Anregung über einen Kompromissfrieden am Verhandlungstisch nachzudenken

Anregung über einen Kompromissfrieden am Verhandlungstisch nachzudenken

„Das erinnert an den Ersten Weltkrieg“

t-online.de | 26.07.23

Die Ukraine feiert Schläge gegen russische Einrichtungen, spricht von einer „Feuerfaust“. Doch die Erfolge verpuffen beinahe wirkungslos, meint ein Experte. […] Seit Monaten gibt es nur kleine Raumgewinne bei der Rückeroberung der eigenen Gebiete von den russischen Besatzern. Die Frontlinien verschieben sich kaum. […] Am Vorgehen der ukrainischen Armee gibt es zunehmend Kritik.
„So kann man eine operative Offensive nicht führen“, meint Militärexperte Wolfgang Richter. Er ist skeptisch, dass es zu einem entscheidenden Durchstoß kommt und regt an, zeitnah über einen Kompromissfrieden am Verhandlungstisch nachzudenken.
[Auf der Seite finden Sie auch den Link zum ganzen Statement]

Kommentar:

„Militärexperte Wolfgang Richter […] regt an, zeitnah über einen Kompromissfrieden am Verhandlungstisch nachzudenken.“ Diese „Anregung“ – Sie erinnern sich sicher – haben Alice Weidel und Tino Chrupalla schon am Tag des Kriegsausbruchs in einer Presserklärung gegeben:
https://afdbundestag.de/alice-weidel-tino-chrupalla-russischer-angriff-ist-durch-nichts-gerechtfertigt/
„Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist durch nichts gerechtfertigt. Russland muss die Kampf-handlungen umgehend einstellen und seine Truppen aus der Ukraine zurückziehen. Die Lösung zwischenstaatlicher Konflikte kann nur am Verhandlungstisch erfolgen. In den Gesprächen müssen dem russischen Partner endlich glaubwürdige Angebote gemacht werden, die das gegenseitige Vertrauen wieder stärken. Die Bundesregierung hat bei allen Versuchen, gemeinsam mit unseren Verbündeten eine friedliche Lösung des Konflikts herbeizuführen, die Unterstützung der AfD-Fraktion.“
Sehr lohnend ist es auch, sich – rückblickend – die Rede von Alice Weidel in der Bundestags-Sondersitzung am 27.02.22 noch einmal anzusehen:
https://www.bundestag.de/mediathek/plenarsitzungen?videoid=7534037#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NTM0MDM3&mod=mediathek

Interessant bleibt auch, was Peter Scholl-Latour vor Jahren zum Afghanistan-Krieg gesagt hat:
„Der Afghanistan-Krieg kann nicht gewonnen werden! Ganz einfach! Obendrein wird der Krieg auch noch unzureichend geführt: Es existieren weder ein Worst-Case-Szenario noch eine Exit-Strategie. Das heißt, man hat sich keine Gedanken darüber gemacht, was man tut, wenn die Situation sich plötzlich dramatisch verschlechtern sollte, bzw. wie man langfristig aus der Situation herauskommt. Das aber sind die Grundvoraussetzungen für eine verantwortungsbewußte militärische Intervention.“

Wir haben Peter Scholl-Latour hier schon einmal zitiert mit dem Kommentar:
„Wirkt die Einschätzung von Peter Scholl-Latour nicht sehr aktuell trotz des wahrscheinlichen Einwands, dass „wir“ uns ja nicht im Krieg mit Russland befinden, sondern nur die Ukraine in ihrem Kampf gegen den Aggressor Russland unterstützen? Doch auch jetzt gibt es offensichtlich „weder ein Worst-Case-Szenario noch eine Exit-Strategie.“ Ende offen – mit wie vielen weiteren Toten und mit wie viel weiterer Zerstörung?

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