Zwei blaue Burgen vor Frühlingsfest in Rösrath, 14. April 2019

Zwei blaue Burgen vor Frühlingsfest in Rösrath, 14. April 2019

Die Linie derer zu Forsbach soll im 15. Jhd. mit Ritter Klaus von Forsbach erloschen sein. Das kann aber nicht sein, denn uns liegt sicheres Zeugnis vor, dass ein Ritter Rolf von Forsbach an einem Sonntag Anno Domini Nostri Iesu Christi 2019 prägend in das Rösrather Stadtleben eingegriffen hat.

Der langen Historie derer zu Forsbach kann somit eine weitere Anekdote hinzugefügt werden.

Die Standarte derer zu Forsbach wird vor Burg Weidelmeuth gehisst – Foto © AfD Rheinisch-Bergischer Kreis

Es begab sich nämlich vor gar nicht allzulanger Zeit, dass sich besagter Rolf von Forsbach anschickte, um die Gunst der Königstochter mit dem wohlklingenden Namen Populi Germine im Weiler Rösrath zu werben.

Welche Gelegenheit könnte passender sein, als dieses Ansinnen auf einem Fest für Freude, neu entfachten Lebensmut und Nächstenliebe in die Tat umzusetzen: das Fest für den Frühling. Für Zuversicht und Wiedergeburt der Natur.

Frohgemut machte er sich auf, die Vielgeliebte mit seinem betörenden Gesang von Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und sogar Meinungsfreiheit, die auf seinem Wappen eingeprägt sind, zu umgarnen. Der Geliebten den Edelmut zur Wahrheit so weit nur eben möglich einzuträufeln.

Doch ach, mit ohrenbetäubendem Kettenrasseln donnerte vor ihm das Falltor hernieder und ließ ihn in einer Staubwolke aus scheinenden Fäden um den Glauben an eine Objektivität ringen.

Die alte Königin ließ ihm durch ihre hiesigen übertreu ergebenen Statthalter aus der fernen Burg Branden überbringen, neben Wahrheit, Wirtschaftlichkeit, gesundem Menschenverstand, Gesetzen und Recht sei fürderhin auch der Wettbewerb der Ansichten nicht mehr Grundlage ihrer Machtvollkommenheit.

Dunkel umwölkt von Missgunst, Hartherzigkeit, Herrschsucht wollte ihm das Ritterherz ganz schwer werden.

Doch was ist das? In der hochgezogenen Zugbrücke eine Tür, an der ganz deutlich von innen gerüttelt wird. Nur noch schwer zu erkennen ist das Schild, das die Tür bezeichnet, der Ritter liest es aber schließlich laut vor. Dort steht: DEMOKRATIE.

Eilig beginnt er einen Ausfall aus seiner blauen Burg Weidelmeuth, gründet eine zweite Burg unmittelbar an den abweisenden Mauern des als Spiel verbrämten Kerkers.

Der Ritter von der blauen Gestalt umwirbt von zwei Seiten – Foto © AfD Rheinisch-Bergischer Kreis

Beseelt von der Überzeugung, die Wahrheit müsse siegen, tönen seine Fanfaren der Freiheit von zwei Seiten die steilen Mauern hinan.

Die Tür springt auf, Germine reibt sich die Augen, sie hat die Minne erhört: „Ach Du mein Ritter Rolf, Du bist wahrlich der Einzige, der sich noch traut, seine Stimme zu erheben. Dafür danke ich Dir inniglich und will Dir die meine am 26. Tag im Maien geben.“

Fortan lebten sie glücklich und zufrieden, weil sie den lange falsch verstandenen Festbeinamen endlich mit Inhalt gefüllt hatten: „Gemeinsam für Rösrath“.

Und wenn sie nicht gestorben sind, bewahren sie die Liebe zur Heimat noch heute und für alle Zeit.