Eine treffliche Analyse
Wir brauchen mehr Lust an der Debatte
Die Tagespost | 04.04.21
Norbert Bolz vermisst gepflegte Polemik und Lust auf Debatte. Er zeigt auf, woran es liegen kann, dass beides in unserer Gesellschaft kaum noch anzutreffen ist:
Es wird nicht mehr argumentiert. Weil es zu anstrengend ist, zu denken und zu diskutieren, bezieht man Position und zeigt Haltung. Dieser Starrsinn sentimentaler Empfindlichkeiten nennt sich selbst „woke“ und hält sich für links. Die „woke“ Linke reagiert auf jede abweichende Meinung mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft der Guten. „Woke“ ist die Tyrannei der Wehleidigen, die ihre Aggressivität als Notwehr verkaufen. Was sie als Haltung einüben, könnte man auf die Formel bringen: Ich fühle mich diskriminiert, ich bin verletzt, ich klage an, ich fordere Respekt und Wiedergutmachung. Dass man damit in Medien und Politik große Erfolge feiert, besagt aber, dass unsere Gesellschaft Hysterie nicht mehr als pathologisch, sondern als normal einstuft.
Es wird nicht mehr argumentiert. Weil es zu anstrengend ist, zu denken und zu diskutieren, bezieht man Position und zeigt Haltung. Dieser Starrsinn sentimentaler Empfindlichkeiten nennt sich selbst „woke“ und hält sich für links. Die „woke“ Linke reagiert auf jede abweichende Meinung mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft der Guten. „Woke“ ist die Tyrannei der Wehleidigen, die ihre Aggressivität als Notwehr verkaufen. Was sie als Haltung einüben, könnte man auf die Formel bringen: Ich fühle mich diskriminiert, ich bin verletzt, ich klage an, ich fordere Respekt und Wiedergutmachung. Dass man damit in Medien und Politik große Erfolge feiert, besagt aber, dass unsere Gesellschaft Hysterie nicht mehr als pathologisch, sondern als normal einstuft.
Kommentar:
Wo findet darüber überhaupt noch eine Diskussion statt? Dabei wäre sie so notwendig – für die Demokratie.
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