Wird aus dem Abenteuer und der Herausforderung Unterwerfung?
Stephans Spitzen – Wir schaffen das?
WirtschftsWoche | 13.10.15
Nun, was die einen so zu freuen scheint, fürchten die anderen: was ist die Souveränität eines Staates noch wert, der noch nicht einmal seine Grenzen sichern kann, der jeden hineinlässt, egal, um wen es sich handelt? Im Ausland hält man nicht nur die Deutschen, sondern auch die Kanzlerin für verwirrt. Wer genau hinschaut (und nicht nur auf die Bilder weinender oder gar toter Kinder), sieht junge Männer einmarschieren, gut genährt und gut gelaunt. (Nebenbei: die demografische Notlage, von der viele reden, wird dadurch nicht behoben, Kinder gebären können nur Frauen.) Sie haben an der Grenze zu Deutschland als erstes gelernt, dass man sich in diesem Land nimmt, was man will. – Nun ist die Lage da. Was tun?
Kommentar:
Der Text ist so dicht und trotzdem so klar in der Analyse, dass man kaum weiß, welche Passage man als „Appetithappen“ vorlegen soll.
Er ist unbedingt zu empfehlen!
Am Schluss sieht er auch eine große Gefahr darin, dass viele Deutsche Probleme mit der eigenen Identität haben: „Denn wenn wir nicht wissen, wer wir sind und was wir sein wollen, wird aus dem Abenteuer und der Herausforderung das, was Michel Houellebecq so präzise beschrieben hat: Unterwerfung.“