Schulpolitik mit desaströsem Ergebnis

Schulpolitik mit desaströsem Ergebnis

Herzlich willkommen in der neuen Klassengesellschaft!

Cicero | 05.12.23

Die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie sind abermals ein Schock für das einstige Bildungsland Deutschland. Die Ergebnisse sind schlechter denn je. Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder längst auf Privatschulen.
Eigentlich sollte mit dem deprimierenden Ergebnis der ersten PISA-Studie 2000 das Ruder herumgerissen werden. Mit zahlreichen Schulreformen unter dem Zauberwort „Kompetenzorientierung“ versprach die Politik Besserung. Die gute alte Schule sollte abgewickelt werden.
Möglichst keine zentralen Lernvorgaben mehr, keine verbindlichen Rahmenpläne, kein stumpfes Auswendiglernen. Stattdessen: Freiheit für alle und regelmäßig Leistungsüberprüfungen. Deutschland baut seit 20 Jahren an der Schule der Zukunft. Und nun? Man steht vor einem Scherbenhaufen.
Um es kurz und knapp zu sagen: Bei der ersten PISA-Studie war Deutschland Mittelmaß. Auch heute erreicht es noch etwa den OECD-Durchschnitt. Aber es ist schlechter, als es jemals war. […]
Aber die Leistungen in Mathe, Deutsch und Naturwissenschaften sind nicht nur generell rückläufig. Gleichzeitig wird der Anteil leistungsschwacher Schüler größer und der Anteil leistungsstarker Schüler kleiner. Der Anteil der Schwachen beträgt in Mathematik inzwischen ganze 30 Prozent, der Anteil der Starken hat sich seit 2012 auf 9 Prozent halbiert. Für eine Volkswirtschaft, die auf dem Weltmarkt dauerhaft erfolgreich sein will, ist das nichts anderes als eine Katastrophe.

Kommentar:

Dieses Ergebnis wird keinen überraschen, der die Schulpolitik der etablierten Parteien in den letzten Jahren ohne ideologische Augenbinden verfolgt hat und jetzt in den Parteiprogrammen deren Sicht der Dinge noch einmal nachliest. Es gibt eigentlich nur eine Partei im Bundestag, die die Misere realistisch beschreibt und klare Vorstellungen für eine Verbesserung der schulischen Leistungen hat im Interesse einer gesunden Volkswirtschaft. Ihre Vision: Zurück in die Zukunft.
Aber machen Sie sich selbst ein Bild. Wir bieten Ihnen den Zugang zu den Parteiprogrammen der im Bundestag vertretenen Parteien an – in alphabetischer Reihenfolge – und verweisen auf die entsprechenden Seiten:
1.) AfD
https://www.afd.de/wahlprogramm/
S.148ff.
2.) Bündnis 90 /Die Grünen
https://www.gruene.de/artikel/wahlprogramm-zur-bundestagswahl-2021
S.141ff.
3.) CDU
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiN0azGkPiCAxW86wIHHWPOBsAQFnoECBIQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.csu.de%2Fcommon%2Fdownload%2FRegierungsprogramm.pdf&usg=AOvVaw34LqNnbiJctjhtUjVeu95n&opi=89978449
S.79ff.
4.) Die Linke
https://www.die-linke.de/partei/programm/
Kapitel 4.3
5.) FDP
https://www.fdp.de/nie-gab-es-mehr-zu-tun
S. 13ff.
6.) SPD
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjk-vDSm_iCAxW61QIHHcYnAdYQFnoECBUQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.spd.de%2Ffileadmin%2FDokumente%2FBeschluesse%2FProgramm%2FSPD-Zukunftsprogramm.pdf&usg=AOvVaw1jW-zKPOjFRE3gILEETUNI&opi=89978449
S.28
Übrigens: Die Schulen des Erzbistums Köln sind „Privatschulen“, aber keineswegs „Schulen für Reiche“. Auch unter Kardinal Woelki müssen die Eltern keinen Cent Schulgeld zahlen! Die Schulen sind also auch für Kinder von Normalverdienern offen. Das ist nur möglich, weil dafür – sinnvoll – Kirchensteuergelder eingesetzt werden.

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