Politiker sind keine Heilsbringer
Heilige Kamala, erhöre uns! Heilige Kamala, hilf! Eine neue Religion kommt dieser Tage aus dem Ei geschlüpft. Und das mitten vor unser aller Augen. Kamala Harris, die einstmals eher blässliche Running Mate des 46. US-Präsidenten Joe Biden, sie hat sich zur Heiligen der Deutschen aufgeschwungen. Das Licht scheint in der Finsternis; und die Finsternis hat’s gern ergriffen. Denn da war ja sonst nichts mehr in der so arg runtergewirtschafteten Herberge, was irgendwie noch Leuchtkraft versprochen hätte.
Es soll daher hierzulande schon Menschen geben – darunter etwa Klima-It-Girl Luisa Neubauer –, die haben, einem Mirakel gleich, all ihre Flugscham überwunden und sind eigenmächtig in Gottes eigene Ländereien gejettet, nur um auf einem Field Trip zwischen Oregon und South Carolina das Wunder zu sehen, das ihnen hierzulande an jedem Bahnhofskiosk verheißen wird.
Kommentar:
Erinnern Sie sich noch an Schlagzeilen wie diese im April 2019: „Bischof Koch vergleicht Greta mit Jesus!“?
https://www.rnd.de/politik/bischof-koch-vergleicht-greta-mit-jesus-QQOMDQ53GSFXVTDIW3QJKRHKZY.html
Im November 24 war dann aber zu lesen: „Jetzt gehen auch deutsche Bischöfe auf Distanz, die das Engagement der mittlerweile 20-Jährigen in der Vergangenheit gelobt hatten.“https://www.katholisch.de/artikel/48734-deutsche-bischoefe-gehen-auf-distanz-zu-greta-thunberg
Auch Angela Merkel wird heute selbst in Teilen der CDU kritisch gesehen. Wird es mit Kamala Harris ähnlich sein?
Politiker sollen dem Volk nicht das Heil versprechen, sondern ganz einfach – dem Grundgesetz entsprechend – Programme erarbeiten und den Wählern zur Abstimmung vorlegen – und für ihre Politik die Verantwortung übernehmen. Erst danach können sie – theoretisch – auch“ heiliggesprochen“ werden.
(106)