Die Theologie kennt keinen Teufel mehr, doch die Kirchentagsleitung „verteufelt“ AfD-Mitglieder
Differenzieren, nicht ausschließen
Die Tagespost | 04.06.20
Menschenfeindlichkeit – so lautet der Vorwurf der Leitung des Ökumenischen Kirchentages gegenüber allen Mitgliedern der AfD. Wohlgemerkt gegenüber allen, nicht gegenüber bestimmten parteiinternen Gruppen wie dem aufgelösten „Flügel“ und dessen Mitgliedern. Ganz generell werden alle AfD-Mitglieder als Mitwirkende beim ÖKT ausgeschlossen, sie sollen nicht bei Veranstaltungen in prominenter Weise auftreten. Kirchentage und die AfD – das ist eine alte Geschichte. Aber diese neue Entscheidung gibt dem alten Streitthema noch einmal eine andere Qualität. […]
Wer differenziert denkt, müsste wissen, dass kein Mensch zu 100 Prozent nur AfD-Mitglied ist, sondern auch noch in ganz anderen Bereichen aktiv ist: Vielleicht als Pfarrgemeinderat, als Kolpingbruder oder – oh Schreck – sogar im Einsatz für verfolgte Christen. Warum sollten die alle nicht am ÖKT mitwirken dürfen?
Wer differenziert denkt, müsste wissen, dass kein Mensch zu 100 Prozent nur AfD-Mitglied ist, sondern auch noch in ganz anderen Bereichen aktiv ist: Vielleicht als Pfarrgemeinderat, als Kolpingbruder oder – oh Schreck – sogar im Einsatz für verfolgte Christen. Warum sollten die alle nicht am ÖKT mitwirken dürfen?
Kommentar:
Wir haben an dieser Stelle schon einmal festgestellt: Man muss es der Tagespost hoch anrechnen, dass sie die AfD wie die anderen Parteien behandelt – unvoreingenommen, kritisch, fair. Das zeigt sich auch hier wieder. Sie ist eine „katholische“ Zeitung, findet aber sicher nicht den Beifall des Zentralkomitees und der Mehrheit der Bischöfe.
Findet sie Ihre Zustimmung?
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