Merkels Plädoyer für die Nation

Merkels Plädoyer für die Nation

Ein Kommentar von Sebastian Weirauch

Sebastian Weirauch, Stellv. Kreissprecher – Foto © AfD Rheinisch-Bergischer Kreis
In der Pressekonferenz am 28.10.2020 teilten Kanzlerin Merkel, Berlins Oberbürgermeister Müller und der Bayerische Ministerpräsident Söder der Öffentlichkeit mit, dass es bundeseinheitliche verschärfte Regeln zur Bekämpfung des Coronavirus geben wird. In vorhergehenden Diskussionen mit den eigentlich dafür verantwortlichen Ministerpräsidenten der Länder wurde, trotz teilweise sehr unterschiedlicher Situationen vor Ort, um eine einheitliche, nationale Regelung gerungen.

Unabhängig von der Frage, ob solch eine nationale Regelung für die Bekämpfung von Corona inklusive der damit verbundenen Auswirkungen auf die Wirtschaft und das soziale Leben der optimale Weg ist, steht dieses faktische Plädoyer für nationales Handeln in krassem Gegensatz zu Merkels generellen Politik.

Ihre Maßnahmen zielen in der Regel auf die Auflösung bzw. Entmachtung der nationalen Institutionen zugunsten einer übergeordneten politischen Einheit wie der EU oder der UN. Zu diesem Schluss muss man zumindest kommen, wenn man ihr Handeln zugrunde legt. Um so überraschender ist es also, dass im Zeichen der Krise plötzlich die Nation und der damit verbundene Wertekanon, der zu Solidarität und sozialem Handeln führt, nicht nur argumentativ vorgeschoben, sondern auch als politische Handlungseinheit beschworen wird.

Die Nation, durch die derzeitigen politischen Akteure gescholten und nicht zuletzt durch die mantrahafte Verknüpfung mit dem Nationalsozialismus als Quelle für eine Vielzahl von Problemen verantwortlich gemacht, ist faktisch aber genau das, was jetzt von ihr erwartet wird. Sie ist die größte funktionierende gesellschaftliche Einheit, die durch ihre einheitlichen Werte und gemeinschaftliche Identität in der Lage ist, großen Problemen koordiniert zu begegnen und damit deren Lösung zu ermöglichen. Ob das nun ein feindliches Heer, die Wirtschaftskrise, eine Naturkatastrophe oder eben eine Epidemie ist.

Dass in der epidemisch genannten Situation nationales Handeln heraufbeschworen wird, sollte jedem verdeutlichen, welchen Wert eine funktionierende Nation hat. Das Heil einer multikulturellen bzw. offenen Gesellschaft hat zwar den verführerischen Glanz einer Fata Morgana, diese stellt sich aber bei der ersten Belastung als flirrendes Irrlicht heraus.

Wir sollten also unsere Nation als das wertschätzen, was sie ist, die Grundlage unseres Zusammenlebens. Und wir sollten unserer eigenen Lebensart nicht nur positiv gegenüberstehen sondern uns auch aktiv für diese einsetzen. Sich selbst und die eigene Kultur zu verleugnen, führt nicht zu einer friedlichen und selbstbestimmten Gesellschaft. Das muss Frankreich mit den letzten islamistischen Terrorakten schmerzlich erfahren.

Wie weit die Deutschen in der Lage sind, sich vom Schein des multikulturellen Sozialismus zu befreien, bliebt abzuwarten. „Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf!“ verkündetet der DDR Generalsekretär Erich Honecker noch 1989, als der kommunistische Sozialismus sowohl ethisch aus auch wirtschaftlich schon längst am Boden lag. Das lässt nicht wirklich auf ein selbstkritisches Verhalten der Regierenden hoffen. Bleibt also abzuwarten, wie dramatisch die Situation in Deutschland werden muss, bevor das multikulturelle Dogma infrage gestellt werden darf und wir wieder das sein dürfen was wir sind.
Deutsch, Bürger, die in Frieden und Freiheit ihr Leben genießen wollen.