Was nun?

Was nun?

Der große Moria-Irrtum

tagesschau.de | 15.09.20

Viele der obdachlosen Flüchtlinge von Moria demonstrieren jeden Tag auf der Straße. Ein junger Afghane sagt: „Alle hier wollen Freiheit, wollen nach Europa. Keiner will hier bleiben und in ein neues Lager gehen.“ Auf der anderen Seite wollen viele deutsche Politiker Flüchtlinge aus Moria aufnehmen.
Aber: Der Traum der obdachlosen Flüchtlinge von Moria, bald ein neues Leben in Deutschland anfangen zu können, wird nicht wahr werden. Denn die griechische Regierung will keinen einzigen Flüchtling aus Moria ausreisen lassen. Das hat gestern Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis zum wiederholten Mal klargestellt. Auch wenn die Untersuchungen zur Ursache des Feuers von Moria noch nicht abgeschlossen sind, ist für Mitsotakis klar:
„Es besteht kein Zweifel, dass Moria von einigen hyperaktiven Flüchtlingen und Migranten verbrannt wurde, die die Regierung erpressen wollten, indem sie Moria niederbrannten und ihre sofortige Umsiedlung von der Insel forderten.“ Aber die griechische Regierung lasse sich nicht erpressen, so Mitsotakis. Deshalb müssten alle 12.000 Migranten auf der Insel Lesbos bleiben und sich in das neue, provisorische Lager einquartieren lassen.
Migrationsminister Notis Mitarakis wird deutlich: Wenn einige Leute denken, sie könnten hier einen Aufruhr organisieren, bekämen dann Asyl und könnten dann in ein anderes europäisches Land, dann irrten sie. Wenn sie das durchgehen lassen würden, so der Minister, könnte das andere ermuntern, sie nachzuahmen.

Kommentar:

Sagt „die böse AfD“ nicht dasselbe wie „die böse griechische Regierung“? Aber ist es wirklich „böse“ oder doch eher „vernünftig“? Urteilen Sie selbst.

 

Die Tagesschau erklärt auch, warum so viele Migranten (Im Artikel ist wieder nur von Flüchtlingen die Rede) nach Deutschland wollen: „Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sagte […] „Ich habe mit der Kanzlerin darüber gesprochen, wie uns Deutschland noch stärker unterstützen könnte. Möglich wäre, dass Deutschland Familien aufnimmt, die ihr Asylverfahren hier bereits abgeschlossen haben und anerkannt sind.“ Diese Familien leben allerdings weder auf der Insel Lesbos noch in einem der überfüllten Flüchtlingslager auf anderen griechischen Inseln, sondern meist in der Hauptstadt Athen. Sie haben Asyl in Griechenland bekommen, durften die Lager verlassen und wurden dann weitgehend ihrem eigenen Schicksal überlassen.

(1964)