Politik pervers? Politiker distanziert sich von der eigenen Politik.

Politik pervers? Politiker distanziert sich von der eigenen Politik.

Streit in der Union – Spahn kritisiert deutsche Flüchtlingspolitik

Süddeutsche Zeitung | 13.09.15

Das CDU-Präsidiumsmitglied beklagt eine „beinahe euphorische Darstellung in den Medien“ über die Flüchtlingspolitik, die die Sorgen vieler Bürger ignoriere. – In der öffentlichen Debatte gebe es „nur noch die Extreme, die selbsternannten absolut Guten und die hetzenden Ausländerfeinde, und nichts dazwischen“. – Die Stimmung gegenüber den Flüchtlingen verschlechtere sich „gerade stündlich“.

Kommentar:

Den Artikel sollte man unbedingt lesen; denn er zeigt überdeutlich, wie Politiker sich dann, wenn es kritisch wird, abzusetzen versuchen. Wenn Herr Spahn – immerhin CDU-Präsidiumsmitglied – „die aktuelle Flüchtlingspolitik in Deutschland“ kritisiert, dann klingt das, als kritisiere er die Politik von anderen Parteien. Dabei ist er ein führender Vertreter der Partei, deren Politik er kritisiert!
Und wer, Herr Spahn, hat denn Deutschland gespalten in das „helle Deutschland“ und „Dunkeldeutschland“? Das war nicht die Presse, sondern Bundespräsident Gauck!
Und wer, Herr Spahn, hat denn immer wieder angemahnt, dass die Sorgen der Menschen ernst genommen werden müssten, und ist dafür von Politikern und Medien „beschimpft“ worden? War das nicht u.a. Alexander Gauland von der AfD? Und nun sagen Sie dasselbe!
Für wie dumm werden offenbar die Wähler gehalten.