Unsere Elite?

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IWF-Chefin Lagarde muss sich vor Gericht verantworten

Die Presse (Österreich) | 22.07.16

Christine Lagarde, die französische Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), muss in ihrer Heimat vor Gericht. Das französische Kassationsgericht wies den Revisionsantrag von Lagardes Anwälten am Freitag ab. Lagarde muss sich nun vor einem speziellen Gericht verantworten, dem Cour de Justice de la Repulique. Dieser Gerichtshof untersucht mögliche Vergehen von Ministern während ihrer Amtszeit. Im Fall von Lagarde geht es um ihre Rolle als damalige Finanzministerin in der sogenannten Tapie-Affäre. Lagarde drohen theoretisch ein Jahr Haft und eine Geldstrafe von 15.000 Euro – vor allem aber ein herber Image-Verlust. Die IWF-Chefin war bereits im August 2014 in der Affäre um eine umstrittene Millionen-Entschädigungszahlung an den Geschäftsmann Bernard Tapie formell beschuldigt worden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Kommentar:

Hat es Frau Lagarde nicht so mit dem Recht? Erinnert sei an ihren Satz „Wir mussten Gesetze brechen, um den Euro zu retten“. Ein österreichischer Leserkommentar (Stimme des Volkes?): „Wenn ein Kaninchenzüchterverein eine Kassiersstelle ausschreiben würde, denke ich hätte jemand mit einer Vorgeschichte a la Lagarde keine Chance diese zu bekommen. Aber für unsere „Eliten“ gelten halt andere Massstäbe.“ Aber: Im aktuellen Fall gilt bis zu einer möglichen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

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