Johannas Welt: Gedanken zum „Pride Month“

Gedanken zum „Pride Month“

Glosse von Johanna Locke

Als mittelalte weiße Cis-Frau betrachtete ich Sexualität bisher als Privatangelegenheit und der Juni war einfach ein recht angenehmer Monat mit meist gutem Wetter, netten Grill-Abenden und Golf-Runden, allerdings auch viel lästiger Gartenarbeit. Aber jetzt wurde er zum „Pride Month“ deklariert, in dem sich alle 60+ Geschlechter feiern dürfen. Alle? Nein, nicht alle: wir heterosexuellen „Cis-Gender“ sind als systemisch diskriminierende Mehrheit außen vor.

Da das Pfingstwetter nicht immer für Außenaktivitäten geeignet war, nutzte ich die Gelegenheit, um mein Bildungsdefizit in Sachen LGBTQIA+ aufzubessern. Die Zahl der Buchstaben nimmt ja ebenso schnell zu wie die Zahl der Farben in der Regenbogen-Flagge.
L – Lesbisch, G – Gay/Schwul und B – Bisexuell sind ja mittlerweile allgemein bekannt und gehören zum Alltag. A – Asexuell ist selbsterklärend und ebenfalls eher langweilig. Aber was ist nun genau der Unterschied zwischen T —Transgender, Q – Queer und I – Intersexualität?

Wikipedia muss weiterhelfen:
„Transgender … bezeichnet Personen, deren Geschlechtsidentität nicht oder nicht vollständig mit dem bei Geburt anhand der äußeren Merkmale im Geburtenregister eingetragenen Geschlecht übereinstimmt oder die eine binäre Geschlechtszuordnung ablehnen.“

„Das Adjektiv queer ist eine anglizistische Sammelbezeichnung für Personen, Handlungen oder Dinge, die durch den Ausdruck ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität eine Abgrenzung zur gesellschaftlichen Cisgender-Heteronormativität vollziehen… (Der Begriff) unterliegt in seiner Verwendung Aneignungs- und Interpretationspraktiken, sodass eine genaue Definition der Bezeichnung auch Gegenstand von Diskussionen ist.“

„ Intersexualität… bezeichnet zusammenfassend sehr unterschiedliche klinische Phänomene mit unterschiedlichen biologischen Ursachen, so beispielsweise Abweichungen der Geschlechtschromosomen oder genetisch bedingte hormonelle Entwicklungsstörungen.“

Alles klar soweit?

Mir nicht. Und wenn man die Wikipedia-Artikel weiterliest, wird es nur noch
verwirrender. Also zurück zur Biologie. Hier existieren bekanntlich nur 2 Geschlechter, die sich durch Chromosomen, äußere und innere Geschlechtsorgane eindeutig voneinander unterscheiden und durch ihre Interaktion den Arterhalt ermöglichen (sollten). Natürlich gibt es in der Natur immer wieder Abweichungen, die evolutionär meist eher chancenlos sind, aber in einer modernen Zivilisation als Normvarianten akzeptiert werden.

Letztlich setzt die Biologie den individuellen Befindlichkeiten aber eindeutige Grenzen. Auch wenn moderne Chirurgie und Hormontherapie in der Lage sind, die äußeren Geschlechtsmerkmale komplett zu verändern, wird ein auf diese Weise zur Frau transformierter Mann niemals in der Lage sein, Kinder zu gebären. Eine zum Mann transformierte Frau wird niemals Kinder zeugen können und bleibt in den meisten Sportwettkämpfen für Männer chancenlos.

Nun stellt sich die Frage nach der gesellschaftlichen Anerkennung. Intuitiv würde ich die geschlechtliche Identifizierung mir unbekannter Personen nach der Optik vornehmen. Allerdings stößt man auch hier an Grenzen. Ein als Frau gekleideter biologischer Mann kann zwar durchaus als attraktivere Frau durchgehen als so manches biologisch weibliche Exemplar, aber in Frauen-Umkleiden und -Duschen will ich definitiv keinen Penis sehen! Und ich wage zu bezweifeln, dass all die bekennenden weiblichen Fans der Gender-Ideologie das im echten Leben anders sehen würden.

Ich akzeptiere, dass sich Trans-, Queer- und intersexuelle Personen nicht ihrem biologischen Geschlecht zugehörig fühlen und wäre sogar bereit, sie mit ihren Wunschpronomen anzureden, doch sollten diese Menschen ihrerseits akzeptieren, dass ich ihre persönliche Geschlechtsdefinition nicht völlig kritiklos übernehme oder gar als besondere Lebensleistung honoriere.

Und dann gibt es natürlich noch die Leute, bei denen die (optische) Geschlechtseinteilung tatsächlich schwer fällt. Im Bundestag fallen mir da gleich zwei für mich nicht so leicht zuzuordnende Gestalten auf. Zum einen dieser Typ(?), der mit den ungepflegten langen Haaren und der etwas schwabbeligen Figur aussieht, als wäre er einer RTL-Reality-Soap entsprungen. Und wenn er dann mit hochrotem Kopf hysterisch herumbrüllt, ist das Zickenterror pur!

Auf der anderen Seite wäre da die Dame(?), mit der grauen Stabsfeldwebelfrisur, strengem Gesicht und kantig hagerer Figur. Wenn sie(?) begeistert über Kriegswaffen und neue Feindbilder redet, sprüht das Testosteron aus jeder Pore! Ich kann absolut verstehen, dass Kanzler Olaf bei so viel toxischer Männlichkeit den Schwanz einzieht.

Letztlich hat mein durchaus wohlwollender Versuch der Weiterbildung zum Thema Gender nichts an meiner Grundeinstellung geändert: Sexualität ist Privatangelegenheit und sollte es bleiben. Solange niemand zu Schaden kommt und alle Beteiligten einverstanden sind (und auch in der Lage, die Konsequenzen ihres Einverständnisses zu beurteilen), soll jeder nach seinem Gusto leben und lieben. Aber wenn jemand seine Sexualität wie eine Monstranz vor sich herträgt, stellt sich mir automatisch die Frage: hat er/sie/es denn sonst nichts zu bieten?

Das Wichtigste zum Schluss: Hände weg von unseren Kindern!

Die meinigen sind zum Glück erwachsen und sich ihres Geschlechts sehr bewusst. Sie hatten noch das Glück, eine Kindheit ohne sexuelle Indoktrination genießen zu dürfen, und fanden dieses Thema bis zur Pubertät einfach nur „eklig“. Wenn man jetzt schon im Kindergarten und in der Grundschule damit anfängt, den Kindern abweichende Geschlechtsnormen aufzuzwingen, ist das einfach nur widerlich. Und wenn man demnächst schon 14-jährige ohne Einspruchsmöglichkeit der Eltern und ohne jede psychologische Beratung dazu ermuntern will, wegen typischer Pubertätsprobleme irreversible und risikoreiche Eingriffe an ihren Körpern vornehmen zu lassen, ist das ein Verbrechen!

Grafik LGBTQIA+ © AfD Rheinisch-Bergischer Kreis