Scharfe Kritik in der WirtschaftsWoche

Scharfe Kritik in der WirtschaftsWoche

Bundesrepublik Transfereuropa

WirtschaftsWoche | 30.05.20

Der internationale Länderfinanzausgleich nimmt Gestalt an: Deutschland muss Italien retten – aber keiner soll es merken. Statt dessen vernebelt uns die Politik mit einer Kaskade von Milliardenprogrammen die Sinne. […] Die Risiken […] sind vorerst unbedrohlich, fast unsichtbar, weil die Politik buchstäblich alles daran setzt, dass sie sich nicht „realisieren“: mit Kurzarbeitergeld und Lufthansa-Milliarden, Soforthilfen und Bürgschaften, Überbrückungskrediten und Notenbank-Billionen. Für die Exekutive entsteht dadurch eine Art zirkelschlüssige Win-Win-Situation. Sie beschwört das historische Ausmaß einer Krise, die angeblich nur deshalb kein historisches Ausmaß annimmt, weil sie, die Exekutive, die behauptete Krise historischen Ausmaßes so entschlossen bearbeitet, beherrscht – und scheinbar auch bannt. Das Mittel der Wahl sind surreale Geldbeträge, die von Politmagiern in kultisch inszenierten Pressekonferenzen auf dem Altar des rational Nachvollziehbaren geopfert werden. Seit Mario Draghi […] im Juli 2012 versprach, „whatever it takes“ zu unternehmen, um die Krise des Euro abzuwenden, schreiben amtierende Geld-Welt-Regierende gigantischen Summen eine geradezu fetischistische Kraft zu, um Rezessionen, Abschwünge, Depressionen (und lauernde Finanzmarktakteure) zu überwältigen.

Kommentar:

Kein Kommentar. Der Text spricht für sich. Nur schade, dass die WirtschaftsWoche nur einen relativ kleinen Teil der Deutschen erreicht.

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