Kaum zu glauben, aber wahr

Kaum zu glauben, aber wahr

Flüchtlingsrückführung soll an Deutschland scheitern

ZEIT-ONLINE | 19.04.16

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wollte es zunächst selbst nicht glauben, was ihm die marokkanischen Gastgeber erzählten. Aber am zweiten Tag seiner Reise in das nordafrikanische Land, nach ein paar Anrufen und einem „kurzen Kontakt“ mit dem deutschen CDU-Innenminister Thomas de Maizière zu Hause, weiß der Vizekanzler es jetzt sicher: Obwohl seit Wochen über die schnelle Rückführung von Marokkanern ohne Aufenthaltsgenehmigung diskutiert wird, hat Deutschland bisher laut Gabriel noch keinen einzigen ins Flugzeug gesetzt. Und das aus Sicht Gabriels nicht etwa, weil sich deren Heimatregierung weigert, ihre Bürger zurückzunehmen. Nein, der Fehler liegt bei den deutschen Behörden.

Kommentar:

Was soll man von unseren Regierenden noch halten? Ein Leserkommentar bringt es auf den Punkt: „Warum nur bin hierüber nicht verwundert?“

(2018)

War das nicht zu erwarten?

War das nicht zu erwarten?

Türkei will Abkommen nur nach Aufhebung der Visapflicht erfüllen

Frankfurter Rundschau | 19.04.16

Angesichts wachsender Bedenken bei der geplanten Visumfreiheit für Türken hat Ministerpräsident Ahmet Davutoglu die EU zur vollen Umsetzung ihrer Zusage aufgefordert. „Falls nicht, kann natürlich niemand erwarten, dass die Türkei sich an ihre Verpflichtungen hält“, sagte Davutoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montagabend in Ankara vor einer Reise nach Straßburg. Bei den im Flüchtlingspakt vereinbarten Punkten wie der Visumfreiheit könne es keine Kompromisse geben. […] Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sagte: „Mehr noch als die Türkei die Europäische Union benötigt, braucht die Europäische Union die Türkei.“

Kommentar:

Warum kommen den EU-Politikern Bedenken immer erst dann, wenn sie Verträge unterschrieben haben? Sie sollten vorher denken und nicht nachher. Und jetzt?

(1985)

Die raffinierten Taktiker in der AfD und die dummen Politiker in den anderen Parteien – ein Thesenpapier der WirtschaftsWoche

Die raffinierten Taktiker in der AfD und die dummen Politiker in den anderen Parteien – ein Thesenpapier der WirtschaftsWoche

Populisten aufgepasst: In fünf Schritten zur Volkspartei

WirtschftsWoche | 19.04.16

Die AfD lehnt den Islam ab. Oder will die Partei die Religion gar verbieten? So genau weiß es niemand. Die Partei führt erneut vor, wie man Presse und Gegner zu Helfern der eigenen Sache macht. Und alle spielen brav mit.

Kommentar:

„Die AfD lehnt den Islam ab. Oder will die Partei die Religion gar verbieten?“ So steht es im Artikel der WirtschaftsWoche. Aber wo steht das im Programmentwurf der AfD? Ist nicht sogar davon die Rede, dass die AfD mit ihren Forderungen die Integration von Muslimen nicht gefährdet sehen – also fördern will? Urteilen Sie selbst.

Aus dem Programmentwurf der AfD:
„Viele Muslime leben rechtstreu sowie integriert und sind akzeptierte Mitglieder unserer Gesellschaft. Die AfD verlangt jedoch zu verhindern, dass sich islamische Parallelgesellschaften mit Scharia-Richtern bilden und zunehmend abschotten. Sie will verhindern, dass sich Muslime bis zum gewaltbereiten Salafismus und Terror religiös radikalisieren. […] Die AfD verlangt, verfassungsfeindlichen Vereinen den Bau und Betrieb von Moscheen wegen der Gefahr zu untersagen, dass die dort verbreitete Lehre gegen das Grundgesetz und unsere Rechtsordnung verstößt und zu politisch-religiöser Radikalisierung führt. In den Berichten der Ämter für Verfassungsschutz wird eine Reihe von Vereinen aufgeführt, deren Aktivitäten sich gegen den freiheitlichen Verfassungsstaat und seine Gesetze richten und die als extremistisch verboten werden müssen. Die Bandbreite solcher Vereine reicht vom „legalistischen“ Islam, der für seine verfassungswidrigen Ziele unsere Gesetze ausnutzt, bis zum Salafismus. Sowohl die innere Sicherheit unseres Staates wie die Integration von Muslimen werden durch solche Vereine konkret gefährdet. […] Die wachsende Einflussnahme des islamischen Auslands ist mit dem freiheitlichen Verfassungsstaat und der Integration von hier lebenden Muslimen nicht vereinbar. Imame sollen in deutscher Sprache an deutschen Universitäten ausgebildet werden, unabhängig von Weisungen des islamischen Auslands und von muslimischen Verbänden. Von aus dem islamischen Ausland entsandten Imamen geht die Gefahr rechts- und verfassungswidriger Indoktrination der Moscheebesucher aus.“

(2029)

Ein Schuss Normalität

Ein Schuss Normalität

Roman Reusch: AfD-Politiker zum Chef-Staatsanwalt in Berlin befördert

Spiegel-online | 19.04.16

Brandenburgs AfD -Chef Alexander Gauland hat kein Verständnis für die Aufregung um seinen Parteikollegen. „Ich verstehe das nicht. Herr Reusch ist offensichtlich ein zuverlässiger Beamter, über seinen beruflichen Werdegang haben seine Vorgesetzten zu entscheiden“, sagte er zu SPIEGEL ONLINE. „Wenn er nun befördert wird, entspricht das den normalen Regelungen des Beamtenrechts. Die Tatsache, dass er der AfD angehört, kann dabei keine Rolle spielen“, so der AfD-Bundesvize. […] Darüber hinaus [so die Senatsverwaltung] sei eine politische Tätigkeit von Beamten „nicht verboten, solange es sich um eine demokratische und zugelassene Partei handelt“ – das ist bei der AfD der Fall.

Kommentar:

Endlich wird einmal deutlich gesagt und auch umgesetzt, dass es sich bei der AfD „um eine demokratische und zugelassene Partei handelt“.

(1821)

Wer hat bisher die Zinspolitik der EZB immer unterstützt? Nicht die AfD!

Wer hat bisher die Zinspolitik der EZB immer unterstützt? Nicht die AfD!

Zinspolitik der EZB kostete deutsche Sparer bereits 125 Milliarden Euro

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 18.04.16

Für Sparer und Besitzer von Lebensversicherungen sind die letzten fünf Jahre der EZB-Politik teuer gewesen. Neuesten Berechnungen zufolge entgingen allein den Sparern in dieser Zeit etwa 125 Milliarden Euro.

Kommentar:

Entscheidende Wahlen rücken näher, die Zustimmung zu den Regierungsparteien wird immer geringer, die Werte der AfD beunruhigen – und schon erkennen Politiker Probleme, die sie bisher geleugnet haben. Wie oft hat Herr Schäuble gesagt: Wir sind auf einem guten Weg?

(1663)

Ein unmögliches BILD

Ein unmögliches BILD

Zentralrat der Muslime vergleicht AfD mit NSDAP

BILD | 18.04.16

Der Ton wird immer schärfer. Von allen Seiten. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZDM) hat die rechtspopulistische AfD mit der NSDAP verglichen! „Es ist das erste Mal seit Hitler-Deutschland, dass es eine Partei gibt, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht“, sagte Aiman Mazyek am Montag im NDR.

Kommentar:

Nicht der Text ist an dieser Stelle fragwürdig – der ist ja bekannt. Bei diesem Artikel soll der Blick auf die – doch wohl bewusste – Bildauswahl gelenkt werden. BILD unterstützt damit – unterschwellig – die These von der Vergleichbarkeit von AFD und NSDAP – oder etwa nicht?
BILD verfährt also ebenso wie andere Zeitungen: Die AfD allein durch die Auswahl von Fotos ihres Führungspersonals zu diskreditieren. Kann man das anders bezeichnen als einen Versuch der „psychologischen Beeinflussung von Lesern“ – oder soll das etwa Satire sein?

(1964)

Die andere Seite von BILD –Plädoyer für Positionen der AfD

Die andere Seite von BILD –Plädoyer für Positionen der AfD

Warum wir die AfD in der Islam-Debatte nicht niederbrüllen sollten!

BILD | 18.04.16

Die hysterische Reaktion aller großen Parteien offenbart aber leider auch, wie unfähig sie geworden sind, sich mit unbequemen, aber gleichzeitig berechtigten und in der Bevölkerung tief verankerten Empfindungen auseinanderzusetzen.

Kommentar:

Erst die Schlagzeile „Zentralrat der Muslime vergleicht AfD mit NSDAP“ und dem bewusst gewählten Foto von Frauke Petry, bei dem das Mikrofon wie ein Hitler-Bärtchen wirkt. Damit will BILD doch wohl den mehr als befremdlichen Vergleich der AfD mit der NSDAP unterstreichen.
Dann aber in diesem Artikel Sätze wie „Nicht die AfD hat den Islam zur Ideologie erklärt, wie es nun heißt. Der Islam ist de facto (auch) eine Ideologie.“ Und: „Nicht die Forderung nach einem Burka-Verbot ist extremistisch – die Burka ist es.“ Und: „Es ist also durchaus sinnvoll, den Moscheenbau in Deutschland und dessen Geldgeber einmal sehr grundsätzlich zu hinterfragen.“ Man reibt sich verwundert die Augen. Oder will BILD auf beiden Seiten keine Leser verlieren?

(1723)

Der Schuss geht nach hinten los

Der Schuss geht nach hinten los

Union und SPD kritisieren AfD-Positionen scharf

Focus | 18.04.16

Mit heftiger Kritik haben Union und SPD auf die Verschärfung des islamkritischen Kurses der AfD reagiert. „Die AfD radikalisiert sich immer mehr. Ihre Positionen zum Islam zeugen von extremistischem Denken, das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist“, sagte Franz Josef Jung, Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, der „Welt“.

Kommentar:

Die Leserkommentare im Focus dürften Union und SPD sehr beunruhigen: Mindestens 99% Zustimmung für die Analyse der AfD.

(1871)

Geht es auch eine Nummer kleiner?

Geht es auch eine Nummer kleiner?

Zentralrat der Muslime fühlt sich an Hitler-Deutschland erinnert

Focus | 18.04.16

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, wehrt sich mit scharfer Kritik gegen die jüngsten islamkritischen Äußerungen hochrangiger Politiker der Alternative für Deutschland (AfD). […] „Aufklärung bedeutet zum Beispiel, dass es zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland eine Partei gibt, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht. Das müssen wir feststellen und auch so betonen.“

Kommentar:

Nach einem ZEIT-Artikel vom 14.04. (vgl. diese Presseschau) hat die türkische Gemeinde in Deutschland der CDU/CSU „Populismus“ und ein „Rechts-Überholen der AfD“ vorgeworfen. Nun setzt der Zentralrat der Muslime (er vertritt nicht alle Muslime in Deutschland!) noch eins drauf: Den Vergleich mit dem „Hitler-Deutschland“! Und er behauptet, dass die AfD „eine ganze Religionsgemeinschaft […] existenziell bedroht“.
Frage:
Wieso ist der Islam existenziell – also in seiner Existenz – bedroht, wenn keine Moscheen verboten sein sollten, sondern nur Minarette? Wieso ist der Islam in seiner Existenz bedroht, wenn es ein Kopftuch-Verbot gäbe? usw.
Für ein eigenes Urteil sei hier noch einmal auf den Programmentwurf der AfD hingewiesen unter:

https://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/03/Leitantrag-Grundsatzprogramm-AfD.pdf

(1934)

Focus Magazin: „Die AfD regiert uns seit heute faktisch mit“

Focus Magazin: „Die AfD regiert uns seit heute faktisch mit“

Was hat die Böhmermann-Entscheidung mit der AfD zu tun?

Focus Magazin | 15.04.16

Jetzt regiert die Alternative für Deutschland AfD quasi mit: Hier erklärt Ulrich Reitz, warum die Entscheidung der Bundesregierung im Fall Jan Böhmermann so fatal war.

Kommentar:

Klarer kann man den Ist-Zustand der Regierungskoalition nicht beschreiben: Sie ist eigentlich am Ende, hat aber Angst vor der AfD.

(1762)

Und was sagt BILD den Lesern?

Und was sagt BILD den Lesern?

In Erdogans Hand

BILD | 15.04.16

Der Auftritt der Kanzlerin zwingt uns eine hässliche Frage auf: Hat sich Deutschland mit dem Türkei-Deal in der Flüchtlingskrise erpressbar gemacht? […] Über Nacht ist für die Türkei – ein Land, das Merkel nie in der EU haben wollte – der Traum von der Schengen-Visumsfreiheit zum Greifen nah. Und plötzlich soll sogar über den EU-Beitritt selbst beschleunigt verhandelt werden. Über die zig Milliarden Euro, die Ankara im Zuge des Flüchtlingsdeals erhält, redet schon niemand mehr. Und jetzt auch noch das.

Kommentar:

Die BILD kommentiert die Merkel-Entscheidung anders als die meisten „großen“ Zeitungen. Wie groß ist ihr Einfluss?

(1916)

Bewertung der Neuen Züricher Zeitung

Bewertung der Neuen Züricher Zeitung

Merkels riskante Allianz

Neue Züricher Zeitung NZZ | 15.01.16

Merkels Vorgehen ist rechtlich korrekt. Doch es ist eben auch politisch und demonstriert, wie sehr ihr das bilaterale Verhältnis zum türkischen Staatspräsidenten am Herzen liegt. Dieser soll offenkundig nicht vor den Kopf gestossen werden. […] Merkels neue Partnerschaft ist hochriskant. Indem Erdogan sein Begehren auf juristische Satisfaktion nicht nur bei der Staatsanwaltschaft in Mainz, sondern auch bei der Bundesregierung in Berlin deponierte, brachte er seine deutsche Partnerin in eine äusserst unbequeme innenpolitische Lage. Welcher rationale Politiker geht so mit seinen politischen Freunden um? Erdogans Verhalten muss eine Warnung an alle europäischen Regierungen sein, dass auf diesen Mann wenig Verlass ist.

Kommentar:

Es ist interessant, eine Bewertung des Vorgangs aus einem Land zu lesen, das nicht zur EU gehört. Interessant auch die (bisher) 2 Leserkommentare. Dabei lautet die schärfste Kritik: „Die EU und insbesondere die deutsche Verursacherin widert mich einfach nur an.“

(1727)

Kabinett gespalten – Merkels Stimme gab wohl den Ausschlag

Kabinett gespalten – Merkels Stimme gab wohl den Ausschlag

Reaktionen auf Böhmermann-Entscheidung „Unerträglicher Kotau“

Spiegel-online | 15.04.16

Der Fall Böhmermann spaltet die Bundesregierung. CDU-Politiker verteidigen die Entscheidung der Kanzlerin, scharfe Kritik kommt von der SPD. Auch Linke und Grüne sind empört. Die Reaktionen.

Kommentar:

Überall liest man Stellungnahmen von Politikern und anderen, überall aber fehlt die Stellungnahme der AfD – obwohl natürlich eine Pressemitteilung dazu vorliegt. Sie wird nur nicht veröffentlicht. Warum wohl?

Sie finden die AfD-Pressemitteilung übrigens im vorhergehenden Artikel.

(1919)

Pressemitteilung des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen

Pressemitteilung des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen

Merkels Zulassung des Strafverfahrens gegen Böhmermann ist ein Kniefall vor Erdogan

AfD Homepage | 15.04.16

„Merkels Aussage ist kein Ergebnis einer formaljuristischen Prüfung, sondern ein politischer Kniefall vor Erdogan. Man mag zu dem Böhmermann-Gedicht stehen, wie mag. Diese offen eingestandene Abhängigkeit von der türkischen Führung ist an Würdelosigkeit nicht zu überbieten.
Merkel ist anscheinend ihr fragwürdiger Kuhhandel mit der Türkei wichtiger, als sich vor die eigenen Landsleute zu stellen. […]
Diese Frau schadet Deutschland, Europa und der Freiheit, so dass jeder Tag, den sie länger im Amt ist, schweren Schaden anrichtet. Satire, so fragwürdig sie auch sein mag, zur Strafverfolgung freizugeben, ist ein Anschlag auf die Freiheit, die Europa auszeichnet. Spätestens jetzt muss jedem Deutschen klar werden: Merkel muss weg!“

Kommentar:

Haben Sie von dieser Stellungnahme etwas in den Medien gefunden? Aber so ist das mit allen Pressemitteilungen der AfD: Sie werden schlicht ignoriert! Und die Presse kann sich nicht etwa damit herausreden, dass die AfD ja nicht im Bundestag vertreten sei; denn das ist auch die FDP nicht – und trotzdem wird Lindner zitiert. Es lebe die Demokratie.

(1903)

Bürger, wehrt euch! Unterstützt die Aktion der AfD gegen die Abschaffung des Bargelds!

Bürger, wehrt euch! Unterstützt die Aktion der AfD gegen die Abschaffung des Bargelds!

Schweden macht ernst: Bald gibt es kein Bargeld mehr

Focus | 15.04.16

Eine bargeldlose Gesellschaft halten viele Bürger für eine Schreckensvorstellung. Dabei ist Schweden auf dem besten Weg, bald den Tod des Bargeldes zu feiern. Wer heute das Gerede von einem Bargeldverbot für reine Angstmacherei hält, kann schon morgen eine böse Überraschung erleben. Ein Blick nach Schweden genügt, um den gläsernen Bürger und das Ende der finanziellen Freiheit des Bürgers befürchten zu müssen.

Kommentar:

Nun teilt auch der Focus die Bedenken gegen ein Bargeldverbot, und das ist gut so. Man kann nämlich nicht genug warnen. Doch von den Regierungsparteien hört man dazu nicht viel. Warum nur?
Anders wieder einmal die AfD als Alternative für Deutschland. In ihrem Programmentwurf heißt es dazu u.a.:

„Bargeldnutzung ist ein bürgerliches Freiheitsrecht. Wir treten dafür ein, das Bargeld uneingeschränkt als gesetzliches Zahlungsmittel zu erhalten – auch entgegen anders gerichteter Bestrebungen der Bundesregierung, des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und einiger EU-Mitgliedsstaaten. Ein bargeldloser Staat unterstellt allen Bürgern unterschiedslos und pauschal mafiöse Schwarzgeldgeschäfte, kriminelle Rotlicht- oder gar Terrorabsichten. Mit einem liberalen, freiheitlichen Rechtsstaat sind solche Kontrollmöglichkeiten nicht vereinbar. Ein Bargeldverbot würde bedeuten, dass Zahlungsvorgänge nur noch elektronisch stattfinden können. Dies eröffnet Staat und Banken die totale Kontrolle über alle Geldströme und Wirtschaftsaktivitäten, über jede finanzielle Handlung der Bürger, unter Umständen sogar über deren Aufenthaltsorte. Aus dem gläsernen Bankkunden würde der gläserne Mensch – Vollüberwachung bis hinein in private, ja intimste Lebensbereiche. Die an totalitäre Staaten erinnernde Kontrolle aller wirtschaftlichen Vorgänge würde das gesellschaftliche Leben grundlegend ändern: Fast jede finanzielle Aktivität zwischen Menschen würde transparent; Ausweichmaßnahmen der Bürger, um sich einen Rest an Privatheit zu bewahren, würden vermutlich unter dem Deckmantel der Kriminalitätsabwehr mit repressiven Maßnahmen bekämpft. Aus dem einstigen Bankgeheimnis würde dann ein totales Offenlegungsgebot.“
Weitere Informationen unter:

(1862)

Lückenlose Aufklärung?

Lückenlose Aufklärung?

Hannelore Kraft sperrt Unterlagen zu Silvester

Kölnische Rundschau | 14.04.16

Im Zusammenhang mit den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht wirft die CDU-Opposition der NRW-Landesregierung vor, interne Unterlagen unter Verschluss zu halten. […] Die Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) verteidigte ihren Kurs mit dem Argument eine Offenlegung beschränke „die Funktionsfähigkeit der Regierung“.

Kommentar:

Ist das die im Landtag versprochene „lückenlose Aufklärung“ von Ministerpräsidentin Kraft? Wird sie damit dem Auftrag gerecht, den sie von den Wählern bekommen hat? Wohl kaum! Und was passiert? Nichts?

(2034)

Türkei unter Druck

Türkei unter Druck

Flüchtlinge sterben bei Kämpfen an der syrisch-türkischen Grenze

Süddeutsche Zeitung | 14.04.16

Der IS hat in der Gegend mehrere Dörfer von den Rebellen erobert. Sollte er gezielt Flüchtlingslager attackieren oder diese zwischen die Fronten geraten, dürfte dies die türkische Regierung erheblich unter Druck setzen. Seit Wochen verweigert sie Zehntausenden Syrern die Einreise über den Grenzübergang nahe der türkischen Stadt Kilis.

Kommentar:

„Die Türkei fordert seit Langem, entlang der Grenze eine Schutzzone einzurichten.“ Wäre das nicht eine vernünftige Lösung? Warum ist das politisch offenbar nicht durchzusetzen? Was sagen die Bundesregierung und die EU dazu?

(2349)

Breite Zustimmung für Gauland in den Leserkommentaren

Breite Zustimmung für Gauland in den Leserkommentaren

Entlarvende Aussagen – AfD-Vize Gauland: „Ich will nicht, dass der Islam in Deutschland ist“

Focus-online | 14.04.16

„Ich glaube einfach, dass der Islam in seiner heutigen Form nicht integrierbar ist in eine westliche Gesellschaft, viele Einzelne schon, der Islam nicht“, sagte Gauland der Wochenzeitung „Die Zeit“. Er wolle nicht in einer muslimischen Gesellschaft leben, sagt er. „Dafür haben wir schließlich 1683 die Türken vor Wien aufgehalten.“

Kommentar:

Viele Leserkommentare sehen den Focus-Artikel wieder als Anti-AfD-Propaganda. Nur 2 Beispiele:
„Man muss weder Freund, noch Wähler der AfD sein, um festzustellen, dass 1) Herr Gauland mit seiner Aussage durchaus recht hat und 2) der Focus zunehmend an der Meinung / Empfindung / Überzeugung seiner Leser vorbeischreibt. Kontroverse ist gut, Manipulation kann jedoch zum Eigentor werden.“
„Ihren investigativen Journalisten ist darüber ganz entgangen, dass die AfD in Berlin bei 13 % steht- und dass Claudia Roth ihren Prozess gegen den AfD-Mann verloren hat.“

(1862)

Türkische Gemeinde: CDU und CSU sind mehr rechts als die AfD

Türkische Gemeinde: CDU und CSU sind mehr rechts als die AfD

Türkische Gemeinde gegen Deutschpflicht in Moscheen

ZEIT-ONLINE | 14.04.16

In der Debatte um ein Islamgesetz in Deutschland will sich die Türkische Gemeinde in Deutschland nicht die Sprache Deutsch in Moscheen vorschreiben lassen. Der Vorsitzende der Gemeinde, Gökay Sofuoglu, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, ein solches Gesetz sei verfassungswidrig. […] Er wies auf daraufhin, dass in katholischen Kirchen auch noch Latein gesprochen werde. Für Gökay Sofuoglu wird mit einer solchen Vorschrift ein Generalverdacht gegen Moscheen ausgesprochen. Er wirft der Union Populismus vor. „Das ist ein Versuch von CDU und CSU, die AfD rechts zu überholen.“
+ 415 Leserkommentare

Kommentar:

Die türkische Gemeinde ist in einem Punkt schon sehr integriert: Sie hat schnell gelernt, die plakativen Begriffe „Populismus“ und „rechts“ als Keule zu nutzen. Natürlich ist auch für die türkische Gemeinde die AfD „rechts“. Und wenn das schlimm ist – und das wird unterstellt -, dann ist es noch schlimmer, wenn andere Parteien sie noch „rechts überholen“.
Wenn mit dem „Überholen“ gemeint ist, dass die CDU/CSU noch mehr fordert als die AfD, so ist das mit Blick auf den Programmentwurf der AfD nicht ganz falsch; denn die AfD fordert nicht, dass die Imame auf Deutsch predigen sollen.
Die Forderung dagegen, die Finanzierung des Baus und Betriebs von Moscheen durch islamische Staaten oder ausländische Geldgeber bzw. ihre Mittelsmänner zu unterbinden und dass Imame in deutscher Sprache an deutschen Universitäten ausgebildet werden sollen, kann man längst im Programmentwurf der AfD lesen.
Die CDU/CSU will nun aber wohl den Anschein erwecken, als kämen diese Forderungen von ihr. Man sieht, die AfD wirkt und sollte das propagieren.

Hier ein Auszug aus dem Programmentwurf der AfD:
7.6.3 AUSLANDSFINANZIERUNG VON MOSCHEEN BEENDEN
„Die AfD verlangt, verfassungsfeindlichen Vereinen den Bau und Betrieb von Moscheen wegen der Gefahr zu untersagen, dass die dort verbreitete Lehre gegen das Grundgesetz und unsere Rechtsordnung verstößt und zu politisch-religiöser Radikalisierung führt. In den Berichten der Ämter für Verfassungsschutz wird eine Reihe von Vereinen aufgeführt, deren Aktivitäten sich gegen den freiheitlichen Verfassungsstaat und seine Gesetze richten und die als extremistisch verboten werden müssen. […]
Die Finanzierung des Baus und Betriebs von Moscheen durch islamische Staaten oder ausländische Geldgeber bzw. ihre Mittelsmänner soll unterbunden werden. Islamische Staaten wollen durch den Bau und Betrieb von Moscheen den Islam in Deutschland verbreiten und ihre Macht vergrößern. Die wachsende Einflussnahme des islamischen Auslands ist mit dem freiheitlichen Verfassungsstaat und der Integration von hier lebenden Muslimen nicht vereinbar.
Imame sollen in deutscher Sprache an deutschen Universitäten ausgebildet werden, unabhängig von Weisungen des islamischen Auslands und von muslimischen Verbänden. Von aus dem islamischen Ausland entsandten Imamen geht die Gefahr rechts- und verfassungswidriger Indoktrination der Moscheebesucher aus.
Das Minarett lehnt die AfD als islamisches Herrschaftssymbol ebenso ab wie den Muezzinruf, nach dem es außer dem islamischen Allah keinen Gott gibt. Minarett und Muezzinruf stehen im Widerspruch zu einem toleranten Nebeneinander der Religionen, das die christlichen Kirchen in der Moderne praktizieren.“
Eine letzte Bemerkung: Nur als Satire kann wohl der Hinweis der türkischen Gemeinde darauf verstanden werden, dass in katholischen Kirchen auch Latein gesprochen werde!

(1848)