Planspiele eines SPD-Funktionärs zur Zukunft der AfD

Planspiele eines SPD-Funktionärs zur Zukunft der AfD

AfD schmiert in Krise ab, doch Corona ist gefährlicher Nährboden für Populisten

Focus | 14.04.20

Nun bietet die Corona-Krise eine dritte politische Gelegenheitsstruktur für die AfD. Anders als die Umfragen derzeit suggerieren und auch die Unruhe in der Fraktion selbst es vermuten lässt, sind die Bedingungen für rechtspopulistische Kräfte nicht schlecht mit Blick auf die Zeit nach der Krise. Diesen Aspekt müssen die etablierten Parteien nun mit bedenken. Krisenzeiten sind Regierungszeiten. Der Opposition im Bundestag und in den Landtagen bleibt derzeit nichts anderes übrig, als die notwendigen Maßnahmen zu unterstützen. Aber: Die Stunde der Regierung wird zu Ende gehen. Die Zweifel an Maßnahmen der Regierung werden zunehmen. Zwangsläufig. Auch die Einschränkungen in den Grundrechten wird insbesondere in der AfD-Wählerschaft langfristig wieder gegen die Regierung gewendet werden. Dann schlägt die Stunde der Opposition. […]
Alice Weidel schreibt, dass nach der Krise thematisiert werden muss, „warum die Bundesregierung nicht rechtzeitig gezielte Maßnahmen ergriffen hat“. […]
Die AfD wird die Kritik am Management der Bundesregierung intensivieren und Verbindungen zu ihrer Themenagenda ziehen. Die AfD-Fraktion kann dies im Bundestag auch mit besonderer Glaubwürdigkeit vorbringen. Die anderen dortigen Oppositionsfraktionen sind mittelbar über ihre Beteiligung an Landesregierungen am derzeitigen entschlossenen Krisenmanagement beteiligt.

Kommentar:

Eine gute Werbung für die AfD wie z.B. der Hinweis, dass die AfD ihre Kritik am Management der Bundesregierung „im Bundestag auch mit besonderer Glaubwürdigkeit vorbringen“ kann, weil alle anderen Parteien im Bund und/oder in den Ländern am jetzigen Krisenmanagement aktiv beteiligt sind.

Interessant sind die zahlreichen kontroversen Leserkommentare.

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