Zum Umgang mit hart erarbeiteten Steuergeldern

Zum Umgang mit hart erarbeiteten Steuergeldern

Gut gemeinter Unfug mit fataler Wirkung

t-online.de | 30.05.22

Als der Ukraine-Krieg schon bald nach dem russischen Überfall Ende Februar einen schweren Schatten über die deutsche Energieversorgung legte, überkam die Autofahrer-Partei FDP schnell die Angst, dass sie das treffen könnte, was die „Bild“-Zeitung einmal und für immer „Benzin-Wut“ getauft hatte. Parteichef Christian Lindner und anderen Liberalen entfleuchte diese Idee, bevor so richtig über sie nachgedacht wurde. […]
Die Grünen, ÖPNV-Partei aus Überzeugung, wollten der liberalen Autofahrer-Beglückung nur zustimmen, wenn dann auch die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in den Genuss eines Schnäppchens kommen würden. Das war die geistige Geburtsstunde des 9-Euro-Tickets, das wie der Tankrabatt ebenso umgehend ausgerufen wurde, ohne vorher mit nicht ganz unmaßgeblichen Beteiligten wie der Deutschen Bahn hinreichend geredet zu haben.
Doppelter Stuss hält besser. Und so nahm das Unheil aus Tankrabatt und 9-Euro-Ticket seinen Lauf.

Kommentar:

Interessant: Der Verfasser, zuletzt Chefredakteur und Verleger des Cicero, vertritt die Forderung der AfD nach Verlängerung der Laufzeiten der noch bestehenden Atomkraftwerke! Er erwähnt das natürlich nicht. Dabei wäre das – wenn man es denn wollte! – ein Leichtes. Man brauchte nur 5 Wörter mehr: „Andere wiederum sollten vorübergehenden Verzicht auf ihre Atomkraftskepsis üben und den verbleibenden Meilern eine längere Restlaufzeit gönnen“, wie es die AfD vorschlägt.
Aber – wie so oft – die AfD wird totgeschwiegen – oder man übernimmt einfach Positionen der AfD, wie der nächste Beitrag in der Presseschau zeigt.

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