„Medienexperten sehen Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender in der Coronakrise kritisch.“

„Medienexperten sehen Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender in der Coronakrise kritisch.“

Scharfe Kritik an ARD und ZDF in der Coronakrise

Die Tagespost | 27.03.20

Der Medienwissenschaftler Otfried Jarren übte in einem Beitrag für epd-Medien Kritik an der Berichterstattung der öffentlich- rechtlichen Sendeanstalten in Deutschland. Otfried Jarren ist emeritierter Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich und Präsident der Eidgenössischen Medienkommission in der Schweiz. In seinem Beitrag bemängelte der Medienwissenschaftler, dass immer die gleichen Experten und Politiker aufträten, die die Sender als Krisenmanager präsentierten. Den Sendern warf Jarren vor, Bedrohung und exekutive Macht zu präsentieren. Das sei Systemjournalismus.
Jarren steht mit seiner Kritik nicht allein da. [Auch die Medienjournalistin Vera Linß äußert sich kritisch] Viele Journalisten, so Linß, transportieren die Krisenstrategie der Bundesregierung weitgehend kritiklos. Dies sieht sie „als eine Art Service-Journalismus“.

Kommentar:

Erinnert sei hier auch noch einmal an Fritz Pleitgen, den früheren Intendanten des WDR, und seine Sorge um die Meinungsvielfalt:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/ehemaliger-wdr-intendant-im-interview-fritz-pleitgen-die-meinungsvielfalt-geraet-in-gefahr/24578112.html?ticket=ST-2879158-l9H5D5g1MOWSOdjpqT7c-ap5
„Die Meinungsvielfalt gerät in Gefahr. Um sie zu bewahren, ist nicht zuletzt der öffentlich-rechtliche Rundfunk gefordert. Homogene Berichterstattung, wie wir sie bei Themen wie Griechenland, Lokführer-Streik, Russland, Brexit und auch Trump erlebt haben und erleben, ist der schleichende Tod der Demokratie. […]
Alle marschieren in eine Richtung, nicht selten im Einklang mit der vorherrschenden Meinung in der Politik. Bedenklich!

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