Mainstream? Danke! Und daß das bloß nicht die SPD, die Grünen, die Linken & Co. lesen, die stehen einfach Kopf – der Essener SPD-Ratsherr Guido Reil – die Sache fand bundesweites Echo – wurde für eine ähnliche Haltung aus seiner Partei geekelt. Wie man politisch-korrekt tickt, zeigt wieder der Vorfall für die Veranstaltung „Bochum-Total“ an diesem Wochenende: Der Veranstalter ließ in arab. Sprache verbreiten, daß luftig bekleidete dt. Frauen nicht zu belästigen seien, da hagelte es Riesenproteste wg. Rassismus und Diskriminierung, Bands sagten ab.“
2. „Das ist alles richtig und wird […] zu Recht auch so aufgenommen. Leider – und das weiß Herr Kelle auch- gibt es hausgemachte Ursachen fuer diesen Befund und es wird sich tatsächlich nichts aendern. Warum? Zum einen finden Mio. unserer Landsleute exakt diese Feigheit oder Haltungslosigkeit gut, weil es sie am wenigsten in ihrem Hedonismus und ihrer Partylaune stoert. Die Message lautet: Weiter feiern. Zum andern wurde dieses Volk vorsaetzlich von einer linksgruenen Mischpoke mit medialer Unterstuetzung exakt zu dem gemacht, was Herr Kelle zu Recht beklagt : Eine sedierte, wertelose, politisch desinteressierte und orientierungslose Masse, die nur beim Feiern nicht gestört werden will. Wen juckt Nizza wirklich? Wir unterwerfen uns dem Islam und hoffen, einigermassen ungeschoren davon zu kommen. Opfer a la Koeln gehoeren dazu.“

(2785)


Unmöglich

Unmöglich

Spanien, Portugal und die Intelligenz Brüssels

FAZ | 13.07.16

All die Behauptungen, die EU habe aus der Euro-Krise gelernt und setze den Abbau der Staatsverschuldung durch, scheitern wieder einmal an der Realität. […] Die nötigen Schritte zu einer Verfahrensverschärfung verschob sie mit fadenscheinigen Begründungen in den Juli. […] Jede Regierung, die sich sicher sein kann, dass ein Defizitverfahren so „intelligent“ enden wird wie jetzt, wird sich künftig keinen Deut um irgendwelche Sparauflagen scheren. […] Im Falle Spaniens und Portugals ist absehbar, dass in etwa zwei Wochen ein Null-Sanktions-Vorschlag der Kommission auf dem Tisch liegen wird. Dieser wird danach, irgendwann im tiefen Sommer, fast unbemerkt in Kraft treten. […] Diese Pläne stehen ja nicht nur im Widerspruch zu den EU-Regeln zur Bankenabwicklung. Sie hätten außerdem eine abermalige Verletzung des Stabilitätspakts zur Folge. Es ist wahrscheinlich, dass diese absehbare Verletzung als Kollateralschaden einer abermaligen staatlichen Bankenrettung hingenommen wird.

Kommentar:

Und da wundert man sich, dass das Vertrauen in die EU immer mehr schwindet? Verfahren werden bis nach wichtigen Wahlen/Referenden (Brexit) aufgeschoben, Verträge gebrochen (staatliche Bankenrettung), die Menschen in der EU getäuscht.
Hätte die gesamte Medienlandschaft von Anfang an die Maßnahmen der EU so kritisch begleitet wie dieser Kommentar der FAZ , wäre uns viel erspart geblieben. Warum hat man geschwiegen, warum schweigt man auch heute weitgehend dazu?

(2019)

AfD in BW

AfD in BW

Die Querelen schrecken bislang nicht ab

Stuttgarter Nachrichten | 13.07.16

Krise? Welche Krise? Die Mitgliederzahl der baden-württembergischen AfD wächst weiter, obwohl es im Landtag drunter und drüber geht.

Kommentar:

Man kann nur an die Spitzen der AfD appellieren, sich ihrer „historischen“ Verantwortung bewusst zu sein und zu bleiben und alle persönlichen Querelen dem Gemeinwohl unterzuordnen. Das muss doch unter erwachsenen Menschen möglich sein, die eine Alternative für Deutschland sein wollen.

(1752)

Auch ein grüner Oberbürgermeister sieht einen Zusammenhang

Auch ein grüner Oberbürgermeister sieht einen Zusammenhang

Silvester-Übergriffe und Flüchtlingsaufnahme hängen zusammen

FAZ | 12.07.16

„Die Silvester-Übergriffe haben etwas mit der Aufnahme von Flüchtlingen ohne Registrierung und Kontrolle zu tun“, sagte Tübingens Oberbürgermeister der „Welt“. „Diesen Satz muss man aussprechen können, ohne dafür gleich zu hören zu kriegen: Dann geh doch zur AfD!“ Vereinzelt sei ihm eine solche Reaktion auch aus der eigenen Partei entgegengeschlagen. […] Die Politik müsse dafür sorgen, dass niemand mehr unkontrolliert nach Deutschland komme

Kommentar:

Boris Palmer hat (auf Grund seiner Position) den Mut zu klaren Worten. Das zeigen auch frühere Äußerungen:
SWR Landesschau aktuell Baden-Württemberg vom 22.10.15
http://swrmediathek.de/player.htm?show=d8c25740-78ef-11e5-8c0d-0026b975f2e6
ab Minute 8:37
DWN am 14.02.16
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/02/13/tuebinger-oberbuergermeister-fordert-ende-der-unkontrollierten-einwanderung/

(1622)

Ein „Hofnarr“ soll die EU reformieren?

Ein „Hofnarr“ soll die EU reformieren?

Jean-Claude Juncker: Aus der Rolle gefallen

ZEIT-ONLINE | 11.07.16

Der EU-Kommissionschef pflegt sein Image als Hofnarr und Gesamteuropäer. Nach dem Brexit sehen viele Jean-Claude Juncker aber als Schuldigen für die europäische Misere.

Kommentar:

Warum fällt der ZEIT erst jetzt auf, dass Juncker nicht die Lösung des Problems ist, sondern Mit-Auslöser des Problems?
Der Kommentator dieser Presseschau hat bereits im Juli 2013 den folgenden Leserbrief an die Kölnische Rundschau geschickt (der aber nicht veröffentlich wurde!):
„Man mag es nicht glauben! J.C. Juncker, seit 1995 Premierminister eines kleinen Großherzogtums im Herzen Europas, ist dort politisch verantwortlich für 537.000 Menschen (Zum Vergleich: J. Roters für 1.000.000 Menschen und „nur“ Oberbürgermeister von Köln). Daneben wurde er für die Zeit von 2005 bis Januar 2013 zum Chef der Euro-Gruppe bestimmt und gab als „lupenreiner Demokrat“ das Ziel vor: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
Das erschreckende Resultat dieser Politik hat Prof. Sinn nach dem Bericht der Kölnischen Rundschau im Juni vor dem Bundesverfassungsgericht so zusammengefasst: ,,Wenn man alles zusammenzählt, dann hat die Staatengemeinschaft den Krisenländern bisher 1158 Milliarden Euro an Krediten gegeben.“ Davon seien nur 32 Prozent unter Aufsicht der Parlamente geflossen. Der Rest komme von der EZB. Sinn: ,,Da haben wir, glaube ich, ein Demokratieproblem.“ Doch wo bleibt der Aufschrei der Parteien und der mündigen Staatsbürger?
Und es geht noch weiter: Durch den Fall Snowden wird aufgedeckt, dass Herr Juncker nicht einmal sein eigenes Land und seinen Geheimdienst im Griff hat. Daraufhin kündigt er seinen Rücktritt an, widerruft das aber und will nun Neuwahlen. Er verspricht sich davon trotz des Skandals seine Wiederwahl und könnte dann 2014 Präsident der Europäischen Kommission werden. Ein toller Kandidat!
Nicht zu Unrecht hat der Philosoph Peter Sloterdijk am 16. Juni in der Paulskirche festgestellt: „Das europäische Projekt steht vor dem Zerfall.“ Und er hat die Europäer aufgefordert, sich zu weigern, „bei diesem Endspiel nur Zuschauer zu sein.“
Zum Glück gibt es eine Partei, die neu auf das Spielfeld drängt und dem Euro-Rettungswahn und der zunehmenden Entmündigung der Menschen in Deutschland und in Europa aktiv entgegentreten will: Die AfD ist die Alternative für Deutschland in diesem Endspiel und braucht dazu viele Fans und ihre breite Unterstützung.

(2144)

Einige können es einfach nicht lassen

Einige können es einfach nicht lassen

Rufe nach Beobachtung der AfD durch Verfassungsschutz

Reuters | 11.07.16

Die Forderungen aus der Politik nach einer Beobachtung von Teilen der rechtspopulistischen AfD durch den Verfassungsschutz werden lauter. Vertreter der Union wie auch von SPD und Grünen zeigten am Montag Sympathie für einen solchen Schritt. Eine Sprecherin der Behörde sagte dagegen, es gebe „keine Anhaltspunkte, dass die Partei die Voraussetzungen erfüllt, um ein Beobachtungsobjekt des Bundesverfassungsschutzes zu sein“. Die AfD sei keine rechtspopulistische Partei. Wohl aber werde beobachtet, ob Extremisten in die AfD und andere Parteien hineinwirkten und diese rechtsextremistisch beeinflussten. […] Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums verwies auf Äußerungen von Minister Thomas de Maiziere, wonach die AfD im Ganzen keine extremistische Partei sei.

Kommentar:

Obwohl alle Politiker wissen (sollten), dass der Verfassungsschutz in eigener Zuständigkeit entscheidet, wer zum Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes wird (Wolfgang Bosbach), tun viele so, als ob Politiker dies einfordern könnten. Sie wollen wohl den weniger informierten Bürgern nur durch die permanente (unsinnige) Forderung einreden, dass die AfD eine ganz gefährliche, ja verfassungsfeindliche Partei sei.
Wer auch nur die ersten Seiten des AfD-Programms liest, kommt sicher zu einem völlig anderen Ergebnis:
https://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf
Erinnert sei auch noch einmal an drei ältere Artikel zum Thema Verfassungsschutz und AfD:
Handelsblatt am 20.01.16
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/afd-fall-fuer-den-verfassungsschutz-chef-geheimdienstler-haelt-afd-nicht-fuer-extremistisch/12853720.html
Handelsblatt am 31.01.16
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verfassungsschutz-cdu-linke-und-fdp-gegen-afd-ueberwachung/12903748.html
Focus am 28.05.16
http://www.focus.de/politik/deutschland/derzeit-keine-rechtsextremistische-partei-oberster-verfassungsschuetzer-maassen-lehnt-beobachtung-der-afd-ab_id_5573098.html

(1821)


Eine kühne These: Direkte Demokratie ist Gift!

Eine kühne These: Direkte Demokratie ist Gift!

Das Volk ist unfähig zu komplexen Entscheidungen

Die Welt | 09.07.16

Die Art, wie „das Volk“ in Großbritannien befragt wurde, lehrt: Hände weg von der direkten Demokratie! Leider traut sich kaum einer, genau das zu fordern. Man fürchtet sich vor öffentlichen Prügeln. […] Das Volk in seiner Gesamtheit kann keine vielschichtigen Entscheidungen fällen. […] Doch nicht nur in der Außenpolitik, auch für den gesellschaftlichen Frieden und das Verfassungsgefüge ist die direkte Demokratie Gift. Sie putscht die Bevölkerung auf und birgt in sich die Gefahr des Cäsarismus. Direkte Demokratie kann die Form einer Mehrheitsdiktatur annehmen.

Kommentar:

Der Artikel schreit geradezu nach einer Auseinandersetzung mit seinen Thesen. Kein Wunder dass es aktuell 1.077 (!) Leserkommentare gibt. Der Artikel und die Leserbeiträge geben also eine Fülle von Gedanken, die zu einer fundierten eigenen Meinung führen können.
Die Antwort der AfD zu diesem Themenkomplex ist ausführlich im Programm auf den Seiten 8 und 9 zu finden:
https://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

(1823)

Wo leben wir eigentlich?

Wo leben wir eigentlich?

Arbeiterwohlfahrt will AfD-Mitglieder nicht beschäftigen

Der Westen.de (WAZ) | 09.07.16

Die Mitgliedschaft in der rechtspopulistischen AfD kann für Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt AWO ein Ende des Arbeitsverhältnisses nach sich ziehen. Die wiederholten rassistischen und menschenverachtenden Parolen von AfD-Politikern stünden im unvereinbaren Widerspruch zu den Grundwerten der AWO, heißt es in einem am Freitag in Magdeburg bekanntgewordenen Positionspapier des AWO-Bundesverbandes. Die AWO werde dieser Partei aktiv entgegentreten, heißt es weiter: „Sollten ein/e Mitarbeiter/in oder ein Mitglied sich zu rechtsextremen, rassistischen und menschenverachtenden Haltungen bekennen, ist eine Kündigung oder eine Auflösung der Mitgliedschaft anzustreben.“

Kommentar:

Skandal! Müssen sich AfD-Mitglieder schon auf das Antidiskriminierungsgesetz berufen?
Wo ist die Reaktion der Parteien, die sonst gegen jeden Ansatz von Diskriminierung sind? Gibt es Diskriminierung, die böse ist, und gibt es Diskriminierung, die gut ist? Und wer entscheidet eigentlich, was Diskriminierung ist und was nicht?

(2336)

Ist das noch zu fassen?

Ist das noch zu fassen?

Merkel bittet Migranten um Toleranz für Schweinebraten

Die Welt | 09.07.16

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Migranten zu Toleranz gegenüber deutschen Essgewohnheiten wie dem Verzehr von Schweinefleisch aufgerufen. „Man muss darauf achten, dass die Vielfalt unserer Angebote, wie wir sie gewöhnt sind, weiterhin erhalten bleibt“, sagte Merkel in ihrer neuen Videobotschaft.
Die Gesellschaft könne respektieren, wenn jemand bestimmte Bräuche oder bestimmte Regeln habe. „Auf der anderen Seite darf das natürlich nicht zu einer Einschränkung führen für die, die andere Regeln haben“, betonte die Kanzlerin.
Merkel bezog sich auch auf Vorschläge, aus Rücksicht auf Muslime in Schulkantinen keine Speisen mit Schweinefleisch mehr anzubieten. „Die Toleranz gehört schon dazu, dass wir uns in unseren Essgewohnheiten jetzt nicht verändern müssen.“ Aber es sei im Gegenzug durchaus angebracht, darauf hinzuweisen, wo Schweinefleisch verwendet wird.

Kommentar:

Die Leserkommentare zeigen ebenfalls überwiegend Fassungslosigkeit: „Wo sind wir denn, wenn der Deutsche Schweinebraten essen will, dann ißt er welchen. Wer keinen Schweinebraten essen will, hätte in der Türkei oder Afrika bleiben sollen.“

(1960)

De Maizière schmückt sich mit fremden Federn

De Maizière schmückt sich mit fremden Federn

De Maizière wirbt für Aufnahmezentren für Flüchtlinge in Nordafrika

Die Welt | 07.07.16

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich für die Einrichtung von international betriebenen Aufnahmezentren für Flüchtlinge in Nordafrika ausgesprochen. Menschen, die auf der Mittelmeerroute gerettet würden, könnten dann „zurückgebracht werden, aber nicht irgendwo am Strand abgesetzt, sondern in sichere Camps“, sagte de Maizière am Donnerstag in Bratislava. In den Lagern solle dann geprüft werden, ob Flüchtlinge Asyl in Europa bekommen könnten.

Kommentar:

Der aktuell einzige Leserkommentar lautet: „Das ist der zweite Vorschlag von Sebastian Kurz nach seiner ersten Idee nach australischem Vorbild. Maizière sollte sich nicht mit fremden Federn schmücken.“ Aber der Vorschlag ist noch „älter“: „Von Anfang an hat die AfD dafür geworben, in den Herkunftsregionen der Flüchtlingsbewegungen, wie z.B. Nordafrika, Schutz- und Asylzentren in sicheren Staaten einzurichten. Anträge auf Asyl könnten und sollten nur noch dort gestellt und entschieden werden. Antragsteller in Deutschland und Europa sind ausnahmslos zur in diese Zentren zurückzubringen.“
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) setzt sich für genau diese Idee ein. Er hat sich für die Einrichtung von international betriebenen Aufnahmezentren für Flüchtlinge in Nordafrika ausgesprochen. […] Immer wieder werden unsere Ideen und Forderungen aufgegriffen und umgesetzt. Die ‪AfD‬ wirkt!“ (AfD-facebook)

(1871)

Wer nicht bleibt, ist selber schuld?

Wer nicht bleibt, ist selber schuld?

Unter einer Bedingung können abgelehnte Asylbewerber bleiben

Die Welt | 09.07.16

Mit dem Gesetz vergrößert die Bundesrepublik erneut den Kreis der zu Integrierenden: von den Gastarbeitern, die man erst nachträglich als dauerhafte Einwanderer begriff, über die Flüchtlinge, die man zunehmend nicht mehr zurückschickte, nachdem der Fluchtgrund entfallen war, bis hin zu Asylbewerbern und nun sogar abgelehnten Asylbewerbern mit einem Ausbildungsplatz. Mit dem neuen Gesetz werden auch sie zu den Integrationsbedürftigen gezählt.
„Mit dem Integrationsgesetz geben wir abgelehnten Asylbewerbern einen einklagbaren Anspruch, aufgrund einer Ausbildung in Deutschland zu bleiben“, kritisierte der Konstanzer Asylrechtler Daniel Thym. Danach dürften sie sechs Monate einen Job suchen, auch wenn sie währenddessen Sozialleistungen beziehen. „Wenn sie dann einen Job finden, dann bekommen sie einen Rechtsanspruch, auch länger zu bleiben.“

Kommentar:

Warum noch Verfahren? Gute Frage der WELT: „Wie sich das alles mit den Aussagen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verträgt, ist fraglich. Der sagte erst vor wenigen Tagen: „Diejenigen, die abgelehnt werden, müssen schnellstmöglich in ihre Herkunftsländer zurückgehen, damit uns die Ressourcen, die wir für die Bleibeberechtigten benötigen, in vollem Umfang zur Verfügung stehen.“

(1787)

So willkürlich berechnend handelt die Kommission

So willkürlich berechnend handelt die Kommission

So willkürlich berechnend handelt die Kommission

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 08.07.16

Die EU-Kommission hat Strafen für Spanien und Portugal angekündigt, weil die beiden Länder zu hohe Haushaltsdefizite aufweisen. Italien und Frankreich werden dagegen verschont. In Italien steht ein Referendum an, in Frankreich Präsidentschaftswahlen.

Kommentar:

„Egalite“? Egal. Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen? Um Wahlen zu beeinflussen? Demokratie? Willkür? Wer ist Präsident der Kommission? Herr Juncker? Dann dürfte manchen manches klar sein.

(1643)