Unerhört dreist – CDU kopiert fleißig weitere Inhalte aus dem AfD-Programm!

Unerhört dreist – CDU kopiert fleißig weitere Inhalte aus dem AfD-Programm!

Kristina Schröder für Begrenzung von Kanzler-Amtszeit

WELT/N24 | 06.08.17

Ex-Familienministerin Schröder bringt eine Begrenzung der Amtszeit von Bundeskanzlern ins Spiel. Das könne mehrere Probleme lösen: etwa das Dilemma, den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden.

Kommentar:

Die WELT tut ganz unschuldig so, als ob es sich um eine Initiative aus den Reihen der CDU handle, und erwähnt mit keinem Wort, dass es sich um eine Forderung der AfD handelt, die seit Mai 2017 in ihrem Wahlprogramm von Köln nachgelesen werden kann, über die aber weder von den öffentlich-rechtlichen Anstalten noch von der Presse informiert wurde. Werden hier die Leser hinters Licht geführt bzw. nicht vollständig informiert?
Hier der Kommentar auf AfD-facebook:
+++CDU kopiert fleißig weitere Inhalte aus dem AfD-Programm!+++
Vermutlich muss man sich eine Wahlkampfkonferenz bei der CDU so vorstellen: Die Teilnehmer sitzen um einen langen Tisch herum, von vorne kommt die Frage, welche AfD-Position man denn heute kopieren wolle. Etwas Gemurmel, schließlich schlägt jemand von hinten links vor, man könne doch eine Amtszeitbegrenzung für das Kanzleramt ins Spiel bringen, das stünde bei der AfD auf Seite 11 und würde sicher ein paar Stimmen bringen.
Es folgt die Frage, wer denn diese Position öffentlich kopieren wolle, Kristina Schröder meldet sich daraufhin freiwillig. In der Welt liest man schließlich, dass Schröder eine Amtszeitbegrenzung von 8 Jahren für sinnvoll hält. Und was steht dazu seit Monaten im Programm der AfD?
„Um unser Ideal des Bürgerabgeordneten herzustellen, fordern wir eine Mandatszeitbegrenzung für Abgeordnete auf vier und für den Bundeskanzler auf zwei Legislaturperioden.“
Hier finden Sie unsere weiteren Positionen zu Stärkung der Demokratie in Deutschland:
https://www.afd.de/demokratie-in-deutschland/

Merke:
Mit der AfD wäre Merkel schon lange Geschichte!

(1761)

Darf die Regierung illegale „Einreisen“ zulassen? Sie fragt nicht, sie tut es.

Darf die Regierung illegale „Einreisen“ zulassen? Sie fragt nicht, sie tut es.

„Anstieg illegaler Migration in der zweiten Jahreshälfte“

WELT/N24 | 06.08.17

Das Erreichen der Kapazitätsgrenze in Italien und weitere Indizien deuten darauf hin, dass wieder mehr Asylsuchende nach Deutschland kommen. Die Behörden erwarten mehr illegale Migration in der zweiten Jahreshälfte. […] Für die Behörden in der Bundesrepublik stellt die Identifizierung der Einreisenden weiterhin eine große Herausforderung dar. Noch immer legt die Mehrzahl keine Personaldokumente vor.

Kommentar:

Wie nennt man eigentlich Menschen, die illegal in ein Land kommen/eindringen?
„Einreisende“ sind es aber wohl auf keinen Fall!
Die Leser beschäftigt das Thema sehr. Hier nur 4 Beispiele aus aktuell 212 Leserkommentaren:
1) „Und das wird natürlich vor der Wahl schön untern Teppich gekehrt von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.“
2) „Über zwei Dinge bin ich sehr glücklich. Erstens, dass ich schon 68 Jahre alt bin, zweitens, dass ich keine Kinder habe.“
3) „Die Großparteien lassen JEDEN rein und lassen auch mit Hilfe der Kleinparteien KEINEN mehr raus!“
4) „Irgendwie seltsam. Man darf ohne Papiere in dieses Land einreisen und bekommt großzügig Gelder, aber man kann nicht mehr ohne Papiere ausgewiesen werden.“

Nun auch hier ein Blick in das Wahlprogramm der AfD unter Punkt 5.2:
„Die Grenzen müssen umgehend geschlossen werden, um die ungeregelte Massenimmigration in unser Land und seine Sozialsysteme durch überwiegend beruflich unqualifizierte Asylbewerber sofort zu beenden. […]
Einen Asylantrag soll nur stellen dürfen, wer seine Identität nachweist. Alle abgelehnten Asylbewerber sind in ihre Herkunftsländer zurückführen.“

(1679)

Wie unabhängig sind Politiker?

Wie unabhängig sind Politiker?

Weil legte Regierungserklärung erst Volkswagen vor

Der Tagesspiegel | 06.08.17

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat eine Regierungserklärung zur VW-Affäre vorab dem Konzern zur Prüfung vorgelegt. Der SPD-Politiker wies jedoch den Vorwurf zurück, er habe sich von dem Unternehmen beeinflussen oder gar kontrollieren lassen. In einem Interview verteidigte Weil, der auch VW-Aufsichtsratsmitglied ist, das Vorgehen, in der Diesel-Krise die VW-Zentrale vor entscheidenden öffentlichen Erklärungen um Überprüfung von Redemanuskripten gebeten zu haben.

Kommentar:

So werden BILD-Leser informiert:
http://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/stephan-weil/wir-haben-die-rede-umgeschrieben-und-weichgespuelt-52776986,view=conversionToLogin.bild.html
So werden ZEIT-Leser informiert + 207 Leserkommentare:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-08/niedersachsen-stephan-weil-volkswagen
Und wie lautet Ihr Kommentar?

Und was sagt die AfD in ihrem Wahlprogramm unter Punkt 1.12 zur Problematik?
„Lobbyismus eindämmen“ – […] Ferner setzen wir uns für ein Lobbyisten-Gesetz mit konkreten Rechten, Pflichten und Sanktionen für Mandatsträger und Lobbyisten ein, das vorbildlichen Regelungen anderer Demokratien entspricht.“
Und diese Partei soll „demokratiefeindlich“ sein???

(2209)

Interview mit Spitzenkandidatin Alice Weidel

Interview mit Spitzenkandidatin Alice Weidel

„Nur Zäune garantieren Freiheit“

RP-online | 05.08.17

Die AfD will sämtliche Binnengrenzen wieder schließen und jede einzelne Ein- und Ausreise überprüfen. „Schengen ist gescheitert“, sagte AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel im Interview mit unserer Redaktion.

Kommentar:

Ein Interview wie es sein sollte: Klare sachliche Fragen und klare sachliche Antworten.

(1888)

Bundesregierung verteilt Subventionen in Milliardenhöhe

Transparenz unerwünscht

Bundesregierung verteilt Subventionen in Milliardenhöhe

Focus | 04.08.17

Während das Volk im Urlaub ist, bereitet die Bundesregierung den Subventionsbericht vor – und versteckt darin Staatshilfen in Milliardenhöhe. Trotz guter Konjunktur unterstützt der Bund immer mehr Branchen – mit teils absurden Mitteln. […] Hinter den Kulissen wird fleißig weitergearbeitet. Ein großes Projekt, das noch vor der Bundestagswahl durchgewunken werden soll: der neue Subventionsbericht. Er soll am 23. August vom Kabinett beschlossen werden.

Kommentar:

Belege für die Fragwürdigkeit des politischen Handelns der Noch-Regierung aus dem Text:
1) Die Bundesregierung „versteckt“ Staatshilfen,
2) Unterstützung „mit teils absurden Mitteln“,
3) „Hinter den Kulissen“, „während das Volk in Urlaub ist“,
4) Ein großes Projekt soll noch vor der Wahl „durchgewunken“ werden,
5) Termin für den entsprechenden Kabinettsbeschluss ist der 23. August, also kurz vor Toresschluss (Ende der Legislaturperiode und nur gut 4 Wochen vor der Bundestagswahl).
Frage:
Fällt auch Ihnen auf, dass Vizekanzler Gabriel zwar die große Koalition für beendet erklärt hat, dass aber bei dieser Aktion die Regierungsparteien offenbar noch gut harmonieren?
Fazit:
Transparenz und Diskussion scheinen höchst unerwünscht zu sein, z.B. auch die Frage, ob von den Koalitionsparteien noch letzte „Wahlgeschenke“ gemacht werden sollen.
Und was sagen die Wähler dazu? Ach ja, die sind doch in Urlaub!

(2298)

Loch in der Rentenkasse und Folgen verheimlicht

Loch in der Rentenkasse und Folgen verheimlicht

Mit einem Milliarden-Trick verschließt die Politik die Augen vor der Renten-Wahrheit

Focus | 03.08.17

Aus Sicht der Arbeitnehmer steigen die Rentenbeiträge seit ein paar Jahren kaum noch. Stabil ist das System deshalb keineswegs. Klammheimlich hat die Politik Jahr für Jahr den Bundeszuschuss in die Rentenkasse angehoben, um Mehrausgaben zu decken. Seit der Wiedervereinigung flossen schon 1,4 Billionen Euro.

Kommentar:

„Verschließt die Politik die Augen vor der Renten-Wahrheit“ oder sagt sie den Menschen (vor der Wahl!) bewusst nicht die Wahrheit? Beides müsste die Verantwortlichen unwählbar machen!
Dazu noch ein Leserkommentar:
„Würden nicht viele Milliarden Euro in Europäische Banken Rettung und die Alimentierung von Millionen Migranten gesteckt, die sich allesamt illegal hier in Deutschland aufhalten, dann könnte jeder DEUTSCHE Renteneinzahler mit höchstens 63 Jahren in die wohlverdiente und finanziell ausreichende Rente gehen. Wie übrigens die Griechen oder Franzosen auch. Nur der deutsche Dummbürger muss ja die Rettung der gesamten unseligen EU bezahlen. Deshalb bis 70 Arbeiten und dann Armutsrente.“

(1663)

Toller Journalismus im Cicero – Unbedingt lesen

Toller Journalismus im Cicero – Unbedingt lesen

Populistisch sind immer die Anderen

Cicero | 31.07.17

Um aus ihrer Sicht unangenehme Meinungen zu bekämpfen, bedienen sich gerade die etablierten Parteien zentraler Instrumente des Populismus, obwohl sie genau dies beim politischen Gegner scharf verurteilen. […] Opfer dieser Form der Auseinandersetzung in Deutschland ist die Demokratie. Denn dem Diskurshegemon geht es nicht nur darum, den Aufstieg einer neuen Partei zu verhindern. Er strebt auch danach, das eigene Lager durch eine einseitige Erörterung kritischer Themen zu festigen. Dafür sind in der Bundesrepublik jene angeblich liberalen Kräfte maßgeblich verantwortlich, die Toleranz predigen, selbst aber nur Meinungen innerhalb des eigenen Echoraumes ertragen.

Kommentar:

Eine solch objektive Analyse – auch der AfD gegenüber – findet man im deutschen Blätterwald wohl nur noch im Cicero. Bravissimo!

(2131)

Cicero fragt: Wie beliebt ist die Kanzlerin wirklich?

Cicero fragt: Wie beliebt ist die Kanzlerin wirklich?

Zahlen und Stimmungen – Zwei Wirklichkeiten

Cicero | 31.07.17

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen für Bundeskanzlerin Angela Merkel blendend aus. Doch es gibt Anzeichen dafür, dass die Stimmung im Land ganz anders sein könnte. Überraschungen am Wahlabend gab es zuletzt des Öfteren. […] Ein Blick auf die Amazon-Liste lohnt sich. […] Seit einiger Zeit schon rangieren dort politische Sachbücher sehr weit oben, die sich kritisch mit Angela Merkels Flüchtlingspolitik befassen oder eine kritische Bilanz ihrer zwölfjährigen Kanzlerschaft ziehen. […] Diese Platzierungen lassen sich nicht so ohne Weiteres in Einklang bringen mit den Umfragewerten der Union und der Kanzlerin […].

Kommentar:

Interessant sind zwei Dinge:
1.) Die Rohdaten des digitalen Meinungsforschungsinstituts Civey und ihre Interpretation,
2.) Die Leserkommentare

(1836)

AfD der Zeit voraus

AfD der Zeit voraus

Runter mit der Mehrwertsteuer

FAZ | 29.07.17

An einer streitanfälligen Bereinigung der […] Mehrwertsteuer hatten Union und SPD kein Interesse, an einer Senkung der Sätze – regulär happige 19 und ermäßigt 7 Prozent – erst recht nicht. In ihren neuen Programmen versprechen beide zwar Steuerentlastungen, doch wollen sie dazu den Einkommensteuertarif korrigieren. DIW-Ökonom Marcel Fratzscher, von dem sich die SPD-Spitze beraten lässt, regt nun an, lieber die Mehrwertsteuer zu senken.

Kommentar:

Was jetzt der Ökonom Marcel Fratzscher anregt, hat die AfD schon längst beschlossen und ist seit Mai 2017 im Wahlprogramm der AfD auf Seite 50 nachzulesen:
„Die AfD wendet sich gegen eine Ausweitung der Abgabenbelastung und fordert die Absenkung der allgemeinen Mehrwertsteuer um 7 Prozentpunkte sowie die Einführung einer allgemeinen Abgabenbremse (für Steuern, Beiträge und Gebühren) zugunsten der Bürger. Diese ist im Grundgesetz festzuschreiben. Damit soll verhindert werden, dass Steuern und Abgaben in Zukunft beliebig erhöht werden können.“
Haben Sie das gewusst? Wenn nicht, sei es Ihnen verziehen. Nicht aber der FAZ-Redakteurin, die sich zwar auf die Wahlprogramme von CDU/CSU und SPD bezieht, die aber auch aus beruflichen Gründen das Programm der (auch von der FAZ) immer wieder (wegen fehlender inhaltlicher Vorschläge!) kritisierten AfD kennen sollte. Oder kennt sie es, geht aber – aus welchen Gründen auch immer! – bewusst nicht darauf ein. Warum dann wohl?

(2228)

Warnung vor den Macron-Fans Merkel, Schulz und Co

Warnung vor den Macron-Fans Merkel, Schulz und Co

Hans-Werner Sinn schlägt Alarm: Macrons Euro-Reform bedroht deutsche Steuerzahler

Focus | 30.07.17

Frankreichs neuer Premier Emmanuel Macron will ein Tabu brechen: Der Politstar plant eine Vergemeinschaftung der Schulden in der Eurozone. Hans-Werner Sinn lehnt Frankreichs Weg in die Schuldenunion ab. Außerdem warnt der Starökonom vor einer deutschen Haftung für südeuropäische Problemkredite.

Kommentar:

Gut, dass Prof. Sinn sich das Denken nicht verbieten lässt (Das sollten wir übrigens alle tun!) und dies auch in der Presse seinen Niederschlag findet. Nun muss man den Wählern nur noch das Jesus-Wort ans Herz legen: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
Man könnte sich z.B. auch an die Maischberger-Sendung erinnern, an der auch Klaus Von Dohnanyi teilgenommen hat:
„Maischberger: Was halten Sie als SPD-Mann davon, Herr Von Dohnanyi, dass Sigmar Gabriel mehr Geld an schwächelnde Mitgliedsstaaten zahlen und Martin Schulz mehr gemeinsame Sozialpolitik in der EU machen will?
Von Dohnanyi: „Ich bin damit nicht einverstanden, weil meine Partei in diesen Dingen nicht ökonomisch denkt. Nicht jeder Sozialdemokrat muss immer mit allem einverstanden sein.“
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-maischberger-fragen-wir-doch-die-buerger-von-storch-fordert-eu-referendum-fuer-deutschland_id_6854631.html
Man könnte ja auch auf die AfD und ihr Wahlprogramm hören. Hier ein kurzer Auszug:
„Die suprastaatliche Rettungspolitik verletzt geltendes Recht, darunter das Verbot der Staatsfinanzierung durch die EZB und das Verbot der Haftung für Schulden anderer Mitgliedstaaten (Art. 123 und 125 AEUV). Die Rettungspolitik bricht alle den Wählern seit den 1990er Jahren gegebenen Zusicherungen zur „niemals zugelassenen Haftung Deutschlands für Fremdschulden“.
Willkürliche „Rettungsmaßnahmen“ zugunsten einzelner Banken und Unternehmen oder gar eine „EU-Wirtschaftsregierung“ lehnen wir ab.“
Es kann nachher keiner sagen, er habe davon nichts gewusst.

(2339)

Unterschiedliche Interpretationen

Unterschiedliche Interpretationen

EuGH erklärt Durchwinken von Flüchtlingen für rechtswidrig

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 26.07.17

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass die Dublin-Regeln in Extremsituationen nicht beliebig außer Kraft gesetzt werden dürfen. Auch als sich vor zwei Jahren hunderttausende Menschen auf den Weg über die Balkanroute machten, hätten sich die EU-Staaten an ihre Regeln halten müssen. Auch bei großen Bewegungen müssen Flüchtlinge ihren Asylantrag in dem Land stellen, in dem sie als erstes EU-Boden betreten haben, entschied der EuGH am Mittwoch. Allerdings dürfen sich EU-Staaten freiwillig für aufgenommene Flüchtlinge zuständig erklären – wie dies Deutschland 2015 getan hatte.

Kommentar:

Interessant sind die unterschiedlichen Interpretationen des Urteils, die der Artikel nennt.
Interessant aber auch, wie unterschiedlich die Presse die Nachricht in ihren Überschriften bewertet:
1) Merkel im Recht oder nicht?
http://cicero.de/aussenpolitik/eughurteil-zu-fluechtlingspolitk-merkel-im-recht-oder-nicht
Auch der Cicero verweist auf die unterschiedlichen Interpretationen und macht den Originaltext zugänglich.
2) Massen- Grenzübertritte waren eindeutig illegal
http://www.krone.at/oesterreich/massen-grenzuebertritte-waren-eindeutig-illegal-eugh-zur-asylkrise-story-580408
3) Das Durchwinken der Flüchtlinge hat ein Ende
https://www.welt.de/politik/ausland/article167071984/Das-Durchwinken-der-Fluechtlinge-hat-ein-Ende.html
4) EuGH-Urteil erleichtert Abschiebungen
(Kölnische Rundschau am 27.07.17)

(1717)

Stern: Sachlich und fair

Stern: Sachlich und fair

AfD erhebt Einspruch gegen NRW-Wahl – und legt brisanten Facebook-Post einer „Antifa“ vor

STERN | 26.07.17

Die AfD argumentiert in ihrem Einspruchsschreiben an den Landtagspräsidenten, dass wahrscheinlich nicht alle Meldungen von Auffälligkeiten und Fehlern, die sie von Mitgliedern erhielt und an den Landeswahlleiter schickte, auch zu nachträglichen Korrekturen führten. Sie hält es für „offensichtlich und beweisbar, dass es sich nicht um versehentliche, irrtümliche Auszählfehler zum Nachteil der AfD gehandelt hat“, sondern um „vorsätzliche Wahlfälschungen“. Als Indiz legte die AfD jenen Facebook-Eintrag der „Internationalsozialitischen Antifa“ vor, aber auch die statistische Unregelmäßigkeitsanalyse eines Mathematikers der Universität Aachen. […] Er rechnet das beispielhaft an drei Stimmbezirken vor, in denen jeweils viermal so viele Erst- wie Zweitstimmen für die AfD notiert wurden. Das Pikante daran: In allen drei Bezirken haben die jeweiligen Kreiswahlleiter bisher keine Korrekturen vorgenommen.

Kommentar:

Es ist dem Stern hoch anzurechnen, dass er das Thema so sachlich und detailliert beschreibt und so einen Beitrag zur demokratischen Kultur in unserem Land leistet. Das ist umso bedeutsamer, weil der Stern sonst – wie im Artikel selbst bemerkt wird – der AfD sehr kritisch gegenübersteht. Erstaunlich sachlich war heute Morgen auch der Tenor im Morgenmagazin von WDR2.

(1697)

Unterschiedliche Interpretationen

Unterschiedliche Interpretationen

EuGH erklärt Durchwinken von Flüchtlingen für rechtswidrig

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 26.07.17

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass die Dublin-Regeln in Extremsituationen nicht beliebig außer Kraft gesetzt werden dürfen. Auch als sich vor zwei Jahren hunderttausende Menschen auf den Weg über die Balkanroute machten, hätten sich die EU-Staaten an ihre Regeln halten müssen. Auch bei großen Bewegungen müssen Flüchtlinge ihren Asylantrag in dem Land stellen, in dem sie als erstes EU-Boden betreten haben, entschied der EuGH am Mittwoch. Allerdings dürfen sich EU-Staaten freiwillig für aufgenommene Flüchtlinge zuständig erklären – wie dies Deutschland 2015 getan hatte.

Kommentar:

Interessant sind die unterschiedlichen Interpretationen des Urteils, die der Artikel nennt.
Interessant aber auch, wie unterschiedlich die Presse die Nachricht in ihren Überschriftenbewertet:
1) Merkel im Recht oder nicht?
http://cicero.de/aussenpolitik/eughurteil-zu-fluechtlingspolitk-merkel-im-recht-oder-nicht
Auch der Cicero verweist auf die unterschiedlichen Interpretationen und macht den Originaltext zugänglich.
2) Massen- Grenzübertritte waren eindeutig illegal
http://www.krone.at/oesterreich/massen-grenzuebertritte-waren-eindeutig-illegal-eugh-zur-asylkrise-story-580408
3) Das Durchwinken der Flüchtlinge hat ein Ende
https://www.welt.de/politik/ausland/article167071984/Das-Durchwinken-der-Fluechtlinge-hat-ein-Ende.html
4) EuGH-Urteil erleichtert Abschiebungen
(Kölnische Rundschau am 27.07.17)

(1745)

Stern: Sachlich und fair

Stern: Sachlich und fair

AfD erhebt Einspruch gegen NRW-Wahl – und legt brisanten Facebook-Post einer „Antifa“ vor

STERN | 26.07.17

Die AfD argumentiert in ihrem Einspruchsschreiben an den Landtagspräsidenten, dass wahrscheinlich nicht alle Meldungen von Auffälligkeiten und Fehlern, die sie von Mitgliedern erhielt und an den Landeswahlleiter schickte, auch zu nachträglichen Korrekturen führten. Sie hält es für „offensichtlich und beweisbar, dass es sich nicht um versehentliche, irrtümliche Auszählfehler zum Nachteil der AfD gehandelt hat“, sondern um „vorsätzliche Wahlfälschungen“. Als Indiz legte die AfD jenen Facebook-Eintrag der „Internationalsozialitischen Antifa“ vor, aber auch die statistische Unregelmäßigkeitsanalyse eines Mathematikers der Universität Aachen. […] Er rechnet das beispielhaft an drei Stimmbezirken vor, in denen jeweils viermal so viele Erst- wie Zweitstimmen für die AfD notiert wurden. Das Pikante daran: In allen drei Bezirken haben die jeweiligen Kreiswahlleiter bisher keine Korrekturen vorgenommen.

Kommentar:

Es ist dem Stern hoch anzurechnen, dass er das Thema so sachlich und detailliert beschreibt und so einen Beitrag zur demokratischen Kultur in unserem Land leistet. Das ist umso bedeutsamer, weil der Stern sonst – wie im Artikel selbst bemerkt wird – der AfD sehr kritisch gegenübersteht. Erstaunlich sachlich war heute Morgen auch der Tenor im Morgenmagazin von WDR2.

(1659)

Argumentationshilfen für eine Diskussion mit den „auf links gedrehten Eliten“

Argumentationshilfen für eine Diskussion mit den „auf links gedrehten Eliten“

Die Säulen sind gefallen

Die Tagespost | 21.07.17

Jahrhundertelang waren die Religion und der Staat die Fundamente, worauf unsere Zivilisation ruht. Damit ist es vorbei. […]
Zu den Schattenseiten des Kosmopolitismus gehört die Nivellierung aller Unterschiede. Die auf links gedrehten Eliten tarnen ihre systematische Zerstörung des Bürgerlichen als Befreiung, doch verschweigen beharrlich, dass mit der Umwertung aller Werte das Gerüst unseres Zusammenlebens verloren geht. Doch was zählt Tradition, wenn es um eine neue Weltordnung geht? Die Leitlinien, die gegenwärtig unser Leben bestimmen – kulturelle Vielfalt, Pluralität der Lebensstile, religiöse Toleranz – drücken die vage Hoffnung aus, die tiefen Grabenrisse, die sich durch die westlichen Gesellschaften ziehen, könnten durch eine keimfreie Sprache und Gutmenschenideologien überbrückt werden. Auf Kritik daran reagiert das Establishment mit selbstgefälliger Arroganz.
Aus Angst vor Opposition vergessen die Streiter für grenzenlose Liberalität sogar ihre humanistischen Grundthesen, die sie zu verteidigen glauben. Sie werden dogmatisch und intolerant, und versuchen hinter arrogantem Verständniskauderwelsch ihre Verachtung für das naive Volk zu verbergen. […] Schlagworte wie Rassismus, Rollenklischees und Vorurteile bestimmen die Diskussion. Totschlagargumente. Am aufschlussreichsten wird der Zynismus des postmodernen Denkens, wenn es zur ideologischen Pose verkommt, wenn die Verteidigung der Demokratie mit Denk- und Redeverboten einhergeht.

Kommentar:

Hin und wieder ist es gut, sich nicht nur mit konkreten tagespolitischen Themen zu beschäftigen, sondern auch nach Entwicklungen zu fragen, die die gesellschaftlichen und damit auch politischen Bedingungen beeinflussen.
Dieser Artikel kann nach Meinung des Kommentators durchaus „das bürgerliche Lager“ stärken für eine Diskussion mit den „auf links gedrehten Eliten“.

(1629)

Heinz Buschkowsky (SPD) redet Klartext

Heinz Buschkowsky (SPD) redet Klartext

Ȁtzend, dass wir diesen Unsinn finanzieren

BILD | 19.07.17

Zum Vorstoß der Grünen im Fall sexualisierter Straßennamen passt auch, was ihr Justizsenator jetzt mitteilte: Dass es ohne großen Aufwand möglich sei, in Berliner Verwaltungsgebäuden Unisex-Toiletten einzurichten. Er habe zehn Gebäude mit einem Hausscan untersucht. […] Tja, die Berliner Politik lässt nichts aus, was die Entwicklung der Menschheitsgeschichte voranbringt. Da sperrt sie sich auch nicht gegen äußerst drängende Probleme. Dass wir diesen Unsinn aber mit Arbeitergroschen finanzieren, ist echt ätzend

Pressemitteilung der AfD

Pressemitteilung der AfD

André Poggenburg: Schulz-SPD war Katalysator der Merkel-Asylkrise

AfD Pressemitteilung | 24.07.17

Zu den jüngsten Warnungen des SPD-Vorsitzenden und Spitzenkandidaten Schulz, es stehe eine neue Flüchtlingskrise bevor, sagte AfD-Fraktions- und Landeschef sowie Bundesvorstand André Poggenburg heute: „Wenn Martin Schulz jetzt ernsthaft vor einer neuen Flüchtlingskrise warnen will, ist das an Lächerlichkeit und Unglaubwürdigkeit kaum mehr zu überbieten.

(1697)

AfD im Sinkflug? Ist da der Wunsch Vater des Gedankens?

AfD im Sinkflug? Ist da der Wunsch Vater des Gedankens?

AfD-Werte setzen Konkurrenz-Parteien unter Druck

WELT | 25.07.17

Eine repräsentative Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern zur Bundestagswahl zeigt massive Verluste für CDU und Linkspartei im Vergleich zur Wahl 2013. […] Wenn am Sonntag gewählt würde, käme die Union auf 32 Prozent, vor vier Jahren waren es 42,5 Prozent. Diese Verluste sind laut Umfrage den Zugewinnen der AfD geschuldet, die nach 5,6 Prozent im Jahr 2013 nunmehr auf 22 Prozent käme.

Kommentar:

Während allgemein von den Medien behauptet wird, die Zustimmung zur AfD nehme ab, erfährt man hier etwas anderes.
Dazu nur 2 Leserkommentare:
1) „Nanu… klettern die Prozente so schnell schon wieder hoch? Überraschend. Ich habe erst Mitte August damit gerechnet.“
2) „Halten Sie mal das Wahlprogramm der FDP mit dem der AfD nebeneinander. Sie werden möglicherweise überrascht sein.“

(1840)

Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt …?

Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt …?

Kosten explodieren: Berlin zahlt Hartz-IV-Familien jeden Monat 11 Millionen für Zimmer in Hostels

Focus | 23.07.17

Der Wohnungsmangel in Berlin belastet auch das Budget der Jobcenter in der Hauptstadt. Um die hohen Mieten zu umgehen, quartiert die Behörde viele Hartz-IV-Bezieher in Hostels und Pensionen ein. Dafür fallen jährlich gut 130 Millionen Euro an, wie die „BZ Berlin“ berichtet. Verglichen mit den Vorjahren seien die Kosten regelrecht explodiert. […] Als einen Grund […] nennt der Bericht, dass immer mehr Flüchtlinge aus den Bürgerkriegsregionen inzwischen anerkannte Asylbewerber sind. Dank ihrer Aufenthaltserlaubnis haben sie Anspruch auf Hartz IV und eine Wohnung.

Kommentar:

1. Hinweis:
Man kann mit Zahlen unterschiedlich umgehen: Hier ist in der Titelzeile von monatlich 11 Millionen Euro die Rede. Man könnte aber auch schreiben – wie dann im Text : 132 Millionen Euro pro Jahr. Die Wirkung auf den Leser dürfte wohl unterschiedlich sein. Wer entscheidet und mit welcher Absicht, welche Form der Information für die Titelzeile gewählt wird?
2. Hinweis:
Die Summen gelten nur für die Stadt Berlin! Sollten gute Journalisten nicht sofort recherchieren, wie hoch/riesig die Summen für ganz Deutschland sind?
3. Hinweis:
Schon in einer Pressemitteilung der AfD vom 14.10.2016 (!) hat Vorstandsmitglied Georg Pazderski vorausgesagt: „Das deutsche Asylrecht wird für den Steuerzahler endgültig zum Fass ohne Boden.“
https://www.alternativefuer.de/pazderski-asylbewerber-muessen-prozesskosten-selber-tragen/
Das war damals selbstverständlich wieder „Panikmache der AfD“ – aber heute holt die Realität die Politik ein: Die „Kosten explodieren“.
4. Hinweis:
Diese Kosten-Explosion findet jedoch kaum Niederschlag in den Medien. Es wird auch nach wie vor nicht gefragt, warum deutsche Hartz IV-Empfänger ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse offenlegen müssen, der finanzielle Hintergrund von Asylanten aber wohl nicht hinterfragt wird.
Dazu ein Leserkommentar vom 24.12.16: „Habe gerade gelesen, dass jeder 2. Arbeit[nehmer] mit Grundsicherung auskommen muss? Welchen Sozialen Sprengstoff das bietet, braucht man wohl kaum zu erwähnen.“
5. Hinweis:
Wie die politischen „Spitzenkräfte“ die Menschen dagegen einlullen (wollen), zeigt der Satz von Finanzminister Schäuble vom 07.09.16 in der in der ZDF-Sendung „Was nun, Herr Schäuble?“ Er erklärte damals unverfroren: „Es gibt bisher keinen Menschen in Deutschland, der einen Euro weniger bekommt, weil Flüchtlinge zu uns gekommen sind.“ Galt das damals wirklich und gilt das heute noch?
6. Hinweis:
Die 132 Millionen Euro für Berlin zahlt nicht etwa die Stadt, sondern zahlen die Steuerzahler.
Man sollte daher auf jeden Fall für politische Diskussionen den Satz des deutschen Kabarettisten Volker Pispers immer parat haben: „Was denken Sie, was in diesem Land los wäre, wenn mehr Menschen wüssten, was in diesem Land los ist!“

(2344)