Man reibt sich verwundert die Augen

Man reibt sich verwundert die Augen

Kardinal Marx spricht sich für Begrenzung der Flüchtlingszahlen aus

Die Welt | 06.02.16

Das Oberhaupt der deutschen Katholiken, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hat sich dafür ausgesprochen, die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge zu begrenzen. „Auch als Kirche sagen wir: Wir brauchen eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagsausgabe). Deutschland könne „nicht alle Notleidenden der Welt aufnehmen“.

Kommentar:

Hat nicht Peer Steinbrück schon am 16.12.15 in der ZEIT gesagt, „es nütze nichts, sich auf einem Kirchen- oder Parteitag mit Vorschlägen zum Asylrecht zu übertreffen, wenn einem anschließend die Realitäten um die Ohren flögen“?

Hat sich Kardinal Marx nicht noch am 20.12.15 gegen eine Obergrenze ausgesprochen? Vgl. diese Presseschau mit dem Artikel des Deutschlandfunks unter der Überschrift „Kardinal Marx gegen Obergrenze für Flüchtlinge“. Fliegt nun auch ihm die Realität um die Ohren? Und klingt sein Satz „Deutschland könne ‚nicht alle Notleidenden der Welt aufnehmen‘“ fast so wie der häufig kritisierte Satz „Wir sind nicht das Sozialamt der Welt“?

Dagegen hatte der Philosoph Robert Spaemann am 18.12.15 eine andere Meinung vertreten, die aber so gut wie keinen Widerhall in den Medien gefunden hat. (Vgl. diese Presseschau): „«Und wir sollten kein schlechtes Gewissen haben, wenn wir unserer Hilfe Obergrenzen setzen». Kath.net am 18.12.15
http://www.kath.net/news/53332

(2013)