Erhöhter Druck im Kessel der CDU

Erhöhter Druck im Kessel der CDU

Mit diesem Manifest fordern CDU-Politiker einen Stopp des „Linksdrifts“ von Merkel

Focus-online | 11.05.16

In einem neuen Positionspapier des konservativen Berliner Kreises innerhalb der Union fordern 15 Politikerinnen und Politiker einen Kurswechsel von Angela Merkel. Es gelte, einen weiteren „Linksdrift“ der Union zu verhindern. Auch die Flüchtlingspolitik und der Umgang mit der Türkei sind Thema. FOCUS Online zeigt das Papier des Berliner Kreises im Wortlaut:

Kommentar:

Da braut sich was zusammen! Die Kritik von außen kann kaum stärker sein als die aus den eigenen Reihen der CDU. Da rufen 15 nach der Notbremse und sprechen eine deutliche Sprache: „Die gegenwärtig sinkenden Zahlen von Flüchtlingen und illegalen Zuwanderern nach Deutschland sind vor allem auf die Schließung der Grenzen der Balkanstaaten zurückzuführen, weniger auf die Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei.“
Das kann Frau Merkel nicht freuen und man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
Interessant ist auch, dass nicht wenige Forderungen der AfD übernommen werden bis hin zur „Abkehr von der Gender-Ideologie“.
Die AfD wirkt und wirkt und wirkt.

(1828)

Erhöhter Druck im Kessel der CDU (Teil II)

Erhöhter Druck im Kessel der CDU (Teil II)

CDU-Abgeordnete rügen Merkels „Linksdrift“

Die Welt | 11.05.16

Dass Abgeordnete politische Positionspapiere verfassen, ist eigentlich Alltag im Regierungsviertel. Doch das sechsseitige Manifest, das 15 Bundestagsabgeordnete von CDU und CSU an diesem Morgen vorstellen, hat Mut erfordert. Meinen jedenfalls die Verfasser. „Jeder, der hier sitzt, weiß, dass bei ihm Karriere-Ende ist, nur nicht bei mir, denn ich bin in der CSU“, sagt Silke Launert, Richterin, Mitglied im Parteivorstand der bayerischen Unionsschwester. Dort gehört Merkel-Kritik zum guten Ton. In der CDU hingegen scheint sie einigen riskant
+ aktuell 248 Leserkommentare

Kommentar:

Focus-Online stellt den gesamten Text des Manifestes zur Verfügung (vgl. vorheriger Artikel). In der Welt werden einige Hintergrundinformationen dazu geliefert. Daher an dieser Stelle beide Zeitungen. Außerdem gibt es zum Artikel in der Welt Leserkommentare.

(1840)

Ja, ja, die Sprache!

Ja, ja, die Sprache!

Ärger um AfD-Auftritt – Hofbräu-Wirt hat Angst vor Biergarten-Randale

BILD | 09.05.16

Steinberg hatte der AfD zunächst die Räumlichkeiten für eine Partei-Veranstaltung am Freitag zugesagt, dann wieder abgesagt. „Die Ansichten dieser Partei sind sehr radikal, ich habe Sorge vor Ausschreitungen. Ich möchte nicht, dass meine Gäste gefährdet sind oder mir das Haus und der Biergarten auseinander genommen wird“, so Steinberg.

Kommentar:

Wie geht es Ihnen als Leser? Können Sie nicht auch nachvollziehen, dass der Wirt Angst vor Randale hat und dass ihm sein eben renoviertes Haus „auseinander genommen“ werden könnte, weil „die Ansichten dieser Partei sehr radikal (sind)“?
Die Angst ist nachvollziehbar, die Begründung ist – wenigstens in der zitierten Formulierung – irreführend: Bei Parteiveranstaltungen der AfD randalieren nie die AfDler, sondern immer linke Gruppen!
Der Wirt hat also Angst, dass Linke, Autonome und Aktivisten sein Haus auseinander nehmen könnten – oder mindestens die Gäste abschrecken könnten. Und das nicht ohne Grund: In dieser Presseschau ist schon mehrfach auf vergleichbare Fälle hingewiesen worden, und die AfD im Rheinisch-Bergischen Kreis ist davon am 28.04. selbst betroffen gewesen.
So weit ist es schon gekommen, dass eine demokratische Partei mit (schweigender) Zustimmung der demokratischen (?) Altparteien (an dieser Stelle sei ein Fragezeichen erlaubt!) durch den „Druck“ (Gewaltandrohung?) linker Gruppierungen im öffentlichen Bereich kaum noch Versammlungsräume findet.
In seiner Weihnachtsansprache am 25.12.15 hat Bundespräsident Gauck an alle Demokraten appelliert:
„Der Meinungsstreit ist keine Störung des Zusammenlebens, sondern Teil der Demokratie. Lassen Sie uns einen Weg beschreiten heraus aus falschen Polarisierungen. Gerade die solidarischen und aktiven Bürger und Bürgermeister sind es ja oft, die auf ungelöste Probleme hinweisen. Eines allerdings ist klar: Gewalt und Hass sind kein legitimes Mittel der Auseinandersetzung, Brandstiftung und Angriffe auf wehrlose Menschen verdienen unsere Verachtung und verdienen Bestrafung. Genauso klar ist: Nur mit offenen Diskussionen und Debatten können wir Lösungen finden, die langfristig Bestand haben und von Mehrheiten getragen werden.“
Dem ist nichts hinzuzufügen außer der Frage: Warum hört man davon nichts mehr?

(1859)

Berechtigte Frage

Berechtigte Frage

Wann kommt der Knall?

Cicero | 09.05.16

Unweigerlich stellt sich die Frage: Wie lange kann das so weiter gehen? Wie lange können sich die Parteien der Großen Koalition noch mit sich selber beschäftigen und das Regieren weitgehend einstellen? Wie lange kann die Regierung noch ignorieren, dass die außenpolitischen Krisen – vor allem die Eurokrise und die Flüchtlingskrise – wieder eskalieren? Wie lange kann sie es sich leisten, innenpolitische Reformvorhaben, etwa bei der Integration von Flüchtlingen, bei der Zeitarbeit oder beim Länderfinanzausgleich, liegen zu lassen? Wie lange wollen sich CDU, CSU und SPD noch von den Wahlerfolgen der AfD treiben lassen? Kommt irgendwann der große Knall? Oder droht die Bundesregierung zu implodieren?

Kommentar:

„Wann kommt der Knall?“ fragt Cicero in der Schlagzeile. Kurz und bündig die Antwort in einem Leserkommentar: „Je früher, je besser.“

(1998)

Die Geister, die sie rief. Danke, Frau Merkel.

Die Geister, die sie rief. Danke, Frau Merkel.

BKA-Bericht: IS hat mehr Terrorverdächtige als bisher nach Deutschland gebracht

Focus | 10.05.16

Nach neuen Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) liegen derzeit für die Bundesrepublik 369 Hinweise auf ein gezieltes Einschleusen von Mitgliedern oder Unterstützern terroristischer Organisationen seit Beginn des Flüchtlingszuzugs im vergangenen Jahr vor, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) berichtet. [… Wolfgang Bosbach] verwies darauf, dass die Identität vieler Flüchtlinge ungeklärt sei; 60 Prozent hätten in den vergangenen Monaten keinen Pass bei sich gehabt.

Kommentar:

Auszug aus einem Leserkommentar:
„Wovor viele Bürger zuvor gewarnt hatten, aber von den Politikern belächelt wurden, ist tatsächlich eingetreten. Unsere Sicherheitsbehörden haben total versagt. Schon wieder versuchen einige Politiker diese Tatsache herunter zu spielen und zu verharmlosen. Da fragt man sich tatsächlich, ob diese Leute vor lauter Naivität nicht mehr klar denken können, oder nur aus Dummheit in die Politik gegangen sind. Jetzt laufen die Sicherheitsbehörden hinterher, um diese Leute, die sich im ganzen Land verteilt haben, ausfindig zu machen.“
Fazit: Wegen Frau Merkel müssen wir nun mit (wachsenden) Problemen leben, die wir ohne Frau Merkel nicht hätten. Sie ist dafür politisch verantwortlich und immer mehr Menschen realisieren das.

(1662)

Beleg: Der Islam gehört zu Deutschland

Beleg: Der Islam gehört zu Deutschland

Bis zu 40.000 Nicht-Muslime drangsaliert

FAZ | 09.05.16

Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben anhaltende Gewalt gegen Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten in deutschen Flüchtlingsunterkünften beklagt. Markus Rode von „Open Doors“, einem internationalen Hilfswerk für verfolgte Christen, sprach am Montag bei der Vorstellung einer Erhebung von einem Klima der „Angst und Panik“. In der Studie dokumentieren die Menschenrechtler 231 Fälle aus Deutschland, die von Diskriminierung über Körperverletzung bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen gehen. Dies sei nur „die Spitze des Eisbergs“, so Rode. Er forderte die Politik zum Handeln auf.

Kommentar:

Wenn man die Wirklichkeit nicht verdrängt, stellt sich dann nicht doch die Frage nach der „Friedfertigkeit“ des Islam und seiner Zugehörigkeit zu Deutschland? Christen fliehen vor der Verfolgung durch islamische Gruppen und werden „im gelobten Land“ ebenso verfolgt! Das darf doch nicht wahr sein! Noch weniger wahr sein darf es, dass nach Einschätzungvon „Open Doors“ der deutsche Rechtsstaat mit der Situation überfordert sei. Und muss man nicht mit dem evangelischen Berliner Pfarrer Gottfried Martens, der sich in der Flüchtlingshilfe engagiert, fassungslos sein, „dass man weiter am Paradigma des Einzelfalles festhält“?

(1897)

„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ (Victor Hugo)

„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ (Victor Hugo)

Ist die AfD so schlimm?

Cicero | 06.05.16

Ihr Feindbild ist das „rot-grün verseuchte 68er-Deutschland“ […]. Ihnen geht es um die Rückabwicklung all dessen, was von vielen Bürgern als „Modernisierung Deutschlands“ wertgeschätzt wird. Das erklärt die Heftigkeit der Debatte: Die AfDler haben nicht weniger als einen neuen Kulturkampf angezettelt. Aber ist das so schlimm? Demokratie lebt von Meinungsvielfalt und Diskurs. […]
Die AfD gibt diesen bislang schweigenden Wutbürgern nun eine Stimme. Und es sind eben nicht die abgehängten Modernisierungsverlierer, wie oft abfällig behauptet wird. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat nun genau das Gegenteil analysiert: Die AfD ist die Partei der Besserverdienenden und Gutgebildeten. Viele Selbstständige sind darunter, die unter Bürokratie und Steuerdruck leiden. Auch auffallend viele Arbeiter sind von der SPD zu den Nationalkonservativen übergelaufen. Derweil die Subventionsempfänger aus dem Kultur- oder Erziehungsbereich vornehmlich grün wählen.

Kommentar:

Sehr lesenswert – auch die Leserkommentare.

(1613)

Etwa mit den EU-Geldern?

Etwa mit den EU-Geldern?

Türkei baut Selbstschussanlagen an Grenze zu Syrien

Focus | 04.05.16

Um die Sicherheit im Grenzgebiet zu erhöhen, will die Türkei nun offenbar Selbstschussanlagen an der Grenze zu Syrien errichten. Die Regierung hatte zuvor bereits entlang der Grenze Stacheldrahtzäune hochgezogen und Betonmauern errichtet.

Kommentar:

Statt eines eigenen Kommentars zwei Leserkommentare:
1) „Ach so. Die AfD braucht nur anzudeuten, dass im Notfall auch von Schusswaffen Gebrauch gemacht werden muss […], und die Bundesregierung schreit laut Zeter und Mordio. Dann wird der Türkendeal über die Bühne gebracht, und niemanden kümmert es, WIE dort die Grenzen gesichert werden. Selbstschussanlagen? Und dafür zahlen wir Milliarden???“
2) „Was noch zu klären wäre: unterscheiden Selbstschußanlagen auch zwischen Männern, Frauen und Kindern? Eine Antwort auf diese Frage werden Grüne, Linke, SPD und CDU/CSU sicher parat haben.“
Im Übrigen zeigen die Leserkommentare großes Entsetzen (Beispiel: „Das sind also jetzt die deutschen Werte? Mir wird übel und mit dieser Politik möchte ich nichts zu tun haben, ich distanziere mich von solchen Praktiken und von den etablierten Parteien im Bundestag, die dieses hier allesamt unterstützen. Und ihr denunziert die AfD?

(1740)

Steht der große Knall bevor?

Steht der große Knall bevor?

Der Sheriff mit der Nickelbrille schlägt Alarm

n-tv | 03.05.16

Der oberste Verfassungsschützer schlägt Alarm und warnt drastisch vor islamistischem Terror in Deutschland. Aus zahlreichen Moscheen wachse die Gefahr. Die Politik müsse dem endlich Einhalt gebieten. […] Offen erklärt er, dass die Migrationspolitik der Bundeskanzlerin zu erheblichen Sicherheitsrisiken führt. Der IS schleuse Terroristen als Flüchtlinge ein, die dann Anschläge in Europa verüben würden. […] Die große Zahl von unkontrolliert hereingekommenen Flüchtlingen bedrohe Deutschlands Sicherheit. Denn die Extremistenszene der Islamisten entwickele sich hierzulande „sehr dynamisch“. Deren Mitglieder habe sich mehr als verdoppelt – der Verfassungsschutz zählt ungefähr 8060 Personen. In vielen Hinterhof-Moscheen Deutschlands würde von arabisch sprechenden Predigern offen zur Gewalt aufgerufen. Mittlerweile stünden 90 Moscheen unter Beobachtung. Das ist ein Donnerschlag an Information, denn damit verkündet Maaßen wider die politische Korrektheit der öffentlichen Debatte, dass in vielen Moscheen der Terror keimt.

Kommentar:

Mit Merkel haben wir die Probleme, die war ohne sie nicht hätten. Wie ist die AfD diffamiert worden, als sie rechtzeitig vor dieser Entwicklung warnte, den Rechtsstaat bedroht sah, den Rechtsbruch kritisierte und aktiven Grenzschutz forderte! Und nun will – so n-tv – „die CDU das Thema Sicherheit und Kampf gegen den Islamismus unbedingt zurückerobern und nicht der AfD überlassen.“ Ein Witz, den hoffentlich die deutschen Wähler verstehen, über den sie aber nicht lachen.

(1689)

Die AfD wirkt: Auf einmal wird „der“ Islam differenziert betrachtet

Die AfD wirkt: Auf einmal wird „der“ Islam differenziert betrachtet

Islam und Grundgesetz – Das Wagnis der Religionsfreiheit

FAZ | 04.05.16

In der Auseinandersetzung mit „dem“ Islam ist deshalb die entscheidende Frage, um welchen Islam mit welchen Ansprüchen es sich handelt. Der Islam als blutig durchgesetzte Staatsreligion oder als Terrorideologie, die keinen anderen Glauben zulässt und Abtrünnige drakonisch bestraft, hat in Deutschland sicherlich keinen Platz. Für den Staat bedeutet das: Seine Institutionen müssen genau(er) hinschauen, wer ins Land kommt, von wem eine Gefahr ausgeht. Wenn in bestimmten Moscheen zum Terror aufgerufen wird, müssen diese beobachtet werden. Religiöse Vereine und „Glaubensgemeinschaften“ müssen verfolgt und verboten werden, deren Ziel auf die gewaltsame Abschaffung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung gerichtet ist.

Kommentar:

Ach, auf einmal gibt es doch tatsächlich einen „Islam als blutig durchgesetzte Staatsreligion oder als Terrorideologie, die keinen anderen Glauben zulässt und Abtrünnige drakonisch bestraft“! Und der hat in Deutschland auf einmal keinen Platz mehr – und zwar „sicherlich“! Das sind neue Töne. Und noch eine Kleinigkeit im Text, die Beachtung verdient: Unsere „Institutionen“ (warum nennt man die Verantwortlichen nicht beim Namen?) müssen – laut FAZ – nicht nur „genau“ hinschauen, wer da kommt, sondern sie müssen „genau-er“ hinschauen. Sie haben das nach Ansicht der FAZ also bisher nicht genau genug gemacht!!!
Es wird auf einmal sogar nicht mehr geleugnet, dass es „Religiöse Vereine und ‚Glaubensgemeinschaften‘“ gibt, „deren Ziel auf die gewaltsame Abschaffung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung gerichtet ist.“ Hört! Hört! Sie – so die FAZ – „müssen verfolgt und verboten werden.“
Das aber provoziert die Frage: Werden sie schon „verfolgt und verboten“ (denn es gibt sie ja offensichtlich!) oder sollen sie in Zukunft „verfolgt und verboten“ werden? Warum nicht ab sofort?
Letzte Frage: Hat die FAZ schon bei der Bundesregierung nachgefragt, wie sie es mit der geforderten „Verfolgung“ und dem geforderten „Verbot“ hält?

Übrigens hat die AfD schon in ihrem Programmentwurf (den die FAZ seit der Veröffentlichung kennt!) darauf hingewiesen: „In den Berichten der Ämter für Verfassungsschutz wird eine Reihe von Vereinen aufgeführt, deren Aktivitäten sich gegen den freiheitlichen Verfassungsstaat und seine Gesetze richten und die als extremistisch verboten werden müssen.“
Und was ist geschehen, liebe FAZ? Wie immer – nichts! Nun aber wirkt die AfD – und das ist gut so.

(1720)

Was sagen Sie zu, Herr Güllner (Forsa)?

Was sagen Sie zu, Herr Güllner (Forsa)?

Umfrage-Überraschung: Die AfD liegt nur noch fünf Prozentpunkte hinter der SPD

Focus | 05.05.16

Die Volksparteien verlieren an Zustimmung, die AfD legt erneut zu. Die SPD sank auf ihren bisher tiefsten Wert. Auch die CDU kommt auf so wenig Stimmen, wie seit Oktober 2011 nicht mehr.
(Video von 49 Sekunden Länge + Gute Grafik + 209 Leserkommentare)

Kommentar:

Forsa (Güllner, SPD) kam gestern noch auf 9 %! Und nun mit 15% ein neuer Höchstwert im Deutschlandtrend? Viele Leser sind der Meinung, dass auch die 15% die Stimmung im Land nicht realistisch spiegeln, sondern viel zu niedrig angesetzt seien. Ein Argument dafür könnte die hektische Reaktion der CDU sein: Nachdem Frau Merkel noch in der vergangenen Woche den Satz wiederholt hat, dass der Islam zu Deutschland gehöre, sagt gestern Herr Kauder, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Das wird er kaum ohne Absprache mit Merkel gemacht haben. Lässt also Merkel ihren Satz von Kauder korrigieren? Und warum ist in den Medien kein Aufschrei, wenn Kauder dasselbe sagt wie die AfD? Wo bleibt eine objektive Berichterstattung?

(1633)

Dialog ohne Aufgabe von Überzeugungen

Dialog ohne Aufgabe von Überzeugungen

AfD-Chef Meuthen zu Gast in einer Moschee

Focus | 06.05.16

Es war ein Treffen der besonderen Art, das sich am vergangenen Dienstag in der Qamar-Moschee in Weil der Stadt ereignete. Auf dem Teppichboden im Gebetsraum des Gotteshauses saßen sich Mohammad Dawood Majoka und Jörg Meuthen gegenüber. Der eine ist Mitglied im Vorstand der islamischen Glaubensrichtung Ahmadiyya-Muslim-Jamaat, der andere der Chef der Alternative für Deutschland (AfD).

Kommentar:

Im Text liest man: „In dem Gotteshaus treffen sich Angehörige der muslimischen Minderheit Ahmadiyya-Muslim-Jamaat.“ Was das offenbar konkret bedeutet, erfährt man aus Leserkommentaren wie diesem: „Die Anhänger der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat werden von Muslimen nicht als Islamangehörig anerkannt. Sie „genießen“ einenähnlichen Status wie Jesiden. Sie werden verachtet und verfolgt. Warum? Weil sie zumindest in D das Grundgesetz achten und Religion für sie hinter weltlichen Gesetzen steht. Leider sind sie nur eine winzige Minderheit. Als Diskussionsgrundlage mit „dem Islam“ völlig ungeeignet.“
Ein anderer: „Die „Ahmadiyya-Muslim-Jamaat“ sind keine Moslems und dürfen folglich auch eine Stadt wie Mekka gar nicht betreten. Die „Ahmadiyya“ werden weder von Sunniten noch Schiiten als Moslems anerkannt. Der Islam erkennt Mirza Ghulam Ahmad überhaupt nicht als „Prophet“ oder gar wiedergeborenen Jesus an. Seine Weltanschauung – mit der er sich auch eindeutig gegen die Fortexistenz des Christentums richtete – gehört definitiv nicht zum Islam. Völlig falsch ist es daher, von einem „Islamvertreter“ zu reden.“
Frage:
Wie viele Politiker, Journalisten, Kirchenvertreter und Bürger haben so viel Sachkenntnis, dass sie fundiert über „den“ Islam diskutieren und informieren können? Und was können in diesem Zusammenhang „Umfragen“ überhaupt für einen Wert haben?

(1731)

Allein 500.000.000 € Druckkosten

Allein 500.000.000 € Druckkosten

Wie verschwindet eigentlich der 500-Euro-Schein?

RP | 06.05.16

Die offizielle Begründung lautet: um den Kampf gegen Geldwäsche und Kriminalität zu erleichtern. […] Ifo-Chef Clemens Fuest vermutet […], „dass der Hauptgrund der Abschaffung das Ziel ist, die Zinsen weiter in den negativen Bereich zu bringen.“ Für die EZB werde es einfacher, die Negativzinsen weiter zu senken. „Denn Bargeld kennt keine Negativzinsen, wohl aber elektronische Konten.“ Fuest warnte, die Abschaffung untergrabe das Vertrauen der Bürger in ihre Notenbank. […] Der 500er macht die Bargeld-Haltung leicht, und je mehr Bargeld Bürger halten, desto schwerer ist es, Strafzinsen durchzusetzen.

Kommentar:

Die Entrechtlichung der Bürger geht immer weiter – und die meisten merken es nicht oder wollen es nicht wahrhaben. Und auch viele Medien klären die Bürger nicht ebenso sorgfältig und doch verständlich über die Hintergründe auf wie die Rheinische Post. So erfährt man im heutigen Focus-online z.B. nur, dass die Druckkosten „erheblich sind“ bzw. dass „die Produktion einer Banknote im Schnitt acht bis neun Cent (kostet)“. Das klingt nach „sehr wenig“, macht aber 500 Millionen Euro aus (s.o.).
Ist die Vermutung so abwegig, dass hinter der aktuellen Aktion als langfristige Strategie die Abschaffung des Bargelds steht?
Man muss daher immer wieder Kommissionspräsident Juncker zitieren: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”
Dazu ein paar Leserkommentare aus dem Focus:
„Es wird höchste Zeit, dass wir auf die Barrikaden gehen. Offenbar werden wir von Feinden regiert, die uns nach und nach jegliches Freiheitsrecht nehmen wollen. Die Bekämpfung der Kriminalität ist nur ein Vorwand – genauso wie gegen den Terrorismus anzugehen bei der Totalüberwachung. Ziel ist ganz offensichtlich die totale Kontrolle des Bürgers, gegen die der Orwellsche Roman ein Witz ist. Wehren wir uns – jetzt!“ – „Die ganze Aktion ist relativ einfach zu durchschauen. Von der ersten Äußerung der Abschaffung des 500-ers bis zum Beschluss vergingen ja keine 6 Wochen. Nun wartet man, wie groß das Geschrei sein wird, um die nächste Banknote abzuschaffen. Die Beruhigungsargumente ( weiter gültig; ewig umtauschbar blablabla) werden Schall und Rauch sein. Wir sollen alle Geiseln der Finanzmafia werden. Es kotzt mich an, was hier abgeht. Unsere Regierung schweigt wiedermal zu allem, hat ja viel Wichtigeres zu tun.“ – „Das ist der Einstieg zum Entzug unserer Freiheit. Nämlich über den Bargeldentzug. Gerade weil betont wird dass es kein Bargeldverbot geben „soll“, wird es kommen.“

(1673)

Langsam wird’s lächerlich

Langsam wird’s lächerlich

Merkel dementiert Kurswechsel – CDU debattiert Umgang mit der AfD – „mit Argumenten begegnen“

Focus | 03.05.16

Merkel widersprach Berichten, wonach es sich dabei um einen neuen Kurs im Umgang mit der AfD handele. „Es gibt keinerlei neue Strategie“, sagte die Kanzlerin in Berlin. Sie finde, „dass wir genug gute Argumente haben, uns mit anderen Meinungen – auch denen der AfD – auseinanderzusetzen, und zwar ohne jeden Schaum vorm Mund und ohne Pauschalurteile.“ Dass die AfD derzeit einen Aufstieg als politische Kraft rechts der Union erlebt, hat bei CDU und CSU große Beunruhigung ausgelöst.

Kommentar:

Zum Schluss des Artikels wieder Stimmungsmache; denn was hat der Hinweis auf den Parteitag der AfD in diesem Zusammenhang für eine Bedeutung? Eigentlich keine; es geht nur darum, das Thema Islam noch einmal mit der AfD in Zusammenhang zu bringen.
Ebenso muss noch schnell das Forsa(-SPD-Güllner)-Umfrageergebnis untergebracht werden: Angeblich nun 9%. Bei INSA am Vortag 13,5% – vgl. unter http://www.wahlrecht.de/umfragen/

(1694)

Merkel fürchtet den Zorn der Amerikaner

Merkel fürchtet den Zorn der Amerikaner

Gauland: TTIP ist von Anfang an falsch angegangen worden

AfD Pressemitteilung | 03.05.16

Angela Merkel und Sigmar Gabriel bereiten den nächsten Handstreich gegen den Willen der Deutschen vor: Sie wollen das Freihandelsabkommen mit den USA so schnell und so geräuschlos wie möglich über die Bühne bringen. Die Deutschen sollen dabei nicht nur kein Mitspracherecht haben, sie sollen am besten auch gar nichts darüber erfahren. Undemokratischer geht es kaum.

Kommentar:

Man darf gespannt sein, ob diese Presserklärung der AfD in den deutschen Medien aufgegriffen (bzw. angegriffen) wird. Dabei wird sie sicher sehr vielen gefallen.

(1669)

Eben noch „Rechtspopulisten“ – nun auf einmal „konservative Wähler“

Eben noch „Rechtspopulisten“ – nun auf einmal „konservative Wähler“

Wahlerfolg der AfD – Merkel will auf konservative Wähler zugehen

Focus | 03.05.16

CDU-Chefin Angela Merkel hat angesichts der AfD-Wahlerfolge erstmals eine Kurskorrektur angedeutet. Das berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Teilnehmer der Präsidiumssitzung am Montag. Demnach sagte Merkel , die Union müsse verstärkt auch auf konservative Wähler rechts von der politischen Mitte zugehen. Zugleich habe Merkel auch eine neue Strategie im Umgang mit der AfD angeregt.

Kommentar:

Das ging aber schnell! Nur 2 Tage nach dem AfD-Parteitag schon wieder eine „Wende“ von Merkel. Sie „wendet“ ihre eigene bisherige Strategie. Was vorher „alternativlos richtig“ war, erklärt sie nun als „alternativlos falsch“ und schlägt eine „neue“ Strategie vor. Das klingt gut: „neue“ Strategie! Es beginnt wieder einmal bei der Sprache: aus „Rechtspopulisten“ und „Pack“ werden „konservative Wähler“. Die AfD ist auf einmal keine „Schande für Deutschland“ mehr, sondern eine Konkurrenz, die man ernst nehmen muss (und deren Positionen man aufgreifen muss), weil man Angst hat, die Macht zu verlieren. Doch wieder zeigen die Kommentare der Leser, dass sie das Spiel durchschauen.
Nur ein Beispiel:
„Bitte Fr Merkel, gehen Sie nicht auf mich zu, sondern gehen Sie endlich! Wohin auch immer. Sie haben Deutschland und ganz Europa gespalten, sie zwingen uns Dinge auf ( Migranten, ttip,Ceta, Terror), die kein Mensch in Europa braucht. Meine Kinder und Enkelkinder werden für ihr Versagen ihr Leben lang bezahlen.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.

(1656)

Vorbildlicher Journalismus von phoenix und Focus

Vorbildlicher Journalismus von phoenix und Focus

Bon(n)jour Berlin mit Olaf Opitz zum AfD-Bundesparteitag am 02.05.2016

phoenix | 02.05.16

phoenix-Moderator Klaus Weidmann im Gespräch mit Olaf Opitz (Focus) zu den Auswirkungen des Bundesparteitags der AfD.
Dauer: 7:13 Minuten

Kommentar:

Bespielhaft sei der Satz zitiert: „Wir haben keine Regierung, sondern eine Reagierung“.
Tipp: Unbedingt anschauen.

(2222)

Augstein sieht die AfD auf dem Weg zur Volkspartei

Augstein sieht die AfD auf dem Weg zur Volkspartei

Aufstieg der AfD: Zu spät

Spiegel-online | 02.05.16

Die Rechten verändern Deutschland. Eine Umwertung der Werte hat begonnen. Ein Paradigmenwechsel. Ein politischer Umbruch, dessen Ende nicht abzusehen ist. Der Aufstieg der AfD kommt weder überraschend, noch war er unaufhaltbar. Die anderen Parteien und die Medien haben hilflos zugesehen. Jetzt ist es zu spät. Die rechte Revolution hat begonnen.
Revolution? Ja. Die AfD will ein anderes Deutschland. Die Chancen der Rechten stehen gut. Mit ihnen ist die neue Zeit.

Kommentar:

Wenn Augstein das sagt, muss es ja stimmen!!!

(1692)

Bedenken offenbar mehr als berechtigt

Bedenken offenbar mehr als berechtigt

TTIP: Umwelt-Standards können rückwirkend ausgehebelt werden

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 02.05.16

Eine Greenpeace-Analyse ergibt, dass das TTIP Umwelt- und Konsumentenstandards auch rückwirkend aushebeln kann. Greenpeace fordert den sofortigen Stopp der Verhandlungen zum TTIP. Inzwischen hat sich die EU zu dem Vorgang geäußert: ihrer Ansicht nach handelt es sich um konsolidierte Texte und nicht um Verhandlungsergebnisse – Europa werde seine Standards beim Verbraucherschutz nicht aufweichen.

Kommentar:

Nun wird deutlich, warum es sich bei TIPP um „Geheimverhandlungen“ handelt. Das ist in einer Demokratie von vorherein verdächtigt: Das Volk (der Demos) muss wissen (dürfen), was für ihn bindend beschlossen wird.
Und wenn „EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström am Montag versichert (hat), dass Europa seine Standards zu Verbraucher- und Umweltschutz in den Verhandlungen mit den USA über das Freihandelsabkommen TTIP nicht aufweichen werde“, so fällt einem dazu eigentlich nur der Satz ein: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“ (Johann Wolfgang von Goethe, Faust I).

(1679)