Pressefreiheit steht nicht auf dem Spiel

Pressefreiheit steht nicht auf dem Spiel

Die absurde Aufregung um den Pegida-Mann mit der Woody-Allen-Kappe

Neue Züricher Zeitung NZZ | 23.08.18

Die Behinderung des Kamerateams durch die Polizei war wohl unnötig und in ihrer fünfundvierzigminütigen Länge völlig unverhältnismässig. Mindestens ebenso unverhältnismässig ist die mediale Debatte, die der Vorfall ausgelöst hat. Die Einmischung von Justizministerin Katarina Barley (SPD) wirkt dabei schon fast verrückt. Die Vorgänge in Sachsen seien «wirklich besorgniserregend», sagte sie […].
Es ist der Ton, den Politiker nach einem schweren Verbrechen anschlagen. In Dresden wurden ein paar ZDF-Journalisten während einer begrenzten Zeit an ihrer Arbeit gehindert; deswegen steht in Deutschland nicht gerade die Pressefreiheit auf dem Spiel. Und die Polizei verwandelt sich nach einem solchen Ereignis auch nicht kollektiv in eine «Pegizei». Am Donnerstag hat sich nun auch noch die Bundeskanzlerin zum Fall gemeldet. In Tbilissi, der georgischen Hauptstadt, wollte sie sich «ausdrücklich zur Pressefreiheit bekennen».

Kommentar:

Interessante – z.T. kontroverse – Leserkommentare.

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