Zur Diskussion gestellt

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Das Wendehals-Manöver der EU-Kommission

WirtschftsWoche | 08.07.16

Die EU-Kommission geht beim Handelsabkommen Ceta ängstlich in die Knie. Wieder zeigt sich: Spielregeln gelten in Brüssel nichts.

Kommentar:

Man kann zu dem Inhalt stehen, wie man will; sicher ist aber der WirtschaftsWoche zuzustimmen: Es „ist nur ein weiterer Schritt in einer Folge der laxen Auslegung klarer Spielregeln.“

(2440)

Dramatische Entwicklung -Ernüchternder Blick auf die Zukunftsfähigkeit Deutschlands in einer Schweizer Zeitung

Dramatische Entwicklung -Ernüchternder Blick auf die Zukunftsfähigkeit Deutschlands in einer Schweizer Zeitung

Auswanderungsland Deutschland – Kompetente wandern ab

Neue Züricher Zeitung NZZ | 07.07.16

300 000 Deutsche, die bis 2014 in die Schweiz emigriert sind, helfen der kleinen Demokratie, an der Weltspitze zu bleiben. […] Mit einem Durchschnittsalter seiner Einwohner von fast 47 Jahren bleibt Deutschland demografisch der kranke Mann Europas. […] Bleibt es bei diesem Niedergang sowie der jährlichen Abwanderung von 140 000 Hochkompetenten, könnte den längst verlorenen Industrien (Kameras, Computer, Telefone, Fernseher, Tonträger, Schiffbau usw.) auch der Maschinen- und Autobau folgen. […] Wenn Politiker sich mit neuen Hilfsmilliarden profilieren, heisst das letztlich: Opfert euch für Rentner, Fremde und den Euro, aber endet selber arm im Alter.

Kommentar:

Finden Sie auch, dass dieser Artikel ein „Muss“ für jeden ist, der nicht den Kopf in den politischen Sand steckt bzw. sich von den Politikern keinen Sand in die Augen streuen lässt? Wo lesen Sie z.B. sonst so klar (begründet), dass „bald 40 Prozent aller Kinder nicht zukunftsfähig (sind)“?
Dagegen sagt die AfD in Ihrem Programm unter 8.2.1-2:
„Ständig sinkende Anforderungen haben dazu geführt, dass Schüler nicht mehr die Grundkenntnisse besitzen, die in der Berufsausbildung oder im Studium benötigt werden. Ebenfalls fehlt es an der erforderlichen Allgemeinbildung, die zur verantwortungsvollen Wahrnehmung der staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten notwendig ist. […] Die Bildungsstandards in allen Schulformen müssen sich an den höchsten in Deutschland ausrichten, um unseren Schulabgängern die besten Chancen in Ausbildung und Studium zu sichern. Die Wissensvermittlung (Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Lernstrategien) muss zentrales Anliegen der Schule bleiben. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass an den Oberschulen wieder Bildungsinhalte im Mittelpunkt eines vom Fachlehrer geleiteten Unterrichts stehen und Kompetenzen ihnen untergeordnet bleiben. Leistungsanforderungen und Notengebung müssen bundesweit vergleichbar sein. Zugangsvoraussetzung für das Gymnasium dürfen allein landesweit verbindliche Leistungskriterien sein. Das Abitur muss wieder eine Hochschulreifeprüfung werden.“

(1676)

Wieder Rettung durch Steuergelder gefordert!!!

Wieder Rettung durch Steuergelder gefordert!!!

Banken-Krise in Italien wird zur Gefahr für Finanz-System in Europa

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 07.07.16

Der Chef der französischen Großbank Société Générale spricht sich dafür aus, die schwelende Bankenkrise in Italien mit Steuergeldern zu bekämpfen. Im derzeit schwierigen Marktumfeld, so der frühere EZB-Banker und heutige Chef der französischen Großbank Société Générale, Lorenzo Bini Smaghi, in einem Interview mit Bloomberg, sollten die bestehenden EU-Regeln zur Stützung und Abwicklung von Banken hinterfragt und Ausnahmen ergriffen werden. Diese sogenannten Bail-In-Regeln sehen vor, dass Banken zuerst durch ihre Gläubiger und Aktionäre gestützt werden müssen, bevor der Steuerzahler einspringen muss.

Kommentar:

Vertrauen in die EU? Schon wieder wird angedacht: „Die bestehenden EU-Regeln zur Stützung und Abwicklung von Banken (sollten) hinterfragt und Ausnahmen ergriffen werden.“ Im Klartext: Die Gläubiger und Aktionäre sollen geschützt werden, der Steuerzahler soll „zahlen“. Des halb heißt er ja auch Steuer“zahler“.
Zu Griechenland kommt nun auch noch Italien? Und das mit geschätzten 565 Milliarden bis 1.000 Milliarden Euro.
Vertrauen in die EU?

(2918)

Etwas weniger „Flüchtlinge“?

Etwas weniger „Flüchtlinge“?

Kommunen erwarten 733.000 Flüchtlinge in diesem Jahr

FAZ | 07.07.16

Zwar kommen mittlerweile etwas weniger Flüchtlinge in Deutschland an. Trotzdem erwarten die Städte in diesem Jahr wieder hunderttausende zusätzliche Asylbewerber, die sie unterbringen müssen – zu hohen Kosten. […] Der Großteil der Städte muss für die Flüchtlingsunterbringung nicht zusätzlich Schulden aufnehmen. 29 Prozent der befragten Kommunen rechnen allerdings mit einem höheren Schuldenstand durch die Aufnahme, Unterbringung und Betreuung in diesem Jahr. Nach ihren Angaben steigen die Schulden der Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohner dieses Jahr um 1,1 Milliarden Euro durch die Flüchtlinge und im kommenden Jahr um 670 Millionen Euro.

Kommentar:

Trotz Schließung der Balkanroute und trotz des Türkei-Deals werden 733.000 neue „Flüchtlinge“ erwartet – also nach der FAZ nur „etwas weniger“. Man darf aber wohl mit „etwas mehr“ rechnen: Wenn man nämlich von Mai bis Dezember mit 370.000 „Flüchtlingen“ zusätzlich rechnet, müssen von Januar bis April (= 4 Monate) schon 363.000 gekommen sein, also rund 90.000 pro Monat. Wenn man diese Zahl aber auf 12 Monate hochrechnet, kommt man auf etwa mehr als 1 Million!
Warum werden uns keine konkreten Zahlen mehr genannt, sondern der Eindruck erweckt, es kämen immer weniger?

(1691)

Und wer warnt vor den Folgen der EU für die Bürger?

Und wer warnt vor den Folgen der EU für die Bürger?

Brok: Referenden machen Europa handlungsunfähig

FAZ | 06.07.16

Nach dem Votum der Briten steht in Ungarn schon das nächste Referendum an. Der EU-Politiker Elmar Brok sieht darin schlichte Propaganda und warnt vor den Folgen für die EU.

Kommentar:

Dazu liest man auf AfD-facebook:
„Zunächst betonte der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok, dass die Brexit-Abstimmung „nur ein beratendes Referendum“ und die Regierung in Großbritannien nicht daran gebunden sei, heute stellt er Referenden an sich in Frage. „Wenn jedes EU-Land bei einem unliebsamen Thema ein Referendum abhält, würde in der EU nichts mehr funktionieren, dann wäre die EU handlungsunfähig.“
Nun denn Herr Brok, wie hätten Sie es denn gerne? Dass die Völker schweigend zusehen, wie Sie Europa an die Wand fahren? Anstatt so einen Unsinn von sich zu geben, sollten Sie sich überlegen, welche notwendigen Reformen die EU so schnell wie möglich durchsetzen muss! Weg vom europäischen Zentralstaat hin zu souveränen Ländern, die die Freiheit und Sicherheit ihrer Bürger garantieren, ihren Wohlstand fördern und ihren Beitrag zu einem friedlichen und prosperierenden Europa leisten. Zeit für Veränderung! Zeit für die ‪AfD‬!“

(1641)

Immer neue „Forderungen“

Immer neue „Forderungen“

Islam in Deutschland – Verbände fordern Ramadan-Ende als Feiertag

n-tv | 05.07.16

Millionen Muslime weltweit feiern heute das Ende des Ramadan. Auch in Deutschland. Islamische Verbände fordern seit langem, dass dieser Tag in Deutschland zum gesetzlichen Feiertag erklärt werden solle. […] Bei der Anerkennung muslimischer Feiertage wird das Argument bemüht, Deutschland täte gut daran, den Islam als Teil unserer Gesellschaft anzuerkennen und zu institutionalisieren – da dies dazu beitragen könne, dass Muslime bei uns sich als Teil der Gesellschaft fühlen und sich nicht radikalisieren. Dagegen dürften allerdings die immensen Vorbehalte in weiten Teilen der Bevölkerung sprechen.

Kommentar:

Welche Parteien greifen „die immensen Vorbehalte in weiten Teilen der Bevölkerung“ auf? Oder ist ein offener Diskurs schon nicht mehr möglich? Das wäre mehr als übel.

(1749)

Es lebe der Rechtsstaat

Es lebe der Rechtsstaat

Verbrecher wurden in Berlin laufen gelassen statt abgeschoben

Berliner Zeitung BZ | 01.07.16

Eigentlich sollten 40 Männer in die Türkei abgeschoben werden. Doch dort bekamen sie keine Landeerlaubnis. Jetzt wurden sie in Berlin auf freien Fuß gesetzt – obwohl einige von ihnen straffällig geworden sind.

Kommentar:

Ist Schilda neuerdings ein Stadtteil von Berlin? Als Deutscher kann man nichts mehr für unmöglich halten.

(1767)

Nicht nur Politiker reagieren entsetzt

Focus | 30.06.16

Ungeachtet anhaltender Spannungen setzt die Europäische Union ein Zeichen der Annäherung an die Türkei. Am Donnerstag eröffneten beide Seiten einen neuen Verhandlungsbereich in den EU-Beitrittsgesprächen. Dabei geht es um Finanz- und Haushaltsbestimmungen. Damit werde der Erweiterungsprozess vorangebracht, sagte der zuständige EU-Kommissar Johannes Hahn in Brüssel.

Kommentar:

Statt eines eigenen Kommentars sei auf die 387 Leserkommentare verwiesen und auf die Stellungnahme der AfD auf facebook am 01.07.16:
„Brexit? War da was? Unzufriedenheit der Bürger mit der EU? Man könnte Juncker zitieren: „schnurzegal.“ Jetzt will man anscheinend tatsächlich die Türkei in die EU holen, eine Türkei, die sich unter Erdogan immer weiter von den westlichen Werten verabschiedet hat. Vergessen sind die Erpressungen und das Poltern Erdogans, die Bedrohung türkischstämmiger Abgeordneter des Bundestages nach der Armenienresolution, die Forderung nach Bluttests, um zu sehen, ob das überhaupt noch Türken sind.
Mit diesem Mann will die EU jetzt also weiterverhandeln, damit die Türkei irgendwann Teil der Europäischen Union sein kann. Die ‪‎AfD‬‬‬‬ lehnt das strikt ab. Gerade in dieser Zeit müsste die EU ein klares Zeichen setzen: Unter diesen Voraussetzungen sind die Verhandlungen abzubrechen.

(1638)

Gute Frage – mal nicht von der AfD

Gute Frage – mal nicht von der AfD

Ist der Brexit denn wirklich so schlimm?

Die Zeit | 30.06.16

Man wird abwarten müssen, ob die deutschen „Europäer“ aus dem Ausgang des britischen Referendums etwas lernen werden. Viel Hoffnung besteht nicht. […] Dabei liegt für jeden außerhalb des Bannkreises des deutschen Nebels auf der Hand, dass ähnliche Abstimmungen in einer ganzen Reihe von Ländern ähnlich ausgegangen wären: Dänemark, Niederlande, Österreich, Ungarn, Italien, nicht zuletzt Frankreich. Die Europäische Union, so wie wir sie kennen, als institutioneller Rahmen einer „europäischen Integration“, wie die Deutschen sie sich vorgestellt haben, erlebt ihre Götterdämmerung, und wer es nicht glauben will, läuft Gefahr, von ihren einstürzenden Neubauten begraben zu werden

Kommentar:

Hätten Sie diesen Beitrag in der ZEIT erwartet? Er provoziert eine breite Diskussion: Aktuell 470 Leserkommentare.

(1580)

Ein wirkliches Gespräch und kein Verhör

Ein wirkliches Gespräch und kein Verhör

AfD-Politiker Marc Jongen – „Wir sind die Lobby des Volkes“

Deutschlandradio Kultur | 02.07.16

Was will die AfD? Sind wir auf dem Weg zu einem Kulturkampf? Welche Vorstellungen von Nation und Volk vertreten die unterschiedlichen Strömungen der Partei, welches Menschenbild? Gibt es eine gemeinsame Programmatik der AfD oder ist die Partei lediglich ein Sammelbecken für Unzufriedene aller Art? Und welche Macht-Optionen sieht ein AfD-Vordenker?
In unserer Sendung „Tacheles“ hat sich Marc Jongen, AfD-Programmatiker und Philosophie-Dozent, den Fragen von Thorsten Jantschek gestellt.

Kommentar:

In seinem Buch „Die Gefallsüchtigen. Gegen Konformismus in den Medien und Populismus in der Politik“ bedauert Wolfgang Herles, dass „ausführliche Gespräche [in den Medien] eine Rarität“ geworden sind. Das Gespräch, das Deutschlandradio Kultur mit Marc Jongen geführt hat, ist eine rühmliche Ausnahme und entsprechend informativ.
Übrigens kann man sich das Gespräch auch anhören.

(1690)

Verstärkter Andrang von ehemaligen CSU-Mitgliedern

Verstärkter Andrang von ehemaligen CSU-Mitgliedern

„Ausgeschlossen vom System“: Zahl der AfD-Mitglieder wächst rasant

The Huffington Post | 01.07.16

• AfD-Landesverbände können einen massiven Mitgliederzuwachs verzeichnen.
• Die Partei hat sich gut von der Abspaltung des Flügels um Bernd Lucke erholt.
• Experten machen die Unzufriedenheit vieler Bürger für den Mitglieder-Gewinn der AfD verantwortlich.

Kommentar:

Interessant ist eine Liste der AfD-Landesverbände und der Gesamtzahl ihrer Mitglieder (Stand: Ende Juni 2016).
Interessant ist auch die Information: „‘AfD-Anhänger sind überdurchschnittlich politisch motiviert. Das heißt, dass sie im Vergleich zu Sympathisanten anderer Parteien viel eher dazu bereit sind, politisch aktiv zu werden, etwa durch Parteieintritte‘, sagt Hartleb.“ Na, das ist doch was!
Natürlich darf am Schluss der Hinweis auf den Rechtsruck der Partei nicht fehlen.

(1550)

Dank der FPÖ

Dank der FPÖ

Österreichs zweite Chance

Frankfurter Rundschau | 01.07.16

Wenn man etwas Gutes finden will an diesem Paukenschlag aus Österreich, wenn man etwas sucht, dass diesen Freitag eine Woche nach der Brexit-Entscheidung der Briten nicht zum nächsten schwarzen Freitag macht, dann ist es das: Eine Wahl ist eine Wahl und kein Flaschendrehen. Und Wahlzettel sind keine Butterbrotpapiere. […] Die OSZE schickt in viele Länder der Welt, an deren demokratischer Verfasstheit oder Geübtheit Zweifel bestehen, Wahlbeobachter, die auch auf solche Vorgänge achten. Die Entscheidung des österreichischen Verfassungsgerichtshofs ist also ein Sieg für die Demokratie. Alles andere als ein schwarzer Freitag also.

Kommentar:

Ein sehr sachlicher Leitartikel, wenn auch am Ende natürlich ein Seitenhieb auf die AfD nicht ausbleiben darf.

(2286)

Klare Worte – Wer will sie hören?

Klare Worte – Wer will sie hören?

Hass in der muslimischen Welt – Der Terror hat sehr viel mit dem Islam zu tun

FAZ | 01.07.16

Um das zu ändern, ist eine Revolution des Denkens innerhalb der islamischen Welt notwendig – eine islamische Reformation, wenn man so will. Und die wird es so lange nicht geben, wie die Verneinungsthese des „Es hat mit dem Islam nichts zu tun“ und die Kultivierung der muslimischen Opferrolle die Debatte über Radikalisierung, Verfolgung und Gewalt dominieren. Nur wenn sich ein Bewusstsein dafür herausbildet, dass die Wurzeln des Problems im Mainstream des gegenwärtigen Islams liegen, ist eine Besserung möglich. Die Weigerung von Barack Obama und vielen anderen, das Problem beim Namen zu nennen, mag gut gemeint sein, aber es steht diesem Heilungsprozess nur im Wege.

Kommentar:

Müsste diese Analyse nicht möglichst vielen Menschen bekannt werden? Wenn ja, können Sie dazu beitragen?

(1697)

Patzelt – sachlich wie immer

Patzelt – sachlich wie immer

Was die Konflikte in der AfD so „giftig“ macht

Die Welt | 01.07.16

Die Leute gehen zu Pegida ja nicht wegen Herrn Bachmann, und sie wählen in Baden-Württemberg die AfD auch nicht wegen Herrn Gedeon. Vielmehr sehen sie im Demonstrieren mit Pegida oder im Wählen der AfD die beste Möglichkeit, aufs Deutlichste zu signalisieren, dass sie Korrekturen in der deutschen Einwanderungs- und Integrationspolitik wünschen sowie die CDU für zu links halten. Im Grunde sagen Pegidianer und AfD-Wähler ganz einfach: Ihr etablierten Parteien, entweder macht ihr wieder eine vernünftige Politik – oder wir wählen euch nie wieder!

Kommentar:

So stellt man sich eine im Wortsinn „kritische“, also sachliche und ideologiefreie Auseinandersetzung mit der AfD vor.

(2879)

Bankenkrise in Italien

Bankenkrise in Italien

Faule Kredite ohne Ende Was tun mit Italiens Banken?

FAZ | 01.07.16

Es ist eine gewaltige Summe mit großer Sprengkraft: Italiens Banken sitzen nach Jahren der Rezession auf faulen Krediten im Umfang von rund 360 Milliarden Euro. Für die gesamte Volkswirtschaft ist das eine schwere Hypothek. Weil Investoren an der Stabilität vieler gerade kleiner Institute zweifeln, geben sie ihnen kaum noch Geld. Das wiederum bremst die Vergabe neuer Kredite und damit den sehnlichst erhofften Aufschwung. Seit Monaten sucht Ministerpräsident Matteo Renzi nach Auswegen aus dem Teufelskreis – und will dafür auch zu massiven Staatshilfen greifen.

Kommentar:

Man sollte aufmerksam verfolgen, wie die EU darauf reagiert. „Renzi dringt […] auf eine Aufweichung der Regeln – bislang vergeblich.“ Bislang?!

(1773)

Offene Diskussion notwendig

Offene Diskussion notwendig

Verband: Erneute Wehrpflicht bei wachsender Bedrohung notwendig

Focus | 01.07.16

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Andre Wüstner, denkt deshalb nun laut über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nach. Man müsse „grundsätzlich immer wieder darauf achten“, dass zur Sicherheitsvorsorge national wie im Bündnis auch die Option bestehen muss, die Wehrpflicht wieder einzuführen, sagt Wüstner dem „Deutschlandfunk“.

Kommentar:

Was steht dazu im Programm der AfD unter 4.4.2?
„Art. 87a des Grundgesetzes bestimmt: ‚Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.‘ Die Landesverteidigung ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Sie betrifft den Kern staatlicher Existenz und unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Daher ist der Auftrag der Bundeswehr Verpflichtung für jeden Staatsbürger. Wir erkennen den Ausnahmefall des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen an, sehen aber den Wehrdienst junger Männer aus allen gesellschaftlichen Schichten in den Streitkräften als Regelfall an.
Durch die Rückkehr zur Allgemeinen Wehrpflicht schaffen wir die Voraussetzungen dafür,
dass sich die Bevölkerung mit „ihren Soldaten” und „ihrer Bundeswehr” identifiziert, mit Streitkräften, die in der Bevölkerung fest verankert sind, dass sich das Bewusstsein für die wehrhafte Demokratie wiederbelebt, dass nachhaltig Nachwuchs aus allen Gesellschaftsschichten gewonnen wird und damit eine intelligentere Armee möglich wird, dass ein breites Potential an Reservedienstleistenden entsteht. Deshalb tritt die AfD dafür ein, für alle männlichen deutschen Staatsbürger im Alter zwischen 18 und 25 Jahren den Grundwehrdienst wieder einzusetzen. Die Dauer des Wehrdienstes richtet sich nach dem, was für die Sicherheit notwendig ist. Sie muss eine gründliche militärische Ausbildung ermöglichen. Kriegsdienstverweigerer leisten Wehrersatzdienst. Frauen sollen die Möglichkeit haben, freiwillig in den Streitkräften zu dienen.

(1727)

Schnell noch vor den Sommerferien

Schnell noch vor den Sommerferien

Kommentar: Hände weg von Demenzkranken!

Die Tagespost | 29.06.16

Was nach einer Routine-Angelegenheit ausschaut, ist an Brisanz schwer zu überbieten. Denn der zur Abstimmung stehende Gesetzentwurf der Bundesregierung, mit dem die nationale Gesetzgebung im Bereich der Arzneimittelzulassung an eine Verordnung der Europäischen Union angepasst werden soll, hat es in sich. Er sieht vor, die sogenannte „gruppennützige klinische Prüfung von Arzneimitteln“ erstmals auf Nichteinwilligungsfähige Volljährige auszudehnen.

Kommentar:

Haben Sie in den (anderen) Medien von diesem „Anpassungsgesetz“ je gehört und gelesen? Wird über ethische Fragen schon gar nicht mehr öffentlich diskutiert? Dabei kann jeder von uns davon betroffen sein und trotz oder wegen seiner Demenz zum „Medikamententester“ befördert werden. Von wem eigentlich? Schöne neue Welt?

(2172)

Warum nicht „diskriminierungsfreie Dienstwagen“?

Warum nicht „diskriminierungsfreie Dienstwagen“?

„Diskriminierungsfreie Eidesformel“ – NRW-Kabinett schwört künftig nicht mehr auf das deutsche Volk

Focus | 29.06.16

Mitglieder der Landesregierung schwören in Zukunft, „dass ich meine ganze Kraft dem Wohle des Landes Nordrhein-Westfalen widmen“ werde. Bislang lautet die Formulierung: „dem Wohle des deutschen Volkes“. Die Grünen sehen in der Neuregelung ein „wichtiges integrationspolitisches Signal“.

Kommentar:

1. Ein sprachlicher Aspekt:
Die bisherige Formel verpflichtet die Mitglieder der Landesregierung, sich für das Wohl von Menschen einzusetzen. Die neue Formel spricht nur noch vom Wohl des Landes. Das hat sicher einen Vorteil: Menschen können sich wehren, wenn sie den Eindruck haben, dass die Politiker sich nicht für ihr (von den Menschen selbst formuliertes) Wohl einsetzen. Ein Land kann das nicht. Außerdem: Was ist das Wohl eines Landes? Zum Beispiel Schuldenfreiheit durch Steuererhöhungen?
2. Wenn jede Diskriminierung vermieden werden soll, dann bitte konsequent! Kann sich nicht jeder Bürger von den Politikern diskriminiert fühlen, wenn Regierungsmitglieder, die nur durch die Wahl der Bürger, Macht (auf Zeit) bekommen haben, größere (Dienst-)Wagen fahren als sie selbst, obwohl doch die Bürger die Arbeitgeber sind und die Politiker ihre leitenden Angestellten?
Sollte man daher nicht einen „Volkswagen für alle“ einführen? Obwohl: Der Begriff „Volkswagen“ ist ja nun auch schon wieder problematisch; es klingt jedenfalls etwas zu sehr nach AfD. Vielleicht fiele aber den Grünen auch hier eine Formulierung ein, die zudem noch ein wichtiges integrationspolitisches Signal“ sein könnte. (Ironie aus).

(2189)

Es wird immer toller

Es wird immer toller

Anonyme Anti-AfD-Flugblätter in Bielefelder Briefkästen aufgetaucht

WDR | 28.06.16

In Bielefeld sind in der Nachbarschaft von Mitgliedern der Partei „Alternative für Deutschland“ Flugblätter aufgetaucht. In ihnen werden Namen und Adressen der dort lebenden Parteimitglieder genannt und ihre Mitgliedschaft bei der AfD verurteilt.
Wortwörtlich steht in dem Flugschreiben, dass die mit Namen und Adressen gekennzeichneten Personen Mitglieder in einer „rassistischen, sexistischen, homophoben und verfassungsfeindlichen Partei“ seien.

Kommentar:

Wo bleiben die Reaktionen der demokratischen Parteien?
Tröstlich: „Der Staatsschutz hat sich eingeschaltet und ermittelt“.

(2475)

Sie haben (nichts) verstanden

Sie haben (nichts) verstanden

„Schnurzegal“-Juncker erzürnt deutsche Politiker

Die Welt | 29.06.16

Juncker macht die Ansage, dass es beim Freihandelsabkommen mit Kanada reiche, dass Brüssel dies beschließe. In den nationalen Parlamenten regiert man fassungslos. Gabriel ist empört, aber hilflos.

Kommentar:

War die Warnung vor Juncker auf dem AfD-RBK-Flyer im Mai 2014 so falsch? „Wenn Sie CDU wählen, wählen Sie nur 2. Wahl: Spitzenkandidat in Deutschland ist David McAllister, abgewählter Ministerpräsident von Niedersachsen. (Sie sehen ihn auf keinem Plakat!) Spitzenkandidat für die Konservative Fraktion in Brüssel ist Jean-Claude Juncker, abgewählter Ministerpräsident von Luxemburg und „lupenreiner Demokrat“. (Auch ihn sehen Sie auf keinem Plakat!)
Bekannt sein sollte, wie arrogant er die Wähler für dumm erklärt hat: „Wenn es ernst wird, muss man lügen.“ und „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
Und so jemand möchte/soll Präsident der Europäischen Kommission werden!

Auch bei Ceta erweist er sich trotz Brexit als „lupenreiner Demokrat“, aber auch Frau Merkel, wenn sie den Bundestag „beratend“, aber nicht „bindend“ beteiligen will.

Auch die Zeit berichtet und bietet aktuell 455 (!) Leserkommentare:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-06/freihandelsabkommen-eu-kanada-ceta-kommission-ratifizierung?page=1#comments

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