Eine nüchterne Analyse und Reaktionen der Leser

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Neuer Élysée-Vertrag — Die Grenzen der deutsch-französischen Freundschaft

Die Welt | 22.01.19

Der Aachener Vertrag soll Deutschland und Frankreich enger aneinander binden. Das ist leichter gesagt als getan, denn beide Länder haben nicht die gleiche Wellenlänge. Zudem weckt die Vereinbarung Ängste bei Rechten und Gelbwesten.

Kommentar:

Der Kommentator ist eifriger Zeitungsleser, ist aber von dem „Aachener Vertrag“ völlig überrascht worden. Es geht ihm offensichtlich nicht allein so.

 

Ein Leser kommentiert:
„Wie kann man als Bürger diesen Vertrag kommentieren, wenn man den genauen Text nicht kennt ? Warum wird in den Medien nicht vorab dieser Text diskutiert? Dass Merkel nach Aachen fährt ist schon eine Weile bekannt, aber kein Journalist fragt im Kanzleramt nach und teilt dem Bürger mit worum es ganz genau geht? Es scheint üblich geworden zu sein, dass der Bürger immer öfter vor vollendete Tatsachen gestellt wird, siehe Migrationspakt, Flüchtlingspakt und jetzt hier. Demokratisch ist das nicht.“

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das folgende Zitat aus dem obigen Artikel: „So steht es in der Präambel des Vertragsentwurfes, der WELT vorliegt.“
Man höre und staune: An dem Tag, an dem in Aachen der Vertrag unterschrieben wird, liegt der WELT offenbar nur der Vertragsentwurf vor!

 

Ein anderer Leser wundert sich: „Irgendwie merkwürdig, dass zwei, die nach stärkerer Integration der EU rufen, sich im selben Atemzug enger zusammentun, sich somit von 25 – 26 anderen separieren und den Eindruck erwecken, sie wollen ihre Dominanz verstärken.“

 

Einem anderen fällt auf: „Die gleichen Politiker, die uns die ganze Zeit etwas von der Stabilität des Euros daher erzählen, erzählen uns jetzt, dass es für die „Stabilität des Euros“ unabdingbar ist, Euro-Bonds, eine Bankunion und ein EU-Finanziministerium, also noch viele neue Billionen Euro nötig seien, um die ökonomischen Fliehkräfte, Schuldenorgien und Instabilität zu rekompensieren, die gerade erst durch den Euro entstanden ist. Sehr ‚logisch‘!“

 

Wieder ein anderer merkt an: „Hochinteressant ist m. E., dass im BT am 17. 1. von einem Redner kritisiert wurde, dass den Abgeordneten die Vertragsunterlagen erst einen Tag zuvor vorgelegt wurden : Mit dem Vermerk vertraulich ! ! ! ! Die Reden zu diesem TOP kann man sich in der BT Mediathek anschauen :
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw03-de-aktuelle-stunde-frankreich/588242
Die Öffentlichkeit hat also kein Recht über die Inhalte etwas zu erfahren. In meinen Augen ein Riesenskandal ! So nicht und erst recht nicht mit mir !“
Insgesamt finden Sie in der WELT 423 Leserkommentare.

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