von Karl Springer
Christen in der AfD
Am 06.03.2017 fand in den Bürgerhäusern der monatliche Informations- und Diskussionsabend der AfD – Wermelskirchen, diesmal unter dem Motto „Christen in der AfD“ statt.
Dieser Abend wurde von vielen Teilnehmern als sehr gut bezeichnet, darunter auch von dem Leiter eines Filmteams des SWR, Herrn Prof. Dr. Thomas Leif. Es waren ca. 35 Personen anwesend, darunter auch Pastorin Cornelia Seng, die Initiatorin und treibende Kraft der Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“.
Herr Lietzmann, nachfolgend Herr Dr. Beucker und Herr Bähren legten Zeugnis als Christen und AfDler ab. Dies führte anschließend zu einer sachlichen und lebhaften Diskussion, in der den Vortragenden für Ihre Darstellungen auch Anerkenntnis gezollt wurde und, wie beiläufig im nachfolgenden Urteil von Herrn Prof. Dr. Leif zu entnehmen war, fand er am bemerkenswertesten, dass zum Abschluss der Veranstaltung von einem Vertreter der AfD der Aufruf zu einem gemeinsamen Gebet erfolgte und dieses dann von Frau Seng gesprochen wurde.
Das Thema des Abends sollte eine sachliche und unvoreingenommene Diskussion über das Selbstverständnis von Christen als Unterstützer oder Mitglieder in einer demokratischen Partei sein. Die erstaunliche Erkenntnis war, dass sich die evangelische Kirche, vertreten durch Frau Cornelia Seng, mittlerweile dazu berufen fühlt, die Christen in „Gute“ und „Schlechte“ Christen einzuteilen. Ein richtiger Christ kann anscheinend nicht in der AfD sein. Eine derartige Vorverurteilung Einzelner durch die Vertreter der Kirche, in diesem Falle auch noch ein Vertreter der reformierten Kirche, ist ein Rückfall in mittelalterliche Strukturen und Denkweisen.
Damit nicht genug, denn mittlerweile hat Frau Seng in Ihrer Nachbetrachtung verlauten lassen, dass nur „wer Flüchtlingen hilft auch anbeten darf“.
Soso… Also meiner Mutter, die in 82 Jahren so gut wie keinen Gottesdienst versäumt hat und ihr Leben lang einen tiefen Glauben lebt und schon lange vor der Migrationskrise im christlichen Sinne half wo es Ihr möglich war, hat nun nicht mehr das Recht Ihren Gott anzubeten? Was ist mit all den Kirchenmitgliedern, die sich vielfach, nur nicht in der „Flüchtlingshuldigung“ engagieren? Sind Sie alle auf einmal des Christseins nicht mehr würdig?
Nein! Gerade die Kirche sollte der zunehmenden Instrumentalisierung des Glaubens für politische Zwecke entschieden entgegentreten und sich für Meinungs- und Glaubensfreiheit einsetzen.
Diese Art der Verunglimpfung und das Aberkennen der christlichen Haltung von Kritikern und Andersdenkenden durch eine Pastorin der evangelischen Kirche steht nicht im Einklang mit gesellschaftlichen und christlichen Werten, ist Enttäuschung sowie Offenbarungseid in Einem und trägt aktiv zur Spaltung der Gesellschaft bei.
Karl Springer
AfD Wermelskirchen