Zwei Männer mit Rückgrat

Zwei Männer mit Rückgrat

Was darf man in Deutschland noch sagen? Ein Abend mit zwei „Frei-Sprechern“

Focus | 07.06.23

Der Kabarettist Dieter Nuhr dekonstruiert die grüne Klimapolitik und der Verfassungsrichter Peter Müller beklagt eine Diskursverengung, für die er den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk verantwortlich macht. Ein denkwürdiger Abend über die Meinungsfreiheit in Deutschland. […]
Vier Zitate aus dem Artikel:
Müller: Moralisierende Argumente ersetzten die Auseinandersetzung in der Sache. Kritische Geister würden „in eine bestimmte Ecke gestellt“. Dabei: „Nicht jeder, der über Ausländerkriminalität redet, ist ein Ausländerfeind.“
Nuhr: Noch nie sei der „Abstand zwischen der öffentlichen und der veröffentlichten Meinung so groß gewesen wie heute“. Von den 5,5 Millionen Bürgergeldempfängern seien vier Millionen arbeitsfähig – arbeiteten aber nicht. „Sie sind nur zu uns gekommen.“ […]
„Niemand in dieser Welt, niemand guckt auf Deutschland als (Klimapolitik-)Vorbild. Die Chinesen lachen sich kaputt, wenn Baerbock so argumentiert. Das weiß ich aus erster Hand.“ […]
Die deutschen Talkshows seien „einseitig besetzt“. Und wenn demnächst „Caren Miosga Anne Will ablöst, wird es auch nicht viel anders“. Ein „konservativer Talkmaster“ falle ihm jedenfalls nicht ein.

Kommentar:

„Schön, dass es noch Menschen in der Öffentlichkeit gibt, die eine Meinung haben, welche nicht dem Mainstream entspricht, und diese auch kundtun. In den öffentlich rechtlichen Medien ist das ja nicht mehr gewollt, und wird sehr gern abgewürgt.“ So der Kommentar eines Lesers.
Hinzufügen könnte man:
Schön, dass wenigstens der Focus davon berichtet.
Weniger schön: Nur Menschen mit einer stabilen (Macht-)Position können das völlig „gefahrlos“ tun.
Müller und Nuhr tun es, viele andere, die es auch tun könnten, hüllen sich in Schweigen.
Die AfD tut es weiter ohne Rücksicht auf persönliche und öffentliche Anfeindungen im Einsatz für die Demokratie.

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