Grenzenlose Freiheit = Paradies?
UN-Bericht fordert Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Erwachsenen und Minderjährigen
Kommentar:
Schöne neue Welt: Nicht nur „über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, nein bald auch auf der Erde. Es soll wohl ein neues Paradies geschaffen werden, ein neuer Garten Eden – aber ohne jeden verbotenen Baum.
Doch Vorsicht: Die Bibel verkündet die Erfahrung, dass die Menschheit das Paradies verliert, wenn sie keine Grenzen anerkennt und wie Gott sein will. Und sind bisher nicht wirklich alle menschlichen Versuche gescheitert, die Welt zu einem Paradies zu machen? Und wird das Zusammenleben nicht eher zur Hölle, wenn jeder sich in seinem Tun auf seine absolute Autonomie berufen darf? Ja, kann und darf es dann überhaupt noch einen Rechtsstaat geben? Eigentlich nicht; denn wer soll entscheiden, was recht/richtig ist und damit verbindlich?
In seiner brillanten Rede vor dem Bundestag hat Papst Benedikt XVI. diese Thematik angesprochen: „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“, hat der heilige Augustinus einmal gesagt. Wir Deutsche wissen es aus eigener Erfahrung, daß diese Worte nicht ein leeres Schreckgespenst sind. […] Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers. […] Wie erkennen wir, was recht ist? Wie können wir zwischen Gut und Böse, zwischen wahrem Recht und Scheinrecht unterscheiden? Die salomonische Bitte [„Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“] bleibt die entscheidende Frage, vor der der Politiker und die Politik auch heute stehen.“
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/benedict/rede-250244
Hoffentlich haben die Mitglieder des Bundestags diese Rede verinnerlicht. Doch im Spiegel war am 22.09.2011 zu lesen: „Rund hundert Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken erklärten zuvor, die Papstrede boykottieren zu wollen.“
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