Wo soll das enden?

Wo soll das enden?

Chaos an deutschen Schulen – Eine Lehrerin schlägt Alarm: „Ich komme mit den Kindern nicht mehr zum Lernen“

Focus | 07.03.17

Ich fühle mich derzeit mehr als Sozialarbeiterin denn als Lehrerin. Denn meine Hauptenergie fließt weniger ins Unterrichten. Ich brauche sie meist dafür, die Kinder so zu erziehen, dass ich sie überhaupt unterrichten kann.
Von den 26 Kindern ist nämlich etwa die Hälfte „verhaltensoriginell“ […] oder zeigt in anderer Form psychische Auffälligkeiten oder problematisches Verhalten. […] Sie wollen ihre Bedürfnisse sofort erfüllt sehen, haben kaum Geduld und eine geringe Frustrationstoleranz. Sie nehmen nur sich selbst wahr und merken gar nicht, wenn sie andere stören, anrempeln, zutexten. Sie sind unselbstständig, können nicht auf ihre Sachen aufpassen, verlegen oder verlieren sie ständig. Viele Kinder sind nicht einmal in der Lage, ihr Heft herauszuholen, wenn ich sie dazu auffordere.

Kommentar:

An dieser Stelle ist schon mehrfach auf die – vornehm ausgedrückt – Mängel im deutschen Schulsystem hingewiesen worden. Mit Wilhelm-Busch möchte man sagen: „Aber wehe, wehe, wehe, / wenn ich auf das Ende sehe.“ Wohin wird diese Entwicklung führen? Welche Schulen sollen diese Kinder nach der Grundschule besuchen? Wie sollen sie dort Erfolg haben können? Welche Folgen hat das für ihre persönliche Entwicklung? Werden sie selbstständig und lebenstüchtig werden können? Werden sie unsere Gesellschaft weiterbringen können? Oder schafft sich Deutschland wirklich ab, ohne dass die Mehrheit der Bürger den schleichenden Prozess bemerkt, der von der Politik immer beschönigt wird?
Interessant dazu auch die zahlreichen Leserkommentare, interessant auch, was die AfD zur Schulpolitik zu sagen hat und was vielen Menschen gefallen würde, wenn sie diese Aussagen kennen würden. Vgl. AfD-Programm Kapitel 8:
https://www.alternativefuer.de/programm/langversion

Zum Schluss noch ein Busch-Gedicht mit dem Titel „Nicht artig“

Man ist ja von Natur kein Engel,
vielmehr ein Welt- und Menschenkind,
und ringsumher ist ein Gedrängel
von solchen, die dasselbe sind.

In diesem Reich geborner Flegel,
Wer könnte sich des Lebens freun,
Würd‘ es versäumt, schon früh die Regel
Der Rücksicht kräftig einzubläun.

Es saust der Stock, es schwirrt die Rute.
Du darfst nicht zeigen, was du bist.
Wie schad, o Mensch, dass dir das Gute
Im Grunde so zuwider ist!

(1988)