Gleiche Ursachen – gleiche Wirkung
Handelsblatt | 23.10.15
Der Zustrom [an Flüchtlingen] überfordert das skandinavische Land zunehmend. […] Mit der immer größeren Belastung droht die Stimmung in der Bevölkerung zu kippen, ähnlich wie in Deutschland. […] Löfven ist schwer unter Druck. […] Nach Ansicht der rechtspopulistischen Schwedendemokraten (SD) hat seine großzügige Asylpolitik das Land in eine Katastrophe geführt. Sie verlangen eine Volksabstimmung über die Flüchtlingsfrage – und eine Anzeigenkampagne, wie sie das Nachbarland Dänemark führt. Mit strengeren Regeln hatte die dänische Regierung das Land gezielt weniger attraktiv für Flüchtlinge machen wollen. Im Gegensatz zu Schweden hatten dort anschließend nur ein paar Tausend Menschen Asyl gesucht.
Kommentar:
Frage: Warum berichtet das Handelsblatt über die Situation in Schweden? Es gibt (mindestens) zwei mögliche Antworten:
a) Es ist sehr sinnvoll zu berichten, wie die Situation in anderen Ländern ist, die Flüchtlinge aufnehmen oder auch nicht. Der Leser kann vergleichen und sich ein eigenes Urteil bilden.
b) Wenn es sich nicht um das Handelsblatt handeln würde, sondern um eine Presseerklärung oder einen Flyer der AfD, käme bestimmt von allen Seiten sofort der Vorwurf, dass die AfD den Menschen Angst machen und mit dieser Angst auf Stimmenfang gehen wolle.
Beim Handelsblatt wird dieser Vorwurf (sicher zu Recht) nicht erhoben. Warum dann aber immer bei der AfD?
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