Krieg und Frieden

Gastkommentar von Johanna Locke

Bild von Daniel S. auf Pixabay

Heute morgen las ich bei Welt.online diesen Artikel: Nach einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag der dpa seien 11% der Deutschen dazu bereit, das Land mit der Waffe zu verteidigen. Das hört sich zunächst nicht nach einem überwältigenden Patriotismus an. Aber man sollte bedenken, dass es sich bei den Willigen – trotz aller Genderpropaganda – ganz überwiegend um biologische Männer handeln dürfte, was bedeuten würde, dass etwa jeder 5. Mann bereit wäre, in den Krieg zu ziehen – und das vom 18-jährigen bis zum Greis auf dem Sterbebett!

Mein erster Gedanke war: wie kommt man auf die Idee, für Scholzland 2023 sein Leben aufs Spiel zu setzen? Ich würde dafür absolut gar nichts riskieren und meinen Sohn lieber betäubt und gefesselt außer Landes verfrachten, als ihn für Olaf, Annalena und Marie-Agnes in den Krieg ziehen zu lassen. Übrigens hatte unser Sohn tatsächlich kurz erwogen, sich freiwillig zum Wehrdienst zu melden. Glücklicherweise konnten wir ihn eines Besseren belehren. So gut ich das Konzept einer allzeit einsatzbereiten Bundeswehr zur Landesverteidigung auch finde: jeder Tag bei dem real existierenden Sauhaufen wäre verschwendete Lebenszeit.

Unter den oben genannten Landesverteidigern würden 6% sich im Fall einer Einberufung zum Dienst an der Waffe bereit erklären. Bei dieser Entscheidung spielen sicher Pflichtgefühl und Ehre eine große Rolle. Eigentlich sehr positive Eigenschaften, aber man sollte sich doch fragen, ob diejenigen, für die man im Extremfall sein Leben opfern würde, das auch wert sind.

Und wer sind die anderen 5%, die sich tatsächlich freiwillig melden würden? Ein gewisser Teil will wohl einfach mal so richtig mit Waffen hantieren – egal, unter welchem Vorwand. Bei anderen ist es vermutlich nur ein Lippenbekenntnis, auf das man im Ernstfall lieber nicht vertrauen sollte. Ähnlich wie bei den höheren Töchtern im Lande, die sich begeistert zur unkontrollierten Massenmigration bekennen, aber selbst niemals mit einem muslimischen Analphabeten eine Familie gründen würden (persönliche Erfahrung).

Oder Vitali Klitschko, der im Februar noch großspurig verkündete, dass er sein Land „mit der Waffe in der Hand“ verteidigen würde. Letztlich zog er es aber doch vor, im sicheren Kiew zu bleiben, um mit deutschen Politikdarstellern Sekt zu schlürfen.

Ähnliches dürfte übrigens auch für die 15% der „Bundesbürger“ gelten, die unbewaffnet oder „mit anderen Handlungsmöglichkeiten“ die gute Sache unterstützen würden.
Und der Rest der 5% Übereifrigen? Ich habe keine Ahnung. Nur eines dürfte sicher sein: die Kinder unserer „Eliten“ gehören nicht dazu.

Eine andere relevante Frage: welche potentiellen Invasoren wären schlimmer als die amtierende Bundesregierung? Aber ich gebe zu, dass ich nach 16 Jahren Angela Merkel auch nicht damit gerechnet hatte, dass man noch tiefer sinken kann.

Kim, Xi oder Erdogan würden aus geographischen Gründen eher nicht in Deutschland einmarschieren. An die reale Gefahr einer Invasion durch Putin glauben vermutlich noch nicht einmal diejenigen, die immer wieder darüber fantasieren. Putin ist vorerst in der Ostukraine ausreichend beschäftigt und selbst wenn er hier all seine Kriegsziele erreicht hätte, würde er höchstwahrscheinlich noch nicht einmal die Westukraine besetzen. Was soll er mit einem total kaputten, korrupten Land, dessen Bewohner ihn hassen wie die Pest? Es wäre ein größeres Desaster als das der NATO in Afghanistan. Das überlässt er also besser der EU (bzw. den deutschen Steuerzahlern).

Die vermutlich größte reale Gefahr wäre aus meiner Sicht ein Bürgerkrieg: Migranten gegen „schon länger hier Lebende“, Klimakleber gegen „Klimaleugner“, Antifa gegen „Rechte“, Jeder gegen Jeden. Wie sich dann Bundeswehr und andere bewaffnete Kräfte positionieren werden, ist absolut unklar. Wer kann, wird vermutlich seine Waffen dafür nutzen, die eigene Familie zu schützen.
Und wer schlau ist, bringt sich rechtzeitig in Sicherheit. Offensichtlich haben das auch 24% der Umfrageteilnehmer begriffen: sie würden „im Kriegsfall das Land so schnell wie möglich verlassen.“ Interessanterweise entschieden sich eher die Jüngeren für die Flucht. 33% der Befragten würden übrigens versuchen, ihr gewohntes Leben weiterzuführen. Schaut man sich das Beispiel Ukraine an, könnte das schwierig werden.