Presseschau: Deutsche sehen keine Überpräsenz der AfD in den Medien

Presseschau: Deutsche sehen keine Überpräsenz der AfD in den Medien

Forsa-Umfrage: Deutsche beklagen Überpräsenz der AfD in den Medien

Der Spiegel | 19.02.16

Einer Umfrage zufolge ist eine große Zahl der Deutschen der Meinung, dass die Medien zu viel über die AfD berichten – und zu wenig über Nichtwähler. Wie aus der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der „Frankfurter Neuen Presse“ hervorgeht, denken rund 40 Prozent der Befragten, dass der rechtspopulistischen Partei zu viel Beachtung geschenkt wird.

Kommentar:

Der politisch Interessierte weiß sofort, was läuft: Forsa? Das ist doch das SPD-Mitglied Güllner, ein besonderer „Fan“ der AfD! (Sie kennen seine Aussagen im DLF vom 02.01.16 aus dieser Presseschau: AfD-Wähler seien „keine normalen Menschen“, sondern Anti-Demokraten. Das eigentliche Problem sieht er in den Nichtwählern.) Kann man da etwas anderes erwarten?

Und an dieser Stelle sei auch noch einmal auf den tendenziösen Einsatz von Sprache hingewiesen: In der Überschrift heißt es „Deutsche beklagen“. Das klingt so (und so soll es wohl auch klingen?), als wenn „die Deutschen“, d.h. „alle“ Deutschen darüber klagen.

Im Artikel selbst ist dann zunächst von „eine(r) großen Zahl“ die Rede und dann von 40%, also deutlich weniger als die Hälfte!

Dann erfährt der Leser differenziert, dass 17% der Meinung sind, „es werde zu wenig über die AfD berichtet“ (der Autor setzt natürlich das wertende „nur“ 17% hinzu – dabei wäre die SPD in BW froh, wenn sie 17% erreichen würde!), und 36 Prozent sähen die Berichterstattung als „gerade richtig“ an.

Dies veranlasst einen Leserkommentar zu dem Hinweis, die Summe von 17 + 36 sei 53, und zu der Bemerkung „Neulich waren zumindest 53 noch mehr als 40.“

Fazit: Deutsche sehen keine Überpräsenz der AfD in den Medien

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