Fragen der AfD haben ein Nachdenken über den Islam bewirkt

Fragen der AfD haben ein Nachdenken über den Islam bewirkt

Umfrage: Für fast zwei Drittel gehört der Islam nicht zu Deutschland

Die Welt | 12.05.16

Für 60 Prozent der Bundesbürger gehört der Islam einer Umfrage zufolge nicht zu Deutschland. 34 Prozent der Befragten meinen das Gegenteil und sind der Ansicht, dass der Islam wohl Teil der Bundesrepublik ist, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap für die WDR-Sendung „Ihre Meinung“ ergab. Im Jahr 2010, als der damalige Bundespräsident Christian Wulff in einer Rede gesagt hatte, der Islam gehöre zu Deutschland, war die Zustimmung deutlich größer. Damals stimmten dieser Aussage noch 49 Prozent der Befragten zu. 47 Prozent lehnten diese Aussage damals ab.

Kommentar:

Die beschriebene Entwicklung ist positiv zu sehen: Sie zeigt, dass Meinungsumfragen eben meist nur auf „Meinungen“ beruhen und weniger auf Sachkenntnis. Durch den wachsenden Erfolg der AfD sind nun Politik und Presse gezwungen, sich auch differenzierter über den Islam zu äußern.
Dadurch wird wohl vielen erst bewusst,
– dass es „den“ Islam nicht gibt (also auch „der“ Islam nicht friedlich ist),
– dass es verschiedene Richtungen „des“ Islam gibt, die sich – auch kriegerisch – bekämpfen,
– dass der Zentralrat der Muslime in Deutschland nur eine kleine Minderheit der Muslime in Deutschland vertritt,
– dass große Teile des Islam sich durchaus politisch verstehen,
– dass der Einfluss der türkischen AKP über Ditib in Deutschland sehr groß ist und kaum die Integration fördert,
– dass es islamische Gruppen gibt, die die Scharia über staatliche Gesetze stellen (müssen) usw.
Und je mehr darüber informiert und diskutiert wird, umso größer wird die Zahl derer, die nicht der Meinung sind, dass „der“ Islam zu Deutschland gehöre.

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