Neue Töne wegen Druck von unten?

Neue Töne wegen Druck von unten?

Katholische Bischöfe raten nicht davon ab, AfD zu wählen

Kölnische Rundschau | 07.03.17

In der Nachkriegszeit hatten die katholischen Bischöfe mitunter Wahlempfehlungen gegeben. Mittlerweile bemüht sich die Kirche aber, den Eindruck der Parteinahme zu vermeiden. Gegen die AfD hatte sie allerdings mehrfach Stellung bezogen.

Kommentar:

Wer Arbeitszeugnisse kennt, kommt sicher ins Schmunzeln, wenn er liest, dass sich die Kirche (…) den Eindruck der Parteinahme zu vermeiden „bemüht“. Es sei hier noch einmal an den Cicero-Artikel „Willkommen in der Merkel-Kirche!“ erinnert :
http://cicero.de/salon/politik-und-glaube-willkommen-in-der-merkelkirche
oder an Bischof Voderholzer (Regensburg), der in einer öffentlichen Predigt gesagt hat: „Ich möchte doch mir und allen Predigern in Erinnerung rufen, dass die unmittelbare Tagespolitik nicht Gegenstand der Glaubensverkündigung sein sollte. Die Bischöfe und Priester sollten nicht zu schnell bestimmte politische Positionen in den Rang von Glaubenssätzen erheben und andere zu Häresien erklären.“
Es muss für den Bischof doch einen Grund zu dieser Stellungnahme gegeben haben – oder?
Bemerkenswert ist auch der Beitrag im Kölner Domradio:
„Bischof Overbeck befürwortet eine sachliche und kritische Auseinandersetzung mit der AfD. Die Kirche rede ja auch mit anderen Parteien, sagte er in Bergisch Gladbach. Bei der Afd könne es allerdings ein „Diskurs durchaus strittigster Art“ werden. […] Auf die Frage, wie er das Parteiprogramm der AfD aus christlicher Sicht beurteile, sagte Overbeck, jeder Christ müsse selbst klare Kriterien bei seiner Wahlentscheidung anwenden“.
https://www.domradio.de/themen/kirche-und-politik/2017-03-07/bischof-overbeck-wirbt-fuer-austausch-auch-mit-der-afd

Sogar Radio Vatikan berichtet:
„Die Frage, ob Christen eine Partei wie die AfD wählen können, wollte Overbeck nicht mit ja oder nein beantworten. Allgemein sei jede in Deutschland offiziell anerkannte Partei „für den Christen anhand gewisser Kriterien wählbar“. […] Klarer äußerte sich der deutsche Caritaspräsident Peter Neher: „Es ist wenig hilfreich, Wähler der AFD mit dem Stigma des Nichtchristen zu versehen.“
http://de.radiovaticana.va/news/2017/03/07/d_bisch%C3%B6fe_reden_%C3%BCber_soziale_umbr%C3%BCche_und_populismus/1297085

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