Wieder soll auf ein Kreuz verzichtet werden

Wieder soll auf ein Kreuz verzichtet werden

Kreuzzug mal andersrum

Cicero | 25.05.17

Für das Berliner Humboldt-Forum wird ein altes Preußenschloss rekonstruiert, auf dessen Dach einst ein Kreuz stand. Doch auf dieses soll nun verzichtet werden. Dafür werden auch die dümmlichsten Argumente herangezogen. […]
Toleranz hat etwas mit Standpunkten zu [tun]. Wer Dialog will, muss auch die Kontroverse wollen. Wer die Gegenwart ohne Vergangenheit verstehen möchte, der versteht gar nichts.

Kommentar:

Als regelmäßiger Leser dieser Presseschau kennen Sie natürlich den Leiter des Humboldt Forums: Es ist seit April 2015 der Brite Neil MacGregor. Er wurde von der Kulturstaatsministerin Monika Grütters berufen und im September 2016 von ihr bei der Begrüßung zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Denkmalkultur“ zitiert. Sie erinnern sich?
„Dass nach 1990, als das wiedervereinte Deutschland seine Rolle in Europa und der Welt vorsichtig neu definierte, das lang umstrittene Holocaust-Mahnmal […] zum bedeutendsten Denkmal in Berlin wurde, das hat für sich genommen schon hohe Symbolkraft. Neil MacGregor hat anhand dieses Beispiels auf eine Besonderheit deutscher Denkmalkultur aufmerksam gemacht. Er kenne, schrieb er im Buch zu seiner Ausstellung „Deutschland. Erinnerungen einer Nation“, er kenne „kein anderes Land, das in der Mitte seiner Hauptstadt ein Mahnmal der eigenen Schande errichtet hätte.“
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2016/09/2016-09-06-gruetters-denkmalkultur.html
Wenn Sie das Zitat an Höcke erinnert, ist das wohl kein Zufall. Doch wer hat sich vor weniger als einem Jahr (bzw. ca. 3 Monate vor Höcke) über das Urteil „Denkmal der Schande“ aufgeregt? Warum sollte man auch: Ist und bleibt es nicht ein „Denkmal der Schande“, ein Denkmal, das an die Schandtaten von Nazi-Deutschland erinnert?
Sicher ist dem Satz von ERNST ELITZ zuzustimmen: „Wer die Gegenwart ohne Vergangenheit verstehen möchte, der versteht gar nichts.“ – das gilt für das Holocaust-Denkmal, aber ebenso auch für die Rekonstruktion des Stadtschlosses. Oder nicht?
Schlussbemerkung:
Verzicht auf das Kreuz? Auch das kommt einem bekannt vor. Haben nicht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (Kardinal Marx) und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (Heinrich Bedford-Strohm) im Oktober bei ihrem Besuch des Tempelbergs in Jerusalem auch ihre Kreuze abgenommen? Vgl. u.a.:
https://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeschehen/deutsche-bischoefe-ohne-kreuz-auf-dem-jerusalemer-tempelberg-anschwellendes-unbehagen-ld.130529
Dort wird z.B. formuliert: „Aber nicht minder zeigt sich darin eine vorauseilende Selbstrelativierung, die Andersgläubigen gegenüber gar nicht mehr für das Eigene einsteht. Wird diese Tendenz eines anpassungsbeflissenen und bekenntnisschwachen Christentums durch die Bilder von den kreuzlosen Bischöfen nun noch verstärkt?“
Anders der Islam:
Kölner Zentralmoschee Ein Halbmond über Ehrenfeld
http://www.express.de/koeln/koelner-zentralmoschee-ein-halbmond-ueber-ehrenfeld-26920984

(1926)

Kompliment an Frau Schultner (AfD) beim evangelischen Kirchentag

Kompliment an Frau Schultner (AfD) beim evangelischen Kirchentag

AfD und Kirche machen es sich in ihren Ängsten bequem

WELT/N24 | 25.05.17

Aber weiter als bis zu der Einigung auf Ruhe reichte der Konsens nicht. Vielmehr zeigte die Diskussion: Die AfD und die evangelische Kirche (die katholische wird man hinzuzählen können) stecken in ihren gegenseitigen Abneigungen dermaßen fest, dass ein inhaltlicher Konsens unvorstellbar ist. Ja, sogar ein sachbezogener Streit scheint unmöglich zu sein.
Das lag am Donnerstag ein wenig auch daran, dass zwischen den beiden Seiten eine Moderatorin stand, die es mehrfach an Neutralität mangeln ließ. […] Folglich musste sich Schultner mit nicht nur zwei, sondern mit drei Kontrahenten konfrontiert fühlen.

Kommentar:

Ein erfreulich neutraler Bericht der Welt. Interessant auch die aktuell 131 Leserkommentare.

(1764)

Wie? Auf einmal eine berechtigte Frage?

Wie? Auf einmal eine berechtigte Frage?

Darf ein Christ Angst haben vor dem Islam?

Der Tagesspiegel | 23.05.17

Vor zwei Jahren, auf dem Kirchentag in Stuttgart, waren die Flüchtlinge das beherrschende Thema. Nach „Frieden schaffen“ und „Schöpfung bewahren“ heißt es seitdem mit Nachdruck „Liebe deinen Nächsten“. Die Politik der Bundesregierung hat sich seitdem mehrfach radikal gewandelt. Die einst offenen Grenzen sind längst zu, die Balkanroute verschlossen, ein Pakt zwischen EU und Türkei soll Schleppern das Handwerk legen, kriminelle Asylbewerber werden leichter abgeschoben, mehr Staaten wurden zu sicheren Herkunftsländern erklärt.
Das alles galt vor zwei Jahren als unchristlich. […] Dann kam die Silvesternacht von Köln, und die Kriminalitätsstatistik registrierte einen überdurchschnittlich hohen Anstieg von Verbrechen, die durch Flüchtlinge begangen werden. Wo steht, vor dem Hintergrund dieser Entwicklung, der Kirchentag?
Darf ein Christ Angst haben vor dem Islam? Darf ein Christ für die Begrenzung von Zuwanderern sein? Darf ein Christ gegen den Euro und gegen eine noch engere Europäische Union sein? Vielleicht gehört es zu den großen Aufgaben des diesjährigen Kirchentages, solche Fragen offen zu diskutieren, ohne Vorurteile und ohne Vorverurteilungen.

Kommentar:

Ein sehr guter Kommentar, den man wohl kaum im Berliner Tagesspiegel erwartet hätte.
Doch: Warum sollte es eigentlich erst heute zu den großen Aufgaben eines Kirchentages (und nicht nur eines Kirchentages!) gehören, solche Fragen offen zu diskutieren, ohne Vorurteile und ohne Vorverurteilungen? Gehört es denn nicht grundsätzlich zu einer demokratischen Gesellschaft, über alle (!) möglichen Fragen „offen, ohne Vorurteile und ohne Vorverurteilungen“ zu diskutieren?
Und welchen moralischen bzw. Orientierung gebenden Anspruch kann eine Kirche noch haben, wenn alles, was „vor zwei Jahren als unchristlich(galt), nun auf einmal diskutiert werden darf? – „ohne Vorurteile und Vorverurteilungen“!!!
Das bedeutet doch im Umkehrschluss: Bis heute gab es von Seiten der Kirchen „Vorurteile“ und „Vorverurteilungen“!
Wer und aufgrund welcher Legitimation entscheidet denn in tagespolitischen Fragen, was als „unchristlich“ gilt bzw. was zwei Jahre später als „christlich“ gilt? Gibt es etwa ein Verfallsdatum für „die politischen Lehren“ einer Kirche? Sollte sich die Kirche überhaupt zu tagespolitischen Fragen äußern?
Ein Leser bemerkt dazu sehr kritisch:
„Von der evangelischen Kirche bekommt man jedes Statement gegen „Rechts“, „Klimawandel“, „Frauenfeindlichkeit“, „Antiislamismus“ usw., usw., aber kein Wort über Sünde und Gnade, Himmel und Hölle. Diese Kirche sollte sich auflösen und geschlossen zu den Sozis. Linken oder Grünen übertreten. Man würde das nicht einmal bemerken!“

(1971)

Und das an einer Grundschule!

Und das an einer Grundschule!

„Verrohung und Gewalt“ an der Grundschule Mühlenberg?

Göttinger Tageblatt | 18.05.17

Die Probleme in der Grundschule Mühlenberg sind weitaus dramatischer als bislang bekannt. Die Schule leidet nicht nur darunter, dass dort […] so viele Kinder aus schwierigen Verhältnissen und mit wenig Deutschkenntnissen lernen, dass Unterricht nach Lehrplan oft kaum möglich ist. Christian Schön, Vorsitzender des Fördervereins, schlägt zudem wegen des Schulklimas Alarm, das von „Verrohung und Gewalt“ geprägt sei. Tritte und Schläge unter Kindern seien an der Tagesordnung, sagt er. […] Schön berichtet vom Auftritt eines Vaters, der eine schulische Mitarbeiterin mit den Worten „Mit Dir sprech’ ich gar nicht, Dich stech’ ich ab“ bedrohte. Auch einem vertraulichen Papier zufolge, das nach Abstimmung mit Schulvorstand und Personalrat an die zuständigen Behörden weitergeleitet wurde, sind Lehrkräfte und schulische Mitarbeiter einer als „besonders hoch wahrgenommenen verbalen und körperlichen Gewaltbereitschaft“ von Schülern und Eltern ausgesetzt.

Kommentar:

Auf diesen Artikel nimmt Frauke Petry auf der AfD-Homepage Bezug unter der Überschrift „Merkels Migranten-Misere an Problemschulen – Kanzlerin blendet Realität aus. Dort heißt es:
„Den gestrigen Besuch an der Kurt-Tucholsky-Oberschule in Berlin-Pankow von Bundeskanzlerin Angela Merkel kommentiert Frauke Petry […]:
„Frau Merkel gaukelt dem Betrachter mit ihrer Stippvisite mal wieder heile Welt vor. Statt im schönen Pankow mit Schülern entspannt über Europa zu plaudern, wäre es doch eine gute Idee gewesen, mit Eltern der Grundschule in Mühlenberg zu sprechen. Deren Fördervereinsvorsitzender hatte sich vor wenigen Tagen im Göttinger Tageblatt zu Wort gemeldet und von unhaltbaren Zuständen in den Klassen gesprochen. […] Das Göttinger Tageblatt notiert: ‚Rund 90 Prozent der Kinder an dieser Schule haben einen Migrationshintergrund.‘ Die Kurt-Tucholsky-Oberschule, an der Frau Merkel heute weilte, hat übrigens aktuell einen diesbezüglichen Anteil von 7,4 Prozent Schülern.
In Mühlenberg hätten die Zuhörer sicher höchst interessiert ihren Ausführungen gelauscht, ‚dass im Unterricht viel häufiger über die Bedeutung des Schengen-Raumes, in dem es keine Passkontrollen gibt, gesprochen werden sollte‘. Auch ihre Hinweise, ‚Populisten könne man am besten das Wasser abgraben, wenn man die Gründe für Unzufriedenheit durch politisches Handeln bekämpfe‘ und ‚schnelle, scheinbar einfache Lösungen hätten noch nie funktioniert‘, wären sicher auf offene Ohren bei den um ihre Kinder besorgten Eltern in Mühlenberg gestoßen.
Das Ziel des EU-Projekttages, der Frau Merkel an die Schule in Berlin-Pankow führte, war es, bei den Schülern ‚Lust auf Europa zu wecken‘, so die Kanzlerin. In Mühlenberg wären die Betroffenen sicher schon mit der Aussicht auf ein geregeltes Schulleben zufrieden gewesen.“
https://www.afd.de/frauke-petry-merkels-migranten-misere-an-problemschulen-kanzlerin-blendet-realitaet-aus/
Erinnert sei dazu an einen Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 30.08.16:
„Die Kanzlerin versicherte, auch nach der Integration von Hunderttausenden Flüchtlingen werde sich die Bundesrepublik nicht groß verändern. „Deutschland wird Deutschland bleiben, mit allem, was uns lieb und teuer ist.“ Veränderungen werde es zwar geben, so wie sich das Land seit seiner Gründung immer wieder verändert habe. Aber die Werte und Grundsätze, die Deutschland attraktiv machten, würden nicht aufgegeben.“
http://www.sueddeutsche.de/politik/kanzlerin-merkel-im-sz-interview-deutschland-wird-deutschland-bleiben-1.3141520
Wie sagt Herr Schäuble doch immer? „Wir sind auf einem guten Weg.“
Warum sieht die AfD die Dinge bloß immer so negativ? (Ironie aus!)

(1987)

Und unsere Regierung will anderen Ländern erklären, wie Demokratie funktioniert?

Und unsere Regierung will anderen Ländern erklären, wie Demokratie funktioniert?

Fehlende AfD-Stimmen – jetzt schaltet sich die Polizei ein

WELT/N24 | 23.05.17

Nach der NRW-Landtagswahl gehen der Landeswahlleiter und die Polizei Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten nach. Alle 128 Wahlkreise würden noch einmal überprüft, kündigte Landeswahlleiter Wolfgang Schellen am Dienstag an. Hintergrund seien Ungereimtheiten in einzelnen Stimmbezirken verschiedener Wahlkreise. Er habe daher alle Kreiswahlleiter angewiesen, die übermittelten Ergebnisse auf Plausibilität zu überprüfen.

Kommentar:

Hinweis: Es werden also nicht etwa alle Stimmen neu gezählt (nachgezählt), sondern nur die Ergebnisse (und Protokolle?) auf Plausibilität überprüft.
Statt eines eigenen Kommentars sei auf die aktuell 561 Leserkommentare verwiesen.
Vgl. auch:
„AfD erhält nach Korrektur 52 Zweitstimmen“
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/korschenbroich/afd-erhaelt-nach-korrektur-52-zweitstimmen-aid-1.6839938
Der aktuell einzige Leserkommentarlautet:
„Also jetzt auch in Korschenbroich: hier waren es also 52 Stimmen, in Gütersloh über 100, in Erkelenz 64 , in Mönchengladbach 37. Überall unerklärliche Zufälle. Mal waren es „Zählfehler“, mal „Übermittlungsfehler“, mal einfach nur „unerklärlich“, aber den Vogel schoß man dann in Erkelenz ab: da waren es „Lesefehler“ – da hatte man sich beim Lesen der Wahlzettel „verlesen“ und die AfD-Stimmen kurzerhand den „Piraten“ und der „Linkspartei“ zugeschustert.
Aber das kann natürlich alles mal passieren: mein Gott, wie schnell hat man doch das Kürzel „AfD“ mit dem Namen “ Piraten“ oder „Die Linke“ verwechselt – hat doch genauso viele Buchstaben und klingt ja auch ganz ähnlich.
Und wie sagte der Sprecher der Stadt Mönchengladbach zu den Manipulationen in Gladbach: „Der Wahlvorstand hat sich vergaloppiert“. Diesen Begriff muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Auf gut Deutsch: die haben es doch gut gemeint, waren eben nur ein bißchen übereifrig . Ist doch für’n guten Zweck.
Wie sagte Volker Pispers: “ Was meinen Sie was hier los wäre, wenn die Leute merken was hier los ist“.“

(1882)

Gabriel fordert höhere Belastung für deutsche Steuerzahler

Gabriel fordert höhere Belastung für deutsche Steuerzahler

Gabriel fordert Schuldenerleichterung für Griechenland

Spiegel-online | 22.05.17

„Immer wieder ist Griechenland eine Schuldenerleichterung versprochen worden, jetzt müssen wir dazu stehen“: Außenminister Gabriel stellt sich im Finanzstreit auf die Seite Athens – und gegen seinen Kollegen Schäuble.

Kommentar:

Merke: Nach diesem Artikel gibt es 3 Alternativen:
1) Gabriel ist für eine Schuldenerleichterung für Griechenland.
2) Schäuble ist gegen eine Schuldenerleichterung für Griechenland – jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt. „Über mögliche weitere Schuldenerleichterungen für Griechenland (soll) erst nach Abschluss des laufenden Hilfsprogramms im Sommer 2018 entschieden werden“ [also erst nach der Bundestagswahl!!!].
3) Die AfD dagegen sagt in ihrem Wahlprogramm dazu:
„Der Euro ist für ein Wirtschaftsgebiet mit völlig unterschiedlich leistungsfähigen Volkswirtschaften eine Fehlkonstruktion. Nach achtzehn Jahren Spannungsaufbau kann die Gemeinschaftswährung nur noch über permanente und weitgehend deutsche Haftungsübernahmen aufrechterhalten werden. Dies ist keine Basis für die gedeihliche Entwicklung der Volkswirtschaften der Euroländer. Die Folge ist eine dauerhaft hohe Arbeitslosigkeit im Süden Europas. […] Es entwickeln sich „verlorene Generationen“. Die Völker Europas werden diese Entwicklung nicht klaglos hinnehmen und sich zu Recht gegen die politischen Eliten auflehnen.
Die suprastaatliche Rettungspolitik verletzt geltendes Recht, darunter das Verbot der Staatsfinanzierung durch die EZB und das Verbot der Haftung für Schulden anderer Mitgliedstaaten (Art. 123 und 125 AEUV). Die Rettungspolitik bricht alle den Wählern seit den 1990er-Jahren gegebenen Zusicherungen zur „niemals zugelassenen Haftung Deutschlands für Fremdschulden“.
Willkürliche „Rettungsmaßnahmen“ zugunsten einzelner Banken und Unternehmen oder gar eine „EU-Wirtschaftsregierung“ lehnen wir ab. Dies sind vertragswidrige Eingriffe in die Marktwirtschaft und in die demokratischen Entscheidungsstrukturen der beteiligten Nationalstaaten.
Die AfD ist sich bewusst, dass die Rückabwicklung einer fast 20 Jahre zurückliegenden Fehlentscheidung finanziell schwierig sein wird. Solche Kosten werden jedoch niedriger sein als die eines weiteren Verbleibs im Eurosystem, da dessen weitere Entwicklung bezüglich der Fremdhaftung und der Zinseinbußen unabsehbar und daher nicht zu begrenzen ist.“

(1792)

„Wahlbetrug? Verwechselungen? Zufälle?“, fragt selbst der Stern

„Wahlbetrug? Verwechselungen? Zufälle?“, fragt selbst der Stern

Merkwürdige 0,0-Prozent-Ergebnisse – die AfD zählt nach

STERN | 19.05.17

Das Gefühl, das Wahlergebnis könnte nicht überall korrekt sein, entspringt erst einmal keiner Verschwörungstheorie. Es sind Meldungen wie diese aus Mönchengladbach, die die AfD alarmieren: In einem Wahllokal dort kam die Partei bei den Erststimmen auf 7,6 Prozent. Das entspricht in etwa dem landesweiten Schnitt. Bei den Zweitstimmen allerdings erhielt sie nach offiziellen Angaben 0,0 Prozent der Stimmen. Wie wahrscheinlich ist es, dass etliche Wähler dort der AfD ihre Erst-, nicht aber die für kleine Parteien wichtigere Zweitstimme gegeben haben? […] In der Landesgeschäftsstelle der AfD in Düsseldorf gehen nach stern-Informationen täglich 30 bis 40 E-Mails von Mitgliedern ein – sie melden ähnliche Auffälligkeiten aus anderen Stimmbezirken. Null Prozent Zweitstimmen bei durchschnittlicher Erststimmenzahl bekam die AfD demnach auch in einem Bezirk in Remscheid angerechnet. In Dortmund wurden ähnliche Auffälligkeiten festgestellt, ebenso im Kreis Mettmann bei Düsseldorf und auch im Kreis Lübbecke in Ostwestfalen, in Bonn und in Köln.

Kommentar:

Vgl. auch:
https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/zweitstimme-prozent-auszaehlungspannen-lasten-8330499.html
und
https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/zweitstimme-prozent-auszaehlungspannen-lasten-8330499.html
und
https://www.wp.de/politik/wahl-panne-in-moenchengladbach-37-stimmen-fuer-afd-ungueltig-id210627493.html
Hier gibt es 27 Leserkommentare
Frage:
In mehreren Berichten ist nur von „Pannen“ die Rede. Ist das nicht eine bewusst verharmlosende Wortwahl? Der Stern dagegen schließt offenbar auch einen „Wahlbetrug“ nicht aus! Es lebe der Rechtsstaat.

(1996)

Europa sei Dank

Europa sei Dank

Nullzinspolitik kostet deutsche Sparer 436 Milliarden Euro

ZEIT-ONLINE | 21.05.17

Laut den Berechnungen entgingen den Deutschen in den Jahren 2010 bis 2016 Zinseinnahmen in Höhe von 344 Milliarden Euro, schreibt die FAS. In diesem Jahr würden nach Schätzungen der DZ Bank noch einmal 92 Milliarden Euro hinzukommen. Die insgesamt 436 Milliarden Euro umgelegt auf die Deutschen machen im Durchschnitt 5.317 Euro je Bundesbürger.

Kommentar:

Und trotzdem soll die Merkel-CDU aktuell bei 38% liegen! Sind die Deutschen etwa mit der Zustimmung der Kanzlerin zur Finanzpolitik der EU einverstanden oder haben sie immer noch nicht verstanden, worum es bei der so genannten EURO-Rettung geht?
Sie sollten einmal ins Wahlprogramm der AfD schauen. Dort kann man auf den Seiten 13ff. u.a. lesen:
„Die EZB sollte eine zweite Bundesbank sein. Stattdessen betreibt sie eine Währungspolitik der unwirtschaftlichen Zinsen (Nullzinspolitik). Dies zerstört alle kapitalgedeckten Alterssicherungssysteme von Betriebsrenten, über staatlich geförderte Rentensysteme, private Lebensversicherungen bis zu privaten Sparvermögen. Seit dem Amtsantritt von Gouverneur Draghi fehlen rund 500 Milliarden Euro für die Altersvorsorge der Deutschen.
Die AfD fordert die Durchsetzung des vertraglichen Verbots der Staatsfinanzierung und eine Rückführung der Befugnisse der EZB auf Geldpolitik im engeren, klassischen Sinn. Alle Maßnahmen der EZB zur Manipulation des freien Kapitalmarkts müssen eingestellt werden. Eine Politik der künstlich herbeigeführten Null- und Negativzinsen führt zur Zerstörung der zentralen Märkte für Anleihen. Die durch die EZB-Politik verursachte Wechselkursabwertung und die Preisexplosion am Aktien- und Immobilienmarkt zerstören die Kaufkraft von nicht so schnell steigenden Einkünften, wovon insbesondere Arbeitnehmer und Rentner betroffen sind.“

(1983)

„Sozialdemokratie des Rechtspopulismus‘ fette Beute“

„Sozialdemokratie des Rechtspopulismus‘ fette Beute“

Programm der SPD – Alte Tante mit schlechtem Gedächtnis

Cicero | 18.05.17

Misst man hingegen andere Passagen mit derselben gesinnungspolitischen Elle, die weite Teile des rot-grün-dunkelroten Bewusstseinsapparats an die AfD anlegen, dann wurde die Sozialdemokratie des Rechtspopulismus‘ fette Beute. Wir lesen tatsächlich: „Ausländerinnen und Ausländer, die schwere Straftaten begehen, sollen nach Verbüßung ihrer Strafe unverzüglich abgeschoben werden“ – nicht zurückgeführt oder zur Ausreise bewogen, nein, abgeschoben werden. Ist diese Formulierung nicht schon Hassrede? Eine „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Islamisten gelte es durchzusetzen, „extremistische islamistische Moscheen“ müssten geschlossen werden. An den Außengrenzen dürfe es keine „illegalen Grenzübertritte“ geben, „Kriminelle und Terroristen dürfen nicht in die Europäische Union gelangen.“ Kraftvoller lässt sich das linke Dreifachdogma, kein Mensch sei illegal, Mauern schützten nicht, Grenzen gehörten ins 20. Jahrhundert, nicht durchstreichen. […]
Woher kommt der plötzliche Heldenmut? Wirkt am Ende doch die ungeliebte Konkurrenz rechts außen, zu der sich mancher SPD-Wähler flüchtete? Lehren Wahlniederlagen Demut vor dem Faktischen?

Kommentar:

Wieder ein glänzender „Konter“ von Alexander Kissler. Das bestätigen auch die Leserkommentare.

(1968)

Das ist das Demokratieverständnis der Etablierten!

Das ist das Demokratieverständnis der Etablierten!

Sie machen es still und leise: Ab heute!

Bürgerrecht Direkte Demokratie | 16.05.17

Still und heimlich soll heute das von Bundesjustizminister Maas initiierte „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ zur Abschaffung der Meinungsfreiheit in den Fraktionssitzungen durchgewunken werden. Bereits am Freitag soll dann die erste Lesung im Bundestag dazu stattfinden. Punkt 38 der Tagesordnung hier. Eine Drucksache ist nicht auffindbar. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…“
Vgl. Tagesordnung des Bundestags:
http://www.bundestag.de/tagesordnung
19. Mai 2017 (235. Sitzung) 10.05 TOP 38
Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken
a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der
Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken (Netzwerkdurchsetzungsgesetz – NetzDG) Drucksache 18/…
b)Beratung des Antrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Transparenz und Recht im Netz – Maßnahmen gegen Hasskommentare, „Fake News“ und Missbrauch von „Social Bots“ Drucksache 18/11856

„Die Öffentlichkeit soll keinen Ansatz für einen Aufschrei haben. Auch in den „Qualitätsmedien“ sucht man nach diesem Sturmangriff auf die Meinungsfreiheit vergeblich. Still und leise schlittern wir in ein System à la DDR 2.0. Protest ist nun das Gebot der Stunde. MACHEN SIE MIT!

Kommentar:

Ebenso berichtet DIE FREIE WELT:
Trotz verfassungsrechtlicher Bedenken – Heute wird das Netzwerkdurchsetzungsgesetz durchgewunken
http://www.freiewelt.net/nachricht/heute-wird-das-netzwerkdurchsetzungsgesetz-durchgewunken-10070923/

Eben deshalb muss die AfD im Interesse der Demokratie unbedingt in den Bundestag; denn dann sind solche „Heimlichkeiten“ nicht mehr möglich. Die AfD-Abgeordneten werden aus Respekt vor den Bürgern als Souverän für die gebotene Transparenz sorgen.

Vgl. dazu die folgenden Auszüge aus dem Wahlprogramm der AfD, das in Köln beschlossen worden ist:
„Heimlicher Souverän in Deutschland ist eine kleine, machtvolle politische Oligarchie, die sich in den bestehenden politischen Parteien ausgebildet hat. Sie hat die Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte zu verantworten. Es hat sich eine politische Klasse herausgebildet, deren vordringliches Interesse ihrer Macht, ihrem Status und ihrem materiellen Wohlergehen gilt. Diese Oligarchie hat die Schalthebel der staatlichen Macht, der politischen Bildung und des informationellen und medialen Einflusses auf die Bevölkerung in Händen. […]
Wir wollen dem Volk das Recht geben, den Abgeordneten auf die Finger zu schauen und vom Parlament beschlossene Gesetze zu ändern oder abzulehnen. Dies würde in kürzester Zeit die Flut der oftmals unsinnigen Gesetzesvorlagen nachhaltig eindämmen und die Parlamente zu sorgfältigerer Arbeit zwingen. […]
Parteien sollen am politischen System mitwirken (Art. 21 Abs. 1 GG), es aber nicht beherrschen. Die Allmacht der Parteien und deren Ausbeutung des Staates gefährden unsere Demokratie. Diese Allmacht ist auch Ursache der verbreiteten Politikverdrossenheit und der freiheitsbeschränkenden „politischen Korrektheit“ sowie des Meinungsdiktats in allen öffentlichen Diskursen. Die Loyalität der Abgeordneten gilt eher den Parteivorständen als den Bürgern, in deren Auftrag sie in erster Linie zu handeln haben.“
https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/05/2017-05-16_AfD-Bundestagswahlprogramm_Onlinefassung.pdf
Frage:
Wer kann, wenn er ins Programm der AfD geschaut hat, noch ernsthaft behaupten, die AfD sei „demokratiefeindlich“ oder wolle gar die Demokratie abschaffen? Ist nicht eher das Gegenteil der Fall?

 
Hier können Sie protestieren:

https://www.abgeordneten-check.de/kampagnen/stoppt-die-digitale-zensur/startseite/aktion/183594Z13411/nc/1/

(2268)

Schöne Aussichten

Schöne Aussichten

Denn sie wissen nicht, was sie studieren

Die Tagespost | 12.05.17

Wie aus Veröffentlichungen des statistischen Bundesamts hervorgeht, haben im Wintersemester 2016/17 in Deutschland rund 505 000 Schulabgänger ein Studium begonnen – das sind ungefähr 150 000 mehr als noch zehn Jahre zuvor. Schätzungen der OECD zufolge schließen jedoch nur annähernd 36 Prozent davon das Studium erfolgreich ab. Dies bedeutet im Umkehrschluss: Eine beträchtliche Kohorte sitzt da, spielt mit dem Handy, versackt bei Facebook, kommt nicht mit und trägt zur Senkung des Unterrichtsniveaus bei. […] Es mangelt an Lese- und Verstehenskompetenz wie gleichsam an Neugier. Nicht wenige haben den geringsten Schimmer von dem Thema jenes Seminar, zu dem sie sich anmelden. Hauptsache es passt in den Stundenplan. Der Rest wird sich schon ergeben. Und wer mehr einfordert, dem wird gesagt: Chill mal!

Kommentar:

Als Kommentar ein paar Auszüge aus dem Grundsatzprogramm der AfD:
https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/01/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf
Seite 52:
„Die Änderung des bewährten Studiensystems durch die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen (Bologna-Prozess) war insgesamt ein Missgriff. Speziell nach dem Bachelor-Abschluss ist die Qualifikation der Absolventen für den Arbeitsmarkt häufig nicht zufriedenstellend. Unbeschadet der Gültigkeit erworbener Bachelor- und Mastergrade fordert die AfD die Rückkehr zu den bewährten Studienabschlüssen Diplom, Magister und Staatsexamen und den entsprechenden Regularien.“
Seite 53:
„Ständig sinkende schulische Anforderungen haben dazu geführt, dass mit bestandenem Abitur die Hochschulreife nicht mehr gesichert ist. Die Anforderungen an Studenten dürfen sich keinesfalls dem gesunkenen Niveau anpassen, sondern müssen sich an den international höchsten Standards ausrichten. Die AfD fordert deshalb leistungs- und eignungsbezogene Auswahlverfahren für verschiedene Hochschultypen. Es gilt „Qualität vor Quantität.“ […]
„Eine Politik, die eine nach unten nivellierende Einheitsschule anstrebt und dabei einen Qualitätsverlust in Kauf nimmt, bedroht die Zukunftsfähigkeit junger Menschen und die Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft. Wir befürworten uneingeschränkt das Leistungsprinzip. Schüler haben ein Recht darauf, in einem nach oben und unten durchlässigen Schulsystem Erfolge und Niederlagen zu erfahren.“ […]
„Die Bildungsstandards in allen Schulformen müssen sich an den höchsten in Deutschland ausrichten, um unseren Schulabgängern die besten Chancen in Ausbildung und Studium zu sichern. Die Wissensvermittlung (Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Lernstrategien) muss zentrales Anliegen der Schule bleiben. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass an den Oberschulen wieder Bildungsinhalte im Mittelpunkt eines vom Fachlehrer geleiteten Unterrichts stehen und Kompetenzen ihnen untergeordnet bleiben. Leistungsanforderungen und Notengebung müssen bundesweit vergleichbar sein. Zugangsvoraussetzung für das Gymnasium dürfen allein landesweit verbindliche Leistungskriterien sein. Das Abitur muss wieder eine Hochschulreifeprüfung werden.“
Fazit: Es gibt also eine Alternative. Nur muss man sie auch wählen.

(2097)

Das Grundgesetz wird geändert und keiner weiß es?

Das Grundgesetz wird geändert und keiner weiß es?

Grundgesetzänderungen – In diesem Punkt ist Frauke Petry mit Grünen und Linken einig

WELT/N24 | 13.05.17

Voraussichtlich am nächsten Freitag wird […] die schwarz-rote Mehrheit im Bundestag im Rahmen eines Gesamtpakets zur Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen mehrere Grundgesetzänderungen beschließen, mit denen der Einfluss des Bundes auf den Autobahnbau sowie die Sanierung und Erweiterung von Schulgebäuden vergrößert wird. […] Hiergegen wenden sich nicht nur die Grünen und die Linken, sondern auch die bislang nicht im Bundestag vertretene AfD. Sie befürchtet eine schleichende Privatisierung. […] „Daher ist nicht einzusehen, dass die Änderungen zum Schluss der Legislaturperiode im beginnenden Wahlkampf durchgepaukt werden“, sagte Petry. Nötig sei bei diesen Themen eine gründliche Debatte. „Die braucht Zeit, und die gibt es nur, wenn das Gesetzespaket bis auf weiteres gestoppt wird.“ Denn es gehe hier „um Kernbereiche staatlicher Hoheit, um Bildung und die Verkehrsinfrastruktur“.

Kommentar:

Wussten Sie, dass voraussichtlich schon am nächsten Freitag mehrere Grundgesetzänderungen vom Bundestag beschlossen werden sollen? Hat es dazu einen gesellschaftlichen bzw. politischen Diskurs gegeben? Ist darüber auch nur in einer einzigen Talkshow geredet worden?

Aus einem Leserkommentar: „Tja, man paukt noch schnell ein paar unangenehme Dinge durch, bevor man dann im September die nötige 2/3 Mehrheit verliert und das GG nicht mehr im Alleingang ändern kann. […] Leider ist der Deutsche Wähler von eher unaufdringlicher Intelligenz und wird es entweder nicht bemerken oder bei der Wahl im September bereits wieder vergessen haben. Es wird noch sehr teuer für uns alle.“

Formal ist dieses Verfahren noch nicht einmal undemokratisch (, da die Mehrheit im Bundestag durch die letzte Bundestagswahl zustande gekommen ist). Wird aber faktisch nicht das Volk als Souverän von seinen Volksvertretern „für dumm verkauft“?
Müssten nicht vor allem auch die öffentlich-rechtlichen Sender gemäß ihrem Auftrag berichten und die Bürger „bilden“?

(2013)

Achtung! Nach der Bundestagswahl 4 Jahre freie Hand für die Aufgabe von Souveränität?

Achtung! Nach der Bundestagswahl 4 Jahre freie Hand für die Aufgabe von Souveränität?

Macron will Euro-Zone radikal umkrempeln – Schäuble zeigt sich aufgeschlossen

Focus | 11.05.17

Der neue französische Präsident Emmanuel Macron will tiefgreifende Reformen in der Europäischen Union umsetzen. Die Eurozone mit 19 Ländern soll einen eigenen Haushalt, ein Parlament und einen Finanzminister bekommen. Bei Union und FDP sorgte das für Kritik an einer „Vergemeinschaftung der Schulden“. Nun äußerte sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. „Herr Macron und ich stimmen völlig überein.“

Kommentar:

Die CDU – so heißt es im Artikel – übt Kritik. Aber sie hat sich auf dem Parteitag in Essen auch gegen die doppelte Staatsangehörigkeit ausgesprochen, doch ihre Chefin will sich daran nicht halten. Frau Merkel hat auch gesagt, dass es mit ihr keine Maut geben werde und hat sich nicht daran gehalten usw. Also: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, dass die CDU nicht nach der Wahl doch das wieder abnickt, was sie vorher kritisiert hat.
Die Gefahr für die deutschen Steuerzahler wird noch größer, da – vgl. Spiegel-online vom 13.05.17 – auch Außenminister Gabriel die „Kritik auf die Vorschläge des neuen Präsidenten Macron […] ‚engstirnig und kleinherzig‘ (nennt)“ und weil „fast [die] Hälfte der Deutschen [einen] europäischen Finanzminister (will)“. (Das heißt aber auch, dass die Mehrheit der Deutschen keinen europäischen Finanzminister will!)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-und-deutschland-sigmar-gabriel-fordert-elysee-2-0-a-1147428.html
Die Wähler sollten also auf jeden Fall wachsam sein und nicht wie die allerdümmsten Kälber sich ihre Metzger selber wählen.
So sieht es wohl auch der Spiegel in Heft 20/2017: „Teurer Freund – Emmanuel Macron rettet Europa … und Deutschland soll zahlen.“
Zurück zu Schäuble und seiner offensichtlich langfristigen Strategie:
Denn was er nun verkündet, war schon 2011 (!) in der Financial Times Deutschland von ihm zu lesen:
„Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will angesichts der Schuldenkrise mehr Kompetenzen in der Finanzpolitik auf die europäische Ebene verlagern. Das müsse zusätzlich zum verschärften Stabilitätspakt geschehen, da es bisher keine gemeinsame Finanzpolitik gebe, sagte der CDU-Politiker dem Magazin „Focus“ laut Vorabbericht vom Samstag. „Es bedeutet, dass wir einen Teil der Zuständigkeiten in der Finanz- und Haushaltspolitik auf europäische Institutionen übertragen müssen.“
Für Europa biete die aktuelle Krise nach wie vor Chancen: „Je größer die Krise, umso größer die Notwendigkeit für Veränderungen […]“, sagte Schäuble.

Eine echte Alternative bietet nur die AfD, wie Sie in ihrem Grundsatzprogramm (Langfassung S. 18ff.) nachlesen können:
https://www.afd.de/programm/langversion/
Dort ist z.B. auf Seite 19 klipp und klar festgehalten:
„Gemäß Artikel 110 Grundgesetz sowie nach geltender Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (Lissabon-Urteil vom 30.06.2009) gehört die Hoheit über Staatsausgaben zum „Kernbestand und unveräußerlichen Teil der staatlichen Souveränität. EU, EZB und ESM greifen mit ihrer Rettungspolitik unzulässig in diese Souveränitätsrechte ein.“
Frage:
Ist das Populismus oder das Eintreten für die Interessen des Volkes?

(1865)

Alles ist gut! Aber ist alles gut?

Alles ist gut! Aber ist alles gut?

Politisches Wohlfühlradio im WDR

FAZ | 07.05.17

Wer WDR 2 einschaltet, bekommt die perfekte Begleitmusik zur Regierungspolitik in NRW geboten: Alles ist schön, alles dreht sich im Kreis. Hört sich so die „Staatsferne“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an?

Kommentar:

Von „Staatsferne“ und Neutralität kann auch nach Meinung des FAZ-Kommentators keine Rede sein. Ist daher die Position der AfD-NRW nicht sinnvoll, dass die „Zwangsbeiträge“ für die Grundversorgung abgeschafft werden sollen?

(2178)

Faire Berichterstattung von RP-online

Faire Berichterstattung von RP-online

Michael Huth, AfD

RP-online | 06.05.17

Vor der AfD wurde er gewarnt, denn das seien die Rechten. Als der dann zur AfD gegangen war, habe er festgestellt, dass „das ganz normale Leute, besorgte Menschen“ sind. Dort fand er seine politische Heimat. 2016 bestellt er den Aufnahmeantrag und wurde dann Mitte des Jahres aufgenommen. Im Herbst fand dann bereits seine Wahl zum Landtagskandidaten statt, einen Listenplatz hat er nicht.

Kommentar:

Vorbildlicher Journalismus, der ohne das sonst reflexhafte Attribut „rechtspopulistisch“ auskommt.

(1963)

Merkel: „Deutschland wird Deutschland bleiben, mit allem, was uns lieb und teuer ist.“

Merkel: „Deutschland wird Deutschland bleiben, mit allem, was uns lieb und teuer ist.“

Erstes deutsches Schützenfest wegen zu hoher Sicherheitsauflagen abgesagt

Foocus | 03.05.17

Egon Hubert Rasch vom Schaustellerverband Nienburg fürchtet, dass das erst der Anfang ist: „Misburg wird kein Einzelfall bleiben.“ Wie er der „Bild“-Zeitung sagte, müssen nach den Terroranschlägen der letzten Monate Veranstalter 60 Prozent mehr für Sicherheitspersonal ausgeben – Kosten für Zufahrtssperren seien da noch nicht mit eingerechnet.“

Kommentar:

Hat die Zeit etwa am 07.09.16 Fake-news verbreitet oder hat Merkel die Zukunft, die sie zu verantworten hat, völlig falsch eingeschätzt mit ihrer Aussage „Deutschland wird Deutschland bleiben, mit allem, was uns lieb und teuer ist.“? Oder hat sie die Probleme etwa bewusst geleugnet?
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-09/angela-merkel-generaldebatte-bundestag-haushalt
Auf jeden Fall gilt (spätestens) nach diesem Artikel: Deutschland wird offensichtlich nicht mehr Deutschland bleiben, mit allem, was uns lieb und teuer ist!
Eine der wenigen Deutschen, die das gut finden, dürfte die Grünen-Spitzenkandidatin Göring-Eckard sein; denn sie hat schon früh erkannt: „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“
Und Sie? Freuen Sie sich auch?

(2272)

„Gesetzgeberische Schnellschuss“ gegen die Meinungsfreiheit

„Gesetzgeberische Schnellschuss“ gegen die Meinungsfreiheit

Justizminister Maas in der Kritik – „Runder Tisch“ soll „Facebook-Gesetz“ verhindern

Handelsblatt | 03.05.17

Der Verband der Internetwirtschaft eco begründete die Forderung nach einem „Runden Tisch“ mit den Auswirkungen, die das „handwerklich schlecht gemachte Gesetz“ von Maas nach sich ziehen könnte. Mit dort genannten starren Fristen und hohen Bußgeldern bestehe die Gefahr, dass die Meinungsfreiheit im Netz „massiv“ Schaden nehmen könne, sagte eco-Vorstand Oliver Süme dem Handelsblatt. […] Dass dieser gesetzgeberische Schnellschuss jetzt noch durch den Bundestag gepeitscht werden soll, wird der grundsätzlichen Bedeutung der Meinungsfreiheit in einer demokratischen Gesellschaft nicht ansatzweise gerecht“

Kommentar:

Beachten Sie zu demselben Thema auch den folgenden Artikel in dieser Presseschau.

(1920)

Verlust der Meinungsfreiheit – Die (bisher) verkannte Gefahr

Verlust der Meinungsfreiheit – Die (bisher) verkannte Gefahr

Im Netz der Zensur

kath.net | 01.05.17

Bundesjustizminister Heiko Maas ist wild entschlossen, „fake news“ und „hate speech“ im Internet zu bekämpfen. Lüge und Haß, „Falschnachrichten“ und „Haßrede“ sind leider kaum juristisch erfaßbar. Gastbeitrag von Prof. Wolfgang Ockenfels

Kommentar:

Halten Sie es auch für „eigentlich unfassbar, dass eine Stasi 3.0 aufgebaut wird, und das teilweise mit den exakt selben Drahtziehern wie beim Original (siehe Kahane) – und die meisten Menschen halten das nach jahrelanger Gehirnwäsche für völlig normal.“ So ein Leserkommentar. Und weiter heißt es: „Eine solche Umwandlung von Staat und Gesellschaft hätte ich noch vor fünf Jahren nicht für möglich gehalten!“

Ist es nicht auch unfassbar, dass das Projekt-Maas möglichst noch vor Ende der laufenden Legislaturperiode vom Bundestag verabschiedet worden soll, obwohl – so Wolfgang Bosbach (CDU) am 1. Mai in Bonn – noch nicht einmal die Fraktionen über den von der Regierung schon beschlossenen Gesetzentwurf diskutieren konnten?

Und wo bleibt Raum und Zeit für den notwendigen breiten gesellschaftlichen Diskurs, z.B. auch in Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen? Oder ist der nicht gewünscht?
Schlimm wäre auch das Ergebnis:
Stell dir vor, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit wird aufgehoben, und keiner merkt es bzw. erst dann, wenn es zu spät ist.

(2182)

Meuthen kritisiert Van der Bellen

Meuthen kritisiert Van der Bellen

„Wir werden alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen – aus Solidarität“

Die Presse (Österreich) | 26.04.17

Für Aufregung sorgt aber vor allem folgender Satz: „Und wenn das so weitergeht, bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.“

Kommentar:

Wie Österreicher reagieren, zeigen die Leserkommentare.
Wie die AfD reagiert, finden Sie hier:
Prof. Dr. Jörg Meuthen am 26. April auf AfD-facebook:
Der Grüne Alexander van der Bellen, seines Zeichens österreichischer Bundespräsident, zeigt nun nach dem Ende des Wahlkampfs, wie er wirklich tickt: Er erwägt, eine Empfehlung an alle Frauen in Österreich herauszugeben, Kopftuch zu tragen. Wörtlich sagte er:
„Und wenn das so weitergeht, bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle. Als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.“
Man glaubt zu träumen: Hat hier geradeeben wirklich ein mitteleuropäisches Staatsoberhaupt in Aussicht gestellt, die Frauen seines Landes eines nicht allzu fernen Tages um das Tragen eines muslimischen Unterdrückungssymbols zu bitten?
Was für ein Armutszeugnis. Was für ein schwächlicher Präsident. Was für ein weiterer Kotau in Richtung Islam. Und all das ausgerechnet vom Präsidenten Österreichs, desjenigen Landes also, dessen Hauptstadt doch zweimal in der Geschichte eine kriegerische Türkenbelagerung zu ertragen hatte, die beide Male nicht aus eigener Kraft abgewehrt werden konnte.
Mögen die betroffenen Jahre 1529 und 1683 auch weit entfernt erscheinen, vom Präsidenten eines solchen Landes darf man wohl ein Mindestmaß an Geschichtsbewusstsein erwarten. Dass er es mit der Geschichte nicht so hat, zeigte dieser Herr auch noch in seinem nächsten Satz, der da – zur Verteidigung seines abstrusen Kopftuch-Unsinns – lautete:
„Das ist nicht so weit hergeholt. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Dänen während der deutschen Besatzung doch etwas Ähnliches gemacht: Und nicht-jüdische Dänen haben angefangen, den David-Stern zu tragen, als […] Geste des Widerstands gegen die Deportation von Juden damals.“
Der unausweichliche Nazi-Vergleich, er darf nicht fehlen – handelt es sich doch um die übliche Methode aller Linken, auch noch so abseitige Standpunkte als zwingend erscheinen zu lassen.
Um es ganz klar zu sagen: Es ist schändlich, wie dieser Grüne all die mutigen Dänen, die mit jener Geste unter Einsatz ihres Lebens gegen das Nazi-Unrecht protestierten und sich solidarisch mit ihren bislang freien jüdischen Mitbürgern zeigten, instrumentalisiert, um seine vollkommen fehlgeleitete Ideologie des Multikulturalismus zu rechtfertigen.
Wenn überhaupt, dann würde andersherum ein Schuh draus – hätte er gesagt, die Kopftuch-Frauen seien Unterdrückte ihrer patriarchalisch geprägten Religion und bedürften deshalb der Solidarität auf dem Weg in die Freiheit, wäre dies grundsätzlich diskutabel gewesen.
Das einzig richtige Signal aber wäre gewesen, all jene betroffenen Frauen, die von ihren Männern mal subtil, mal handfest unter das Kopftuch gezwungen werden, zu ermutigen, eben jenes abzulegen und sich als freie Menschen in unsere freie Gesellschaft zu íntegrieren!
Ein Signal, auf das allerdings nicht nur die Österreicher, sondern auch die Deutschen noch lange vergeblich hoffen werden – von all den Islamverstehern in den Kartellparteien ist es jedenfalls nicht zu erwarten. Auch deshalb hat unsere Bürgerpartei in ihrem Wahlprogramm unter anderem ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst sowie für Schülerinnen verankert.
Zeit für westliche Werte statt für islamische Unterdrückungssymbole. Zeit für die #AfD.

http://diepresse.com/home/innenpolitik/5207333/KopftuchSager_Van-der-Bellen-zog-auch-NSVergleich -> die fraglichen Passagen finden sich beim dortigen Gesamtvideo ab ca. 26:00

(2108)

Die Wahrheit setzt sich durch

Die Wahrheit setzt sich durch

Kriminalstatistik 2016 – Absurdes Beschwichtigungstheater

Cicero | 26.04.17

Zuwanderer sind überproportional kriminell. Das ist traurig und bitter, aber laut neuen Zahlen ein Faktum. Medien sollten es nicht verharmlosen, doch das tun sie. […] Mit den Zahlen […] aus dem Bundesinnenministerium brach etwas entzwei, was nicht entzwei gehen durfte: die Sage vom ausnahmslos kreuzbraven, wissbegierigen, dankbaren und ergo vorbildlich gesetzestreuen Zuwanderer. Nein, so stehen die Dinge nicht.

Kommentar:

Der Text bedarf keines eigenen Kommentars. Allerdings sei auf die Leserkommentare hingewiesen.

(1984)