Pedelecs – Erfolgsmodell in Wermelskirchen oder doch nicht?

Rainer Ising – © AfD Rheinisch-Bergischer Kreis

Liebe Mitstreiter,

sehen Sie auf dem Foto Pedelecs? Ich auch nicht. Eigentlich ist es die Stelle bei Wermelskirchen-Dabringhausen an der sie stehen sollten und im vorigen Jahr auch mal für 8 Wochen standen. Aber es ist noch kein Sommer, und so sind sie vermutlich noch irgendwo in einer Halle.
Viele von uns sind durch die letzte Kommunalwahl in die Gremien der Kommunen und des Kreises gewählt worden. Ich habe nun mehr denn je den Eindruck, dass unser Einsatz für unser Land und unsere gute Sache offensichtlich dringlich ist. Was da so abläuft dringt oft nicht nach außen und scheint manchmal auch an die Grenzen des Vorstellbaren zu stoßen. Das „Beispiel Pedelecs“ mag es zeigen.

Foto © AfD Rheinisch-Bergischer Kreis

Die sind nämlich ausleihbar und zwar im Rahmen eines Projekts mit dem schillernden Namen Förderprojekt “Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis – Das Bausteinsystem“. So lang können Überschriften sein, aber es gibt noch viel längere, denn derzeit laufen recht viele Projekte, die alle auf irgendwelchen Fördertöpfen beruhen.

Die Ausleihstelle bei Dabringhausen sollte Ende 2020 noch 5000,-€ kosten, die auch zu 90% gefördert werden sollten. Das war im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (StuV) zu erfahren. Mittlerweile ist der Preis aber explodiert und beträgt nun 53000,-€. Die Mehrkosten werden aber nicht gefördert, darauf bleibt der Steuerzahler in Wermelskirchen sitzen. Bei einer anderen Verleihstation betragen die Mehrkosten sogar 182.000,-€! Die Mehrkosten muss man in Relation zu den ausgeliehenen Pedelecs sehen. Diese Anzahl betrug in Dabringhausen ganze 39 Stück (in 2020).
Was wie ein handfester Skandal klingt, wurde im Ausschuss „Stadtentwicklung und Verkehr“ (StuV) am 8.3. aber einfach so durchgewunken, mit den Stimmen aller Parteien – außer denen der FDP und AfD.

Aber es kam noch besser.
Man kann diesen Vorgang sogar noch schönschreiben, wenn man als Journalist*in mit der richtigen Ideologie die finanzielle Belastung nicht erwähnt, sondern lediglich auf das enorme Steigerungspotenzial blickt. So kann z.B. eine Steigerung von 5 auf 10 als eine 100%-ige Steigerung bezeichnet werden, quasi als „Boom“, wenngleich sich absolut eher ein Misserfolg dahinter verbirgt. Leider gibt es mit Frau Kathrin Kellermann eine solche Journalist*in hier im Ort. In ihrem Artikel vom 9.3. wird aus dem obigen Vorgang ein „E-Bike-Boom“ mit begeisternden Folgen für die Bevölkerung. Auch die Verleihzahlen sahen nun ganz anders aus und fügen sich in die Begeisterung ein.
Als Mitglied im StuV konnte ich diese einseitige Presse-Berichterstattung so nicht stehen lassen und hatte der Redakteurin den hier unten stehenden Text zur Veröffentlichung geschickt. Sie veröffentlichte den Text aber nicht und begründete dies damit, dass sie nichts von einer P&R-Anlage geschrieben hatte (???). Das hatte sie auch nicht, aber ich auch nicht, noch nicht einmal sinngemäß.
Es ist bekannt, dass gerade in den Medien die Anhängerschaft linker und grüner Parteien sehr groß ist. Folglich ist in vielen Fällen eine objektive Betrachtung der Sachverhalte zu vermissen, insbesondere da in den letzten Jahrzehnten die Grundsätze guter Pressearbeit, die da sind: Trennung von Sachverhaltsdarstellung und Kommentar, aufgegeben wurden.
Wir geben aber nicht auf und überlegen uns nun weitere Schritte.
Sollten wir im September eine grüne Öko-Diktatur nicht verhindern können, so können wir uns aber von unseren Kindern und Enkeln nicht vorwerfen lassen wir hätten es gewusst und nichts getan.

Rainer Ising

Mein Kommentar zu bike-verleih-boomt in der Rheinischen Post vom 9.3.2020


Zahlentrickserei
Sehr geehrte Frau Kellermann,

Ihren begeisterten Artikel über die Verleih-Pedelecs (sind übrigens keine E-Bikes), kann ich nicht nachvollziehen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (StuV) am 30.11.´20 wurde für Dabringhausen eine Verleihzahl von 39 (in 2020) genannt und für Dhünn sogar nur 7. Am 8.3.´21 wurden diese Zahlen im StuV bestätigt. Es ist mir ein Rätsel wie man da von einem „Boom“ schreiben kann.
Einen Boom gab es nur bei der Kostenexplosion. Die urspr. 5000€ (Dabringhausen) wären noch zu 90% gefördert worden. Nun sprechen wir von 53000,-€. Auf den enormen Mehrkosten bleibt der Wermelskirchener Steuerzahler sitzen. Und nebenbei: Auch Fördergelder sind die Steuern des Bürgers. Am Bahnhof werden sogar Mehrkosten von 182000,-€ nicht gefördert. Von den erheblichen Betriebskosten wurde erst gar nicht gesprochen.
Das ist sehr viel Steuergeld für einen schönen Sommerspaß, der mit Sicherheit keine Autos ersetzen wird und auch das Weltklima nicht retten wird. Die AfD hat gegen dieses aus dem Ruder gelaufene Projekt gestimmt.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Ising