Kurzsichtige Regierung

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Ökonomen greifen Wirtschaftspolitik der GroKo an

WELT | 11.03.18

Heute wird der Koalitionsvertrag unterzeichnet. Ökonomen sehen ihn kritisch: Union und SPD hätten eine Politik vereinbart, die das Land nicht auf schwierige Zeiten vorbereitet. Ausgerechnet die Vorzeigebranchen drohten zurückzufallen. […] Zwar haben die Koalitionäre selbst erklärt, dass sie den Wohlstand von morgen sichern wollen. Davon, wie genau sie sich das vorstellen, ist in dem Papier allerdings nur wenig zu lesen. Darin geht es wirtschafts- und sozialpolitisch vor allem um die Verteilung des Wohlstands. Dass aber erst geschaffen werden muss, was dann verteilt werden kann, haben die Unterhändler offenbar aus dem Blick verloren.

Kommentar:

„Die Koalitionäre gehen offenbar davon aus, dass der Aufschwung ewig weitergeht. Aber das ist nicht so; irgendwann ist die Luft raus. Und dann werden wir sehen, welchen Schaden die Regierungen Merkel in Summe angerichtet haben.“
Dieser Satz von IW-Direktor Hüther erinnert an den Rat des römischen Dichters Vergil aus der Zeit des Augustus: „Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.“ (Alles, was du tust, tue vorausschauend und bedenke vorher das Ergebnis/die Folgen deines Handelns“.) Die neue kleine Koalition (Warum wird sie eigentlich noch GroKo genannt?) denkt – so die Kritiker – offenbar mehr an die Verteilung des Wohlstands in der Gegenwart.

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