Ausblick auf 2019 im Bereich der Biopolitik

Ausblick auf 2019 im Bereich der Biopolitik

Es gibt viel zu tun

Die Tagespost | 20.12.18

Es ist unbestreitbar. Biopolitisch gesehen war das sich seinem Ende zuneigende Jahr ein ereignisreiches. […] Nicht nur, weil hier der noch keineswegs ausgestandene Streit über das Werbeverbot für Abtreibungen die Republik gestrichene zwölf Monate in Atem hielt. Sondern auch, weil Bundesgesundheitsminister Jens Spahn […] eine Debatte über einen Paradigmenwechsel bei der Organspende lostrat. Und als wäre das noch nicht genug, hat eine qualifizierte Minderheit von Abgeordneten im Deutschen Bundestag eine Debatte über den Umgang mit nichtinvasiven prädikativen Gentests erzwungen, die – so muss befürchtet werden – demnächst in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden könnten. Jede der drei Kontroversen wird Politik und Gesellschaft auch im kommenden Jahr beschäftigen. Und in jedem einzelnen Fall gilt bislang: Ausgang ungewiss

Kommentar:

Die angesprochenen Problemkreise müssten nach Meinung des Kommentators viel breiter in der Gesellschaft diskutiert werden. Dazu bedürfte es aber auch einer entsprechend breiten und sachlichen Information z.B. in Sendungen der öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten. Dazu sind sie eigentlich verpflichtet.

Der Autor des Artikels ist der Meinung,, dass „Christen – wie andere Menschen auch – immer auch Kinder ihrer Zeit sind.“ und dass das Christentum „lange zur Humanisierung der Menschheit beigetragen“ hat. „Nun, da der christliche Glaube vielerorts verdunstet ist, droht an vielen Stellen ein Rückfall in die Barbarei.“

Sehen Sie das auch so?
Kennen Sie auch das Bekenntnis von Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll (1917-1985) „Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache, und mehr noch als Raum gab es für sie: Liebe für die, die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen …“?

Wie steht die AfD zum Lebensschutz? Ein Blick in das Programm zur Bundestagswahl 2017 gibt die Antwort:
„7.5 Schutz des ungeborenen Lebens
Auch ungeborene Kinder haben ein Recht auf Leben. Viel zu oft wird dieses Recht der Selbstverwirklichung oder sozialen Zukunftsängsten untergeordnet. Solchen Ängsten will die AfD durch konkrete Hilfen für Familien in allen Lebenslagen vorbeugen, insbesondere den lebensrettenden Ausweg der Adoption erleichtern und fördern.
Bereits vorher muss aber die Gesellschaft in Familien, Schule und Medien den Respekt vor dem Leben und ein positives Bild von Ehe und Elternschaft vermitteln. Die Schwangerschaftskonfliktberatung muss tatsächlich dem Schutz des Lebens dienen. Wie vom Bundesverfassungsgericht zur Bedingung gestellt, ist regelmäßig die Wirksamkeit der Beratungsscheinregelung zu überprüfen. Gegebenenfalls ist durch gesetzliche Korrekturen ein wirksamer Lebensschutz zu gewährleisten.
Um realistische Abtreibungszahlen erheben zu können, muss die Meldepflicht für Abtreibungen verbessert werden. Eine Unterlassung der Meldung seitens des ausführenden Arztes muss spürbare Sanktionen nach sich ziehen. Die Anonymität der Schwangeren ist dabei zu gewährleisten.
Wir lehnen alle Bestrebungen ab, die Tötung Ungeborener zu einem Menschenrecht zu erklären.

(1826)