Deutschland – Dein Grundgesetz

Ein Kommentar von Hans-Joachim Lietzmann, MdR in Wermelskirchen

Hans-Joachim Lietzmann Foto © AfD Rheinisch-Bergischer Kreis
Auch wenn das Grundgesetz in den letzten Jahrzehnten umfangreicher im Text, damit aber nicht zwangsläufig „besser“, geworden ist, so können wir uns ob der Arbeit und Entscheidungen der Politiker der Nachkriegszeit glücklich schätzen.

Leider ist jedoch festzustellen, daß z.B. die Grundgesetz-Kenntnisse unseres Wirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) offensichtlich nicht sehr fundiert sind, wenngleich er häufig den Eindruck vermittelt das „GG“ bei sich zu tragen.

So hat Herr Habeck auf einem Empfang der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz, von dem die F.A.Z. am 27.01.24 berichtete, ausgeführt, daß „große Entscheidungen heute politisch ausgelagert“ seien. Im Grunde entschieden heute Verwaltungsgerichte darüber, „was wir als Gesellschaft und Politik machen dürfen“.

In einem Leserbrief vom 08.02.24 an die F.A.Z. hält Manfred Gros, Ministerialrat a.D., diese Aussage für besorgniserregend. Hier wird die Unkenntnis unseres Verfassungsrechtes von Herrn Habeck deutlich und zugleich der Versuch offenbar, seine und die politische Verantwortung auf die Gerichte abzuschieben. Ebenfalls stimme ich Herrn Gros bei, wenn er seine Besorgnis zum Ausdruck bringt, da die anwesenden Vertreter der Wirtschaft und des Handwerks (gemäß dem Zeitungsbericht) Herrn Habeck einen tosenden Beifall gegeben haben. Vergessen war offensichtlich die eindrucksvolle Klage über bürokratische Hemmnisse eines Sprechers zu Beginn der Veranstaltung.

Dieser Vorgang, wie auch die Entscheidung der Ampelregierung vom 07.02.24, die im Jahre 2021 beschlossene überzogenen Gesetzesregelungen im Falle des Besitzes von Kinderpornographie wieder zurückzuführen, geben Einblick in die tagespolitisch-emotionale Regierungsarbeit. Auch ist beachtenswert, wie unverändert eine gute Rede –unabhängig vom Sachverhalt- Menschen emotional mitnehmen kann.

Somit kann und wird ohne Prüfung der Sachlage, ohne auf den Rat von Fachleuten zu hören wöchentlich/monatlich „eine andere Sau durch das Dorf getrieben“, mit dem moralischen Anspruch, der (mündige (?)) Bürger hätte dem Ansinnen zuzustimmen und zu folgen.