Fernseh-Rezension aus der Schweiz

Fernseh-Rezension aus der Schweiz

Mit der AfD reden, nicht nur über sie: Eine Talkshow sorgt für Empörung in Deutschland

Neue Züricher Zeitung NZZ | 02.07.19

In einer ARD-Talkshow wurde darüber diskutiert, ob die AfD durch enthemmte Rhetorik rechtsextremem Terror Vorschub leistet. Die Empörung darüber, dass mit Uwe Junge auch ein Vertreter der Partei mit am Tisch sass, war gross. Gemessen an der Aufregung im Vorfeld verlief die Sendung erstaunlich ruhig. Die übrigen Diskussionsteilnehmer vermochten nicht, den AfD-Mann zu stellen.

Kommentar:

„Wir betonen, dass für alle Parteien dieselben Standards gelten.“ Diesen Satz von Sabine Knott, Leiterin der ARD-Zuschauerredaktion, sollte man immer zitieren können, wenn wieder einmal keine AfD-Vertreter in Nachrichten und/oder anderen Sendungen zu Wort kommen (können). Man sollte aber auch immer präsent haben, dass dieser Satz die Korrektur eines anderen war: „Die Redaktionen der Talksendungen bemühen sich insbesondere, AfD-Vertreterinnen kein Forum für ihre Zwecke zu bieten. Je nach Thema ist es aber von Fall zu Fall nötig, AfD-PolitkerInnen selbst zu Wort kommen zu lassen“.

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