Rückblick auf ein Interview mit Frauke Petry vor 3 Monaten

Rückblick auf ein Interview mit Frauke Petry vor 3 Monaten

„Politiker sollten dem Volk aufs Maul schauen“

Deutschlandfunk | 21.08.15

Die AfD-Chefin Frauke Petry hat erneut Kritik an der deutschen Asylpolitik geäußert. Viele Flüchtlinge suchten in Deutschland ein besseres Leben, hätten aber kein Recht auf Asyl, sagte Petry im Deutschlandfunk. Man könne verstehen, warum Bürger wütend seien. Rassistische Äußerungen seien aber nicht hinnehmbar.

Kommentar:

Der Deutschlandfunk hat wenigstens ein Interview geführt und den Text veröffentlicht. Seitdem wird die AfD aber weiter von den Medien weitestgehend ausgeblendet. Sie wird nur immer dann genannt, wenn man meint, sie in irgendeiner Form mit Pegida und anderen in Verbindung bringen zu können. Von inhaltlichen Vorschlägen, die ja zum Teil von den Regierungsparteien aufgegriffen werden, hört der normale Zeitungsleser und Fernsehzuschauer so gut wie nichts. Aber auch durch Weglassen kann man Einfluss nehmen wollen und falsche Eindrücke schaffen.
Sehr interessant ist auch der Text der Anmoderation im DLF. Da heißt es u.a.: „Man kann aber auch den Verstand einschalten und alles dafür tun, dass diese Menschen zu ihrem und zum Nutzen des Landes aufgenommen werden. Das heißt, Verhindern, dass wir bald über weitere Gettos, Parallelgesellschaften und verlorene Generationen reden müssen.“

(2109)

Eine Stimme aus Österreich

Eine Stimme aus Österreich

Verkehrte Welt: Deutschland verdient Geld mit Schuldenmachen

Die Presse (Österreich) | 24.11.15

So schön war die Schuldenaufnahme für den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble noch nie: Knapp 4,1 Milliarden Euro hat sich der Bund am vergangenen Mittwoch für zwei Jahre geliehen. Die Rendite, also quasi der Anleihezins, lag bei minus 0,38 Prozent. Das ist die niedrigste jemals vom Bund erzielte Rendite bei dieser Laufzeit. So verrückt es auch klingen mag: Mit der Aufnahme von Schulden kann man Geld verdienen. Der deutsche Staat lässt sich also von seinen Gläubigern dafür bezahlen, dass er sich bei ihnen verschuldet. Wie kann das sein?

Kommentar:

Das ist die eine Seite der Medaille (Der Staat profitiert von der EU-Zinspolitik), die andere Seite: Wer in Deutschland spart und/oder Geld für die private Altersvorsorge zurücklegt oder anlegt, verliert durch dieselbe Politik sehr viel Geld. Muss man nicht beides kritisieren?

(2191)

Peter Gauweiler an Norbert Lammert

Peter Gauweiler an Norbert Lammert

Nicht Merkel, sondern das Parlament entscheidet!

Die Welt | 16.11.15

Die Kanzlerin übergeht in der Frage der Flüchtlinge und Grenzen das Parlament. Denn für Notstandsfragen ist der Bundestag zuständig. Ein Offener Brief Peter Gauweilers an den Bundestagspräsidenten. […] „Bitte greifen Sie ein. Das Recht setzen doch nicht einzelne Amtsträger und in ihrer Folge die Verwaltung, verkehren Gesetze ins Gegenteil oder heben sie ganz auf, sondern einzig und allein die Volksvertretung, deren Mitglieder durch allgemeine und freie Wahlen bestimmt sind.“

Kommentar:

Haben Sie sich nicht auch schon seit längerer Zeit gefragt, welche Rolle der Deutsche Bundestag, also die Leute, die wir als unsere Vertreter gewählt haben, bei der Flüchtlingsproblematik spielt?

(3069)

Klare Kante

Klare Kante

Aust wagt Enttabuisierung: „Aktueller Flüchtlingsstrom ist ein Sicherheitsrisiko“

Focus | 23.11.15

Im Ton verbindlich, in der Sache knallhart – so präsentierte sich gestern der designierte Chefredakteur der „Welt“, Stefan Aust, bei Günther Jauch. Der aktuelle Flüchtlingszustrom ist für Aust ein klares Sicherheitsrisiko, welches Deutschland destabilisiere. Die große Zahl an Menschen, die nach Deutschland kommen, könne schlichtweg nicht integriert werden. „Wir schaffen das ja nicht mal mit den Leuten, die im Augenblick schon bei uns leben“, sagte er in ARD-Talkshow.

Kommentar:

In was für einem Land leben wir eigentlich? Da spricht (endlich) ein hochrangiger Pressevertreter im öffentlich-rechtlichen Fernsehen klipp und klar aus, was er von der aktuellen Flüchtlingspolitik hält, und schon wird das als „Wagnis“ bezeichnet. Ist die Meinungsfreiheit in Deutschland wirklich schon so gefährlich, dass man etwas „wagen“ muss, wenn man von der Meinungsfreiheit Gebrauch machen will? Bricht man dann eventuell auch Tabus?
Merke:
Wenn eine bestimmte Meinung (willkürlich und schleichend) zu einem „Tabu“ erklärt worden ist, dann ist jede abweichende Meinung ein „Tabubruch“. So einfach ist das! Und dann braucht es großen Mut, solche Tabus als Einzelner zu brechen. Darum spricht die AfD auch vom „Mut zur Wahrheit“.
Aber warum lassen sich das so viele Menschen gefallen und berufen sich nicht auf das Grundgesetz?

(3975)

Immer wieder Merkel

Immer wieder Merkel

Neue Russland-Sanktionen: Merkel auf Crash-Kurs mit Europa

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 23.11.15

Vier europäische Regierungschefs haben im Alleingang mit den USA entschieden, die Sanktionen gegen Russland zu verlängern. Die Aktion wird die Spaltung der EU beschleunigen, weil sich die anderen Staaten nicht mehr länger gängeln lassen. Merkel pokert hoch: Ein Veto reicht, um die Sanktionen zu Fall zu bringen. Sollte Merkel die transatlantischen Wünsche jedoch nicht mehr erfüllen können, wäre auch sie politisch am Ende.

Kommentar:

„Verschwörungstheorie“ oder Realismus in der Einschätzung der Merkelchen Politik? Unterschreiben können sicher viele den Satz: „Angela Merkel hat ein sehr individuelles Verhältnis zu Recht, Gesetz und Macht: Sie betrachtet Gesetze so lange als verbindlich, so lange sie ihren politischen Zielen dienen.“

(2258)

Ein Blick auf die Wirklichkeit

Ein Blick auf die Wirklichkeit

Flüchtlinge in Rosenheim – Der ganz normale Ausnahmezustand

FAZ | 23.11.15

Dass Politik mit dem Betrachten der Wirklichkeit beginnt, ist ein abgedroschener Spruch. Aber er trifft zu. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, wenn Angela Merkel sich irgendwann in den vorigen Wochen mal die Wirklichkeit in Rosenheim angeschaut hätte. In jener Stadt unweit von München, in der ein Großteil der Asylsuchenden ankommt, die nach Deutschland strömen. Vielleicht könnte sie dann besser verstehen, warum die CSU in der Flüchtlingsfrage so argumentiert, wie sie es tut. Zudem aber hätte sie von einem solchen Besuch einen Beleg mitnehmen können für ihr Credo „Wir schaffen das!“.

Kommentar:

Der Text spricht für sich selbst.

(2669)

Eine nette Plauderei mit Volker Bouffier

Eine nette Plauderei mit Volker Bouffier

„Viele fragen, ob wir unsere Identität behalten“

FAZ | 23.11.15

Auch den Skeptikern in der CDU will Volker Bouffier vermitteln, dass es keine Zauberlösung für die Flüchtlingskrise gibt. Im Interview äußert sich der Ministerpräsident enttäuscht über die Haltung von Gewerkschaften, Kirchen und Wirtschaftsverbänden.

Kommentar:

Es ist deshalb nur eine nette Plauderei, weil Bouffier zwar – allerdings nur indirekt – verschiedene Problemlösungen (Selbstverständlichkeiten) nennt, aber im Gespräch nicht zu erkennen ist, dass er sie konkret einfordern will. Beispiele?
„Wenn sich jemand strafbar macht, der nicht deutscher Staatsbürger ist, dann sieht das Gesetz vor, dass er ausgewiesen werden kann. Ich habe es schon immer für falsch gehalten, dass erst bei einer Freiheitsstrafe von drei Jahren ausgewiesen werden kann.“
„Meinungsfreiheit heißt nicht Zurückweichen vor den Extremen. Zum Strafrecht kommt auch das Ordnungsrecht, das Bußgelder, Platzverweise und andere Sanktionen vorsieht. Wir haben hier in Wiesbaden einen Ordnungsdezernenten, der die Salafisten regelmäßig vertrieben hat – ich könnte mir vorstellen, dass die Bürger in Frankfurt und in Wiesbaden nicht zwangsläufig verstehen, warum das hier geht und da anders gehandhabt wird.“
„Die Kontrolle darüber, wer in unser Land kommt und wer geht, ist im Großen und Ganzen gegeben, aber sie ist nicht hinreichend.“
Bouffier – ein Softie? Urteilen Sie selbst.

(2254)

Redet nicht, streitet nicht, regiert endlich!

Redet nicht, streitet nicht, regiert endlich!

Streit in der Koalition – Asylpaket vorerst gescheitert

FAZ | 22.11.15

Eigentlich sollte das zweite Asylpaket am Montag vom Kabinett verabschiedet werden, doch daraus wird wohl nichts. Streit gibt es unter anderem über Familiennachzug für unbegleitete Minderjährige, deren Zahl dramatisch steigt.

Kommentar:

Ist es nicht zunehmend ärgerlich bis unverständlich, dass problematische Fakten auf dem Tisch liegen (u.a. dass zunehmend mehr Minderjährige von ihren Familien nach Deutschland geschickt werden – bis zum 19. November schon 57.376), dass aber nichts passiert – außer Streit?
Können wir von den verantwortlichen Politikern nicht erwarten, dass sie endlich verbindlich sagen, wohin die Reise gehen soll? Aber vielleicht wissen sie es ja selbst nicht. Sie wissen wohl immer eher, was sie nicht wollen. Dafür hat sie aber sicher niemand gewählt.
Und während sie streiten, strömen immer mehr Menschen – auch unkontrolliert – in unser Land – jeden Tag tausende, auch wenn man im Fernsehen keine Bilder mehr davon sieht.

(2024)

Fließet weiter, Milliarden

Fließet weiter, Milliarden

Zwölf Milliarden für Griechenland freigegeben

FAZ | 22.11.15

Griechenland hat alle Auflagen des ersten Maßnahmepakets erfüllt, um weitere Finanzhilfen zu erhalten. „Ernsthafte Arbeit hat sich ausgezahlt“, sagte Eurogruppenchef Dijsselbloem. Noch am Freitag waren die Verhandlungen gescheitert.

Kommentar:

Wunder gibt es immer wieder? „Noch am Freitag waren die Verhandlungen gescheitert“? Und über Nacht hat sich alles geändert? Was ist für 12 Milliarden alles möglich!
Dabei werden die deutschen Steuerzahler nicht darüber informiert, was Inhalt des Sparpakets ist und was zu dem „Erfolg“ über Nacht geführt hat. Wozu auch? Reicht es nicht, wenn sie haften müssen?

(1979)

Der Widerstand gegen Merkel wächst

Der Widerstand gegen Merkel wächst

Hessen-CDU fordert Obergrenze für Flüchtlinge

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 22.11.15

Die hessische CDU vertritt in der Flüchtlingspolitik eine andere Linie als Angela Merkel: Schon 500.000 Flüchtlinge pro Jahr seien zu viel für Deutschland, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier. Auch Bundesinnenminister de Maizière fordert eine Obergrenze, nennt diese aber Kontingente

Kommentar:

Die DWN formulieren klar: Das böse Wort „Obergrenzen“ wird von den „schlauen Politikern“ für die „dummen Wähler“ nun „Kontingente“ genannt.
Der Haken ist nur: Immer mehr durchschauen das!

(2503)

Eine schonungslose Analyse

Eine schonungslose Analyse

Herbst der Kanzlerin. Geschichte eines Staatsversagens

Die Welt | 09.11.15

Was ist es, das Angela Merkel treibt – der gute alte deutsche Idealismus? Oder nur der Starrsinn einer Kanzlerin, die nichts so sehr fürchtet wie hässliche Bilder? Bilder von Flüchtlingen, von verzweifelt andrängenden Frauen und Kindern in Passau oder an anderen Grenzübergängen, zurückgetrieben von Schlagstöcken und Wasserwerfern deutscher Polizisten. Schlechte Bilder zu vermeiden wird oberstes Ziel deutscher Staatskunst. Darf man in so emotionalen Zeiten an geltendes Recht erinnern?

Kommentar:

Ein sehr langer und sehr kritischer Artikel, der immerhin 978 Leser zu eigenen Kommentaren veranlasst hat, die man hier nachlesen kann.
Kein Wunder, dass angesichts der sich ändernden Stimmung im Lande auch die Kanzlerin klammheimlich und sprachlich verklausuliert ihre Positionen ändert. Aber zum Glück durchschauen das immer mehr.

(2723)

Eine tolle Erkenntnis der SPD-Spitze

Eine tolle Erkenntnis der SPD-Spitze

Flüchtlingspolitik: Wir müssen mehr ordnen und steuern

Der Spiegel | 20.11.15

Ein Gastbeitrag von Sigmar Gabriel und Frank-Walter Steinmeier.
Das Land braucht einen Neustart in der deutschen Flüchtlingspolitik. Dafür ist ein Abkommen mit der Türkei über Syrer-Kontingente notwendig. Das Asylrecht bleibt davon unangetastet, eine feste Obergrenze kann es nicht geben.

Kommentar:

Ist das nicht wieder ein Beispiel dafür, dass Politiker die Menschen mit Wortspielchen zu täuschen versuchen? Zunächst behaupten Gabriel/Steinmeier, dass „es nicht unbedingt die absolute Zahl der Flüchtenden (ist), die uns an unsere Grenzen bringt, sondern die Dynamik und Geschwindigkeit, mit der die Flüchtlingszahlen in nur wenigen Monaten angewachsen sind.“ Dann aber heißt es: „Wir müssen deshalb die Geschwindigkeit und Dynamik der Zuwanderung abschwächen und die Zahl der Flüchtlinge, die in einem Jahr zu uns kommen, verringern.“ Das bedeutet aber doch wohl, dass „die Geschwindigkeit und Dynamik der Zuwanderung“ die Zahl der „Flüchtenden“ objektiv zu groß werden lässt, um sie bewältigen zu können, und dass die Zahl deshalb begrenzt (= „verringert“) werden muss.
Dann sprechen sie sich – man höre und staune tatsächlich für „mehr Kontrolle und Steuerung“ und für „Kontingente“ aus, d.h. also doch für die Bestimmung von „Obergrenzen“, die sie vorher scheinbar ausgeschlossen haben. Geschickt, geschickt!
Besonders „raffiniert“ ist es dann, dass die SPD-Spitzen dafür „einen Neustart in der deutschen Flüchtlingspolitik“ fordern. Das klingt so, als ob die SPD in der Opposition sei und von der Regierung eine sofortige Änderung in der Flüchtlingspolitik fordere. Dabei sind Gabriel und Steinmeier nicht unbedeutende Mitglieder der jetzigen Regierung! Wenn Sie also einen „Neustart“ fordern, fordern sie eigentlich von sich selbst zuzugeben, dass ihre bisherige Politik falsch war und neu geordnet werden muss!
Dabei ist auch das Wort „Neustart“ irreführend. Es soll den Eindruck erwecken, dass „das Alte“ einfach abgehakt wird und „etwas Neues“ folgt. Das ist aber gar nicht möglich, weil die Folgen der bisherigen Flüchtlingspolitik nicht einfach abgehakt werden können, sondern bleiben.
Auch der Satz „Wenn die Türkei bereit ist, große Beiträge zur Sicherung der gemeinsamen Grenze mit der EU zu übernehmen, …“ ist irreführend; denn er erweckt den Eindruck, dass die Türkei von der EU (Merkel?) nur um einen (wenn auch großen) Beitrag zur Sicherung der gemeinsamen (!) Grenze gebeten werde. In Wirklichkeit ist die EU selbst nicht willens und/oder fähig, die eigene (nicht: die gemeinsame) Grenze zu schützen, und bittet deshalb die Türkei (gegen hohe Versprechen), diese Aufgabe für die EU zu übernehmen.
Merke:
Alles wird sprachlich verschleiert, damit möglichst wenige Bürger/Wähler das Versagen und das Zurückrudern der Regierungsparteien durchschauen.

(2401)

Gegen das konsequente Abstreiten von Problemen

Gegen das konsequente Abstreiten von Problemen

Die acht Halbwahrheiten der Flüchtlingskrise

Cicero | 19.11.15

In der Debatte um Flüchtlinge und deren Integration hat sich eine Erzählung herausgebildet, die so nicht stimmt. Die Massenmigration darf nicht länger schön geredet werden

Kommentar:

Endlich wieder einmal ein Artikel, der die bestehenden Probleme sachlich und nüchtern analysiert. Das empfinden die Kommentatoren unter den Lesern auch so.

(2211)

Sind auch „Betrüger“ willkommen?

Sind auch „Betrüger“ willkommen?

Mehrfachidentitäten bei Flüchtlingen: Daran erkennt die Polizei gefälschte Pässe

Focus | 20.11.15

„Ahmad al-Mohammad“, diesen Namen trug laut Pass nicht nur einer der Attentäter von Paris, sondern auch ein Flüchtling in Griechenland. Sie werden geklaut, gefälscht oder verliehen – und sind schwierig zu enttarnen.

Kommentar:

Auch hier statt eines eigenen Kommentars der Hinweis auf die Leserkommentare.

(2244)

Öffentlich-rechtliches Täuschungsmanöver?

Öffentlich-rechtliches Täuschungsmanöver?

ARD-Umfrage: 91 Prozent der Deutschen wollen stärker bewacht werden

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 20.11.15

Die Details zeigen, wie Umfragen benutzt werden, um politische Entscheidungen zu rechtfertigen, die das Land gravierend verändern. Umfragen, speziell von den mit einer Zwangsgebühr finanzierten Sendern, gelten im postdemokratischen System als wegweisend für die Politik – weil sie nicht überprüft werden können, aber einen starken Konformitäts-Druck erzeugen.

Kommentar:

Der Text spricht für sich.

(1988)

Wo sind „unsere“ kritischen Schriftsteller?

Wo sind „unsere“ kritischen Schriftsteller?

Michel Houellebecq – Jetzt redet er

FAZ | 20.11.15

Zu glauben, man könne Grenzen niederreißen, hält er für einen Wahn, an Frankreichs Regierung lässt Michel Houellebecq kein gutes Haar. In einem Artikel holt der Schriftsteller zur Generalabrechnung aus.

Kommentar:

Der Artikel selbst ist wenig aussagekräftig und nur deshalb hier eingestellt, damit Sie Zugang zu den Leserkommentaren haben.

(2665)

Man kann sich der Realität nicht auf Dauer verweigern

Man kann sich der Realität nicht auf Dauer verweigern

Innenministerium will Asylrecht verschärfen

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 18.11.15

Laut dem Entwurf des Innenministeriums soll es Schnellverfahren für Flüchtlinge geben, die „eine Gefahr für die nationale Sicherheit“ darstellen oder ihren Reisepass „mutwillig vernichtet“ haben. Zudem müssen die Flüchtlinge künftig in ihrem Bezirk bleiben, sonst gilt ihr Asylantrag als zurückgenommen.

Kommentar:

Früher gab es das Sprichwort: Aus Schaden wird man klug. Es meint, dass es Menschen gibt, die nicht durch eigenes Nachdenken zu klugen Entscheidungen finden, um Schaden für sich und andere zu vermeiden, sondern erst schlechte Erfahrungen für ein Umdenken machen müssen. Zu dieser Gruppe scheinen in Deutschland auch viele Politiker zu gehören. Denn das, was nun vielleicht beschlossen wird, war für sie vor wenigen Wochen noch undenkbar, unmenschlich oder gar populistisch – aber nicht klug. Nun scheinen sie aus Schaden doch klug zu werden. So weit, so gut, könnte man sagen. Aber haben sie sich selbst nicht weniger Schaden zugefügt als denen, deren Interessen sie vertreten sollen?
Übrigens scheint es auch eine Realität zu sein, dass es Flüchtlinge gibt, die „eine Gefahr für die nationale Sicherheit“ darstellen. Wurde das bisher nicht bestritten?

(2048)

Wo liegt die Obergrenze für eine effektive Überwachung von Salafisten und Gefährdern

Wo liegt die Obergrenze für eine effektive Überwachung von Salafisten und Gefährdern?

Deutsche Sicherheitsbehörden rüsten auf

ZEIT | 17.11.15

Für die Ermittler wird es immer schwieriger, die wachsende Zahl der Salafisten zu überwachen. […] Zu den größten Sorgen zählt das rasante Wachstum der einheimischen Salafistenszene. „Das geht in Richtung 8.000 Mitglieder“, sagt ein hochrangiger Experte. 2011 waren es noch halb so viele. […] Die Zahl aller islamistischen „Gefährder“, das sind im Polizeideutsch potenziell militante Personen, beziffert das Bundeskriminalamt inzwischen auf mehr als 400. Auch das ist ein beachtlicher Anstieg.

Kommentar:

Warum ist das erst nach Paris ein Thema? Und warum heißt es im Artikel an anderer Stelle „Reagiert wird zudem auf den Zustrom von Flüchtlingen.“? Ist der „Zustrom“ (Ist dieses Wort etwa „angemessen“, „Lawine“ aber „menschenverachtend“?) doch nicht so unproblematisch, wie es bisher dargestellt wurde? Offenbar nicht. Warum sollte der Staat sonst „aufrüsten“?
Zusatzfrage: Dürfte die AfD von „aufrüsten“ sprechen, einem Wort aus dem Militärbereich, ohne dass es einen Aufschrei der „guten“ Politiker gäbe?

(2044)

Mit dem Generalanzeiger ein Rückblick ins Jahr 2014

Mit dem Generalanzeiger ein Rückblick ins Jahr 2014

Problemviertel Tannenbusch – Nährboden für Salafismus?

Bonner Generalanzeiger | 17.11.14

Schauplatz von Razzien gegen mutmaßliche Unterstützer der islamistischen Terrormiliz IS. Wohnort von Dschihadisten und radikalen Predigern. Rekrutierungsterrain für Salafisten, die zu Grillfesten und Treffen in Privatwohnungen einladen: Neu-Tannenbusch gerät immer wieder in die Schlagzeilen, seit der international bekannte und 2010 getötete Al-Kaida-Terrorist Bekkay Harrach 2007 aus dem Viertel in den „heiligen Krieg“ ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet zog. Auch der mutmaßliche Bombenleger vom Hauptbahnhof, Marco G., der sich zurzeit vor Gericht verantworten muss, hat dort gewohnt. Und es heißt, junge Dschihad-Rückkehrer aus Syrien hielten sich wieder in dem Stadtteil auf.

Kommentar:

So war die Situation in Tannenbusch vor einem Jahr. Woher nehmen so viele den Optimismus, dass heute bei steigenden Zahlen von Flüchtlingen die gewaltige Aufgabe der Integration besser zu leisten ist? Muss es nicht doch im Sinne aller (auch der Flüchtlinge, die schon hier sind) Obergrenzen geben? Darüber muss offen diskutiert werden können!

(1933)

Mit der NZZ ein Rückblick ins Jahr 2006

Mit der NZZ ein Rückblick ins Jahr 2006

«Wo es zu viele junge Männer gibt, wird getötet»

Neue Züricher Zeitung NZZ | 19.11.06

Immer dort, wo Mütter über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte im Schnitt 6 bis 8 Kinder haben, also 3 bis 4 Söhne, da wird es brenzlig. Nur ein, höchstens zwei Söhne können mit gesellschaftlichen Positionen versorgt werden. Die überschüssigen dritten und vierten Brüder, ehrgeizig und im besten Kampfesalter, emigrieren – oder holen sich ihre Position mit Gewalt. Wo es zu viele junge Männer gibt, wird getötet. Das führt zu Kriminalität, zu Bürgerkriegen, zu Genoziden an Minderheiten, Revolutionen, internationalen Kriegen oder Kolonisierungen. So lange, bis der Überschuss an Jünglingen weggetötet ist und die Geburtenzahl sinkt.

Kommentar:

Auf diesen Artikel hat ein Leserkommentar in der ZEIT von heute hingewiesen (Zum Thema: „Molenbeek, wieder einmal“ – vgl. den nächsten Artikel).
Prüfen Sie bitte für sich selbst, ob auch Sie – wie anscheinend der Kommentator – einen Bezug zum Bürgerkrieg in Syrien (und anderen Ländern) und zur Flucht so vieler junger Männer in dem genannten Alter nach Europa / Deutschland sehen.

(1926)