Die Geständnisse der Ursula von der Leyen

Die Geständnisse der Ursula von der Leyen

Talk-Gäste behaupten, dass die EU gescheitert ist

Focus | 05.12.16

CDU-Politikerin und Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen geht in die Offensive. „Wir haben Fehler gemacht“, sagt die Ministerin. Bei Euro und den Außengrenzen habe man nicht zu Ende gedacht. „Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht.“

Kommentar:

Was haben wir bloß für eine tolle politische Elite! Da sagt eine Stellvertretende Vorsitzende der größten Regierungspartei, ehemalige Arbeits- und Sozialministerin und jetzige Verteidigungsministerin in aller Öffentlichkeit, ihre Regierung habe Fehler gemacht, man habe wichtige Entscheidungen „nicht zu Ende gedacht“, ja man habe seine „Hausaufgaben nicht gemacht“ – und tritt nicht zurück! Auch die Medien schreien nicht auf! Ja, was können sich unsere Politiker denn alles erlauben?

Hat nicht der „kleine“ der Kommentator dieser Presseschau schon im August Folgendes geschrieben:
„Die alten Römer nannten jemanden „klug“ (prudens), wenn er „vorausschauend“ (pro-videns) war. „Klugheit“ (prudentia) war also die Anwendung des Verstands zu vorausschauendem Handeln. So auch der berühmte Vers des Dichters Vergil aus der Zeit des Augustus: „Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.“ (Alles, was du tust, tue vorausschauend und bedenke vorher das Ergebnis/die Folgen deines Handelns“.)
Daher hat der Kommentator dieser Presseschau als Lateinlehrer seinen Schülern immer den Satz mit auf den Weg gegeben: „Nachdenken heißt vorher denken, nicht nachher.“
Hätten doch die Mitglieder der Regierungsparteien und der Pseudo-Opposition Vergil gelesen und verinnerlicht! Von vorausschauender Politik kann nämlich – wenigstens nicht im Zusammenhang mit der Asylpolitik, der Flüchtlingspolitik und der Migrationspolitik – keine Rede sein.“

Und doch wird Ursula von der Leyen in dieser Woche sicher wieder zur Stellvertretenden Vorsitzenden „gewählt“ (es gibt nämlich für die Stellvertreter genau so viele Kandidaten wie Plätze!) und bleibt natürlich Ministerin – ebenso wie ihr Kollege Strobl (auch Stellvertretender Vorsitzender der Bundes-CDU und Stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister in BW) und auch Schwiegersohn von Wolfgang Schäuble, der nun mit markigen und eigentlich doch „rechtspopulistischen“ Sprüchen u.a. sogar die Abschiebung von kranken Flüchtlingen fordert, weil sonst die Bürger den Glauben an die Politik verlieren.
Geht’s noch?

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