Endlich sagt es mal einer mit aller Deutlichkeit

Endlich sagt es mal einer mit aller Deutlichkeit

Europäische Trugbilder

Cicero | 04.06.20

Die Deutschen sind vernarrt in das Narrativ. Nur groß muss die Erzählung sein. Wenn nicht die Welt (Klima, Flüchtlinge), so sollte zumindest Europa gerettet und gegen das Gift des Nationalismus mit viel Geld immunisiert werden. Wer da kleinlich rechnet und dezent darauf verweist, dass Länder wie die Schweiz oder nun Großbritannien gut ohne die Vorgaben aus Brüssel zurechtkommen; und es sogar EU-Länder gibt, die ohne den Euro (Schweden, Dänemark) recht angenehm leben, wird unversehens in die rechte Ecke gedrängt. […] Für das Friedensprojekt Europa müssen die Deutschen eben solidarisch bis zur Schmerzgrenze sein. […] Notfalls müssen eben die Steuern und Abgaben […] weiter erhöht werden, damit Rom oder Madrid dies ihren Landsleuten nicht zumuten müssen. Denn das würde im Süden nur weiteren Groll gegen Brüssel und Berlin schüren. Aber schon dieser Verweis gilt als anti-europäisch. […] Man behandelt das Volk, als halte man es für unmündig. Leicht verführbar von Verschwörungstheoretikern, zu denen schon zählt, wer die Lockdown-Politik für überzogen hält. Wer an der Sinnhaftigkeit der Energiewende zweifelt, ist ein Klimaleugner. Wer die Willkommenskultur kritisiert, ist Rechtspopulist oder gleich Rassist. Und wer die Geldflutung von EZB und EU für falsch hält, ist Anti-Europäer. Selbst CDU und CSU haben diesen hohen Ton der moralischen Selbstgerechtigkeit übernommen – entgegen allen bisherigen Parteitagsbeschlüssen.

Kommentar:

Der Beitrag macht deutlich, mit welchen Methoden im Bereich der Politik die Regierenden Meinungsbildung zu steuern versuchen. „Man behandelt das Volk, als halte man es für unmündig.“ Echte Debatten finden nicht mehr statt. Stattdessen werden Kritiker sofort in Schubladen verfrachtet und ohne inhaltliche Diskussion stigmatisiert als „Rechtspopulisten“, „Verschwörungstheoretiker“, „Rassisten“, Klimaleugner“, „Anti-Europäer“, „Nationalisten“. (Das gilt auch für den Umgang mit der AfD als größter Oppositionspartei im Bundestag.) Da weiß man doch sofort (und man soll es „wissen“), wer demgegenüber „die Guten“ sind. Das ist nicht einmal mehr „betreutes Denken“, sondern „bevormundendes Denken“. „Man behandelt das Volk, als halte man es für unmündig.“

 

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