Bedenkenswert – aber warum erst nach der Wahl?

Bedenkenswert – aber warum erst nach der Wahl?

Die Irrtümer der Wähler-Beschimpfer

FAZ | 10.11.16

Leben die Chefinterpreten der öffentlichen Meinung, leben die politischen Experten ihrerseits in anschauungsdichten und begriffsarmen Kapseln, in denen die Welt mehr Wille als Vorstellung ist? Haben sie sich dort beispielsweise so sehr eingeredet, Hillary Clinton gehöre zu den Guten und Barack Obama sei ein prima Präsident gewesen, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen konnten, ein Mensch von Verstand – und mehr noch von Moral – wähle Trump? Denken diejenigen, die sich gebildet vorkommen, so hoch von ihrer Bildung, dass sie ihr das Überraschtwerden von diesem unliebsamen Wahlergebnis durchgehen lassen, um sogleich zur Unbildung, ja Verrücktheit der amerikanischen Wähler überzuleiten?

Kommentar:

Ein (eher seltenes) Beispiel für guten Journalismus, der den Leser auch zu der Frage führt, ob es nicht auch bei uns „Chefinterpreten der öffentlichen Meinung“ und „politische Experten“ gibt, die „in anschauungsdichten und begriffsarmen Kapseln (leben), in denen die Welt mehr Wille als Vorstellung ist“.

(2093)

„Journalisten“ sind zu „Cheerleadern“ geworden? – Auch in Deutschland?

„Journalisten“ sind zu „Cheerleadern“ geworden? – Auch in Deutschland?

US-Medien üben massive Selbstkritik: Blick für Wut und Frustration im Land verloren

Focus | 10.11.16

„Sie haben aufgehört, Journalisten zu sein, und wurden stattdessen Cheerleader.“ So fasste Joe Scarborough, ehemals Mitglied im Repräsentantenhaus und heute Anchorman eines politischen Morgenmagazins auf MSNBC, eine Debatte zusammen, die seit dem Sieg von Donald Trump die amerikanischen Medien beschäftigt: Welche Rolle spielten die Medien im US-Wahlkampf?

Kommentar:

Sind Sie mit der weit überwiegenden Zahl der Leserkommentare ebenfalls der Meinung, dass die Analyse fast 1:1 auf Deutschland zu übertragen ist?
Gilt vielleicht auch hier der Appell von Regisseur und Oscarpreisträger Michael Moore: „Feuert alle Experten, Analysten und Meinungsforscher und alle anderen in den Medien, die hartnäckig an ihrer Erzählung festhielten und nicht wahrhaben wollten, was wirklich im Land los ist. Dieselben Schwafler wollen uns jetzt einreden, wir müssten die Spaltung des Landes heilen. Sie werden uns noch mehr Unsinn erzählen. Schaltet sie ab.“?

(2032)

Warum setzt man keine Grenzen?

Warum setzt man keine Grenzen?

Niqab in der Schule – Rechtsverschleierung

Cicero | 09.11.16

Die niedersächsische Politik hat entschieden: Eine muslimische Schülerin darf in Vollverschleierung am Unterricht teilnehmen. Es ist auch die Kluft zwischen Recht und Wirklichkeit, die Menschen in die Arme von Populisten wie Donald Trump in den USA und der AfD in Deutschland treibt.

Kommentar:

Dem Text und den Leserkommentaren ist nichts hinzuzufügen außer dem Hinweis darauf, dass in Niedersachsen die SPD den Ministerpräsidenten stellt, und dem Hinweis auf das Sprichwort: „Ausnahmen bestätigen die Regel“.
Konkret soll das doch wohl heißen: „Ausnahmen müssen möglich sein, solange sie die Regel bestätigen (und nicht aushöhlen). Aber die Ausnahmen dürfen nicht zur Regel werden!“
Aber sind wir nicht – in vielen Bereichen – längst auf diesem Weg, dass die so genannten Ausnahmen die Regel werden? Warum ist die Politik nur so wirklichkeitsfremd? Sind die so genannten „Populisten“ nicht in Wirklichkeit die „Realisten“?

(2249)

Amerika hat richtig gewählt!

von Karl Springer

Amerika hat richtig gewählt!

Herzlichen Glückwunsch von unserer Seite an das amerikanische Volk.

Selbst die offensichtliche Stimmungsmache der Medien im Schulterschluss mit den hoffnungslos linksgrün gefärbten Politikdarstellern aus Berlin konnte das vorhersehbare Ergebnis nicht ausreichend beeinflussen.

Wenn die Damen und Herren in Berlin jedoch noch einen Funken Anstand und Verstand besitzen, sollten Sie sich mit ihrer peinlichen Besserwisserei zurückhalten.

In Europa haben sie bereits genug Porzellan zerschlagen und gerade Politiker wie Frau Merkel, die aus reinem Machterhalt nicht davor zurückschrecken an unwürdigen „Deals“ mit Herrn Erdogan festzuhalten, der gerade ohne Rücksicht auf Verluste in der Türkei eine Diktatur errichtet, sollten sich mit Belehrungen zurückhalten.

Wenn es Ihnen nichts ausmacht, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, ist das ihre Sache.
Aber sie vertreten nun mal das deutsche Volk und nicht jeder möchte ungefragt mit Ihnen in einen Topf geworfen werden.

Ihre
AfD Wermelskirchen

Nicht vergessen: Jakob Augstein hat im Spiegel für Trump argumentiert!

Nicht vergessen: Jakob Augstein hat im Spiegel für Trump argumentiert!

Was für Trump spricht

Spiegel-online | 20.10.16

Gibt es wenigstens einen einzigen Grund, auf einen Sieg von Donald Trump zu hoffen? Ja: den Frieden. Hillary Clinton will im Syrienkrieg die militärische Konfrontation mit Russland riskieren. Das kann Deutschland nicht wollen.

Kommentar:

Schon vor der Wahl in den USA haben wir in dieser Presseschau auf den hier noch einmal bereit gestellten Artikel von Augstein hingewiesen, den ein Leser so kommentiert hat: „Entweder SPON hat die Autoren verwechselt oder Herr Augstein hat seine rosarote Brille abgesetzt und mal einen realistischen Blick auf die US Wahl geworfen. In letzterem Fall: Chapeau! Anders als von HRC dargestellt, sind viele Trump-Anhänger keine Idioten, sondern Pazifisten, die angesichts ihres außenpolitischen Unvermögens – die US Botschaft hat zig Mal um Schutz und Hilfe bei ihr nachgesucht, ist aber jedes Mal abgeblitzt – schlicht Angst vor neuerlichen Kriegen haben. Und das sollten wir, die wir viel näher am Pulverfass sind, erst recht haben. Hoffentlich bringt Herrn Augsteins Artikel auch die SPON-Redakteure mal zu einer etwas kritischeren US-Berichterstattung. Die ganzen jüngst geleakten Dokumente aus der Führungsetage der Demokraten wären doch auch mal ein paar Schlagzeilen wert. Mit Demokratie haben es die Demokraten demzufolge nämlich nicht so…

(2023)