Neue „Überlegungen“ vor den Wahlen in Ostdeutschland

Neue „Überlegungen“ vor den Wahlen in Ostdeutschland

Seehofer redet von Abschiebungen für syrische Heimaturlauber

DIE WELT | 18.08.19

Mehrfach wurde über angebliche Heimaturlaube von Syrien-Flüchtlingen berichtet. Bundesinnenminister Horst Seehofer spricht nun darüber, Menschen den Flüchtlingsstatus zu entziehen, wenn regelmäßige Besuche entdeckt werden. […] Wenn dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Reisen in das Herkunftsland bekannt würden, werde in der Behörde unverzüglich ein Widerruf des Flüchtlingsstatus geprüft, sagte er.

Kommentar:

Jetzt macht Seehofer Ernst: Er „bringt Abschiebungen für solche Asylbewerber aus Syrien ins Spiel, die nach ihrer Flucht regelmäßig aus privaten Gründen dorthin zurückkehren.“ Aber ist das eigentlich ein neues Thema?
Nein, wir hatten das Thema schon in 2017! Und daran hätte die WELT erinnern können, da auch sie damals schon das Thema behandelt hat.
Hier der Beleg vom 15.06.2017 unter der Überschrift
„Behörden melden häufiger Heimat-Reisen von Flüchtlingen“

 

2017 ging es auch nicht um „angebliche Heimaturlaube von Syrien-Flüchtlingen“, sondern in der WELT hieß es: „Das Phänomen tritt nicht vereinzelt auf: Immer häufiger melden Behörden an das BAMF Heimat-Reisen von Flüchtlingen.“
Die Leserkommentare von 2017 waren sehr kritisch:
– „Ist schon ein seltsames Phänomen. Menschen, die vor Krieg, Terror und politischer Verfolgung aus ihren Ländern geflohen sind, machen dort Urlaub. Wer soll das nachvollziehen können?“
– „Sicher ist, wer zurecht politisches Asyl beantragt, fährt nicht in den Verfolgerstaat, wer es trotzdem macht, ist kein politischer Flüchtling. Wer aus einem Bürgerkriegsland flüchtet und in das Bürgerkriegsland zurückreist, beweist, dass es Sicherheit im Land gibt. Niemand setzt freiwillig sein Leben aufs Spiel.“
– „Wie bezahlt ein Hartz 4 Empfänger diese Reisen? Mit 400 EUR im Monat muss man doch jahrelang sparen, um sich ein Flugticket leisten zu können.“

 

Die Leserkommentare zum aktuellen Bericht sind nicht weniger kritisch:
– „Typische Symbolpolitik kurz vor den Landtagswahlen. […]. Man hat es wirklich satt für blöd verkauft zu werden.“
– „Von welchem Geld fliegen die eigentlich in die Heimat? Die so viel Geld haben, beziehen aber dann keine Sozialhilfe bei uns, oder? Gibt nur wenige HarzIV-Empfänger bei uns, die regelmäßig verreisen so viel ich weiß. Irgendwie unfair.
– „Ist doch gut, wenn wenigstens unsere Gäste die Möglichkeiten bekommen, in ihrer Heimat Urlaub zu machen. Vielen von denen, die das mitfinanzieren, haben diese Mittel leider nicht mehr.“
– „Die Rentner gehen Flaschen sammeln. Die Schulen sind marode. …..“

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