Die raffinierten Taktiker in der AfD und die dummen Politiker in den anderen Parteien – ein Thesenpapier der WirtschaftsWoche

Die raffinierten Taktiker in der AfD und die dummen Politiker in den anderen Parteien – ein Thesenpapier der WirtschaftsWoche

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WirtschftsWoche | 19.04.16

Die AfD lehnt den Islam ab. Oder will die Partei die Religion gar verbieten? So genau weiß es niemand. Die Partei führt erneut vor, wie man Presse und Gegner zu Helfern der eigenen Sache macht. Und alle spielen brav mit.

Kommentar:

„Die AfD lehnt den Islam ab. Oder will die Partei die Religion gar verbieten?“ So steht es im Artikel der WirtschaftsWoche. Aber wo steht das im Programmentwurf der AfD? Ist nicht sogar davon die Rede, dass die AfD mit ihren Forderungen die Integration von Muslimen nicht gefährdet sehen – also fördern will? Urteilen Sie selbst.

Aus dem Programmentwurf der AfD:
„Viele Muslime leben rechtstreu sowie integriert und sind akzeptierte Mitglieder unserer Gesellschaft. Die AfD verlangt jedoch zu verhindern, dass sich islamische Parallelgesellschaften mit Scharia-Richtern bilden und zunehmend abschotten. Sie will verhindern, dass sich Muslime bis zum gewaltbereiten Salafismus und Terror religiös radikalisieren. […] Die AfD verlangt, verfassungsfeindlichen Vereinen den Bau und Betrieb von Moscheen wegen der Gefahr zu untersagen, dass die dort verbreitete Lehre gegen das Grundgesetz und unsere Rechtsordnung verstößt und zu politisch-religiöser Radikalisierung führt. In den Berichten der Ämter für Verfassungsschutz wird eine Reihe von Vereinen aufgeführt, deren Aktivitäten sich gegen den freiheitlichen Verfassungsstaat und seine Gesetze richten und die als extremistisch verboten werden müssen. Die Bandbreite solcher Vereine reicht vom „legalistischen“ Islam, der für seine verfassungswidrigen Ziele unsere Gesetze ausnutzt, bis zum Salafismus. Sowohl die innere Sicherheit unseres Staates wie die Integration von Muslimen werden durch solche Vereine konkret gefährdet. […] Die wachsende Einflussnahme des islamischen Auslands ist mit dem freiheitlichen Verfassungsstaat und der Integration von hier lebenden Muslimen nicht vereinbar. Imame sollen in deutscher Sprache an deutschen Universitäten ausgebildet werden, unabhängig von Weisungen des islamischen Auslands und von muslimischen Verbänden. Von aus dem islamischen Ausland entsandten Imamen geht die Gefahr rechts- und verfassungswidriger Indoktrination der Moscheebesucher aus.“

(2032)