Ein seltener Ruf nach mehr Rationalität

Ein seltener Ruf nach mehr Rationalität

„Der Eindruck, dass in den Behörden das Nichtwissen sehr ausgeprägt ist“

DIE WELT | 09.08.20

Im Angesicht steigender Infektionszahlen plädiert WELT-AM-SONNTAG-Herausgeber Stefan Aust für mehr Rationalität auf allen Seiten. […] Jedenfalls ist es noch nicht gelungen, aus dem Panikmodus zur Rationalität zu kommen. […] Ich bekomme den Eindruck, dass in den Behörden das Nichtwissen oder auch das Nichtwissen-Wollen sehr ausgeprägt ist. […] Es geht nicht, dass wir darüber befinden, warum jemand demonstriert – es ist ein Recht an sich, die Inhalte kann man grundfalsch oder richtig finden. Dann also kann es bei Verboten nur um die Gefährdungslage gehen, und hier wäre interessant zu wissen, ob in Berlin die Zahl der Infektionen nun nach oben gegangen ist, weil diese Demo stattfand. Auch hier würde ich gern mehr Rationalität auf allen Seiten sehen.

Kommentar:

Dazu 4 Leserkommentare:
1) „Lieber Herr Aust, vielen Dank für Ihre offenen und maßvollen Worte. Und Ihren Sinn für Rationalität, Verhältnismäßigkeit und Ihren Anspruch an Intelligenz. Ganz im Kontrast dazu stehen hier wieder einmal die verstörenden Kommentare der Corona Stasi. Ich frage mich, wer diese Menschen sind. Es kommen nur solche in Frage. die sich gerne hündisch verhalten und von den sozialen wie auch wirtschaftlichen Implikationen völlig unbetroffen sind.“
2) „Das Problem ist nicht nur das Nichtwissen. Das Problem ist der Dogmatismus, der mittlerweile alle gesellschaftlichen Auseinandersetzungen bestimmt. Auch Corona.“
3) „Verstehe ich das richtig. Bei einer Grippe, gegen die alljährlich ein Impfstoff zur Verfügung steht, ist es völlig normal, wenn da 20 000 Menschen dran sterben, es gibt keinen Lockdown, keine Maskenpflicht und wenn sich Kollegen verschnupft auf Arbeit schleppen ist das okay. Bei einer neuen Krankheit, die glücklicherweise nicht viel gefährlicher als die Grippe ist, sind fortwährende Einschränkungen der Grundrechte geboten?“
4) „Danke Herr Aust für dieses Interview! Aber… es sind noch viel zu wenige Journalisten, die kritisch hinterfragen. Ihr seid die 4. te Gewalt im Staat! Nutzt doch bitte diese Macht! Es dankt ein „kleiner“ Bürger!“

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